Bei mehreren meiner im Osten Deutschlands studierenden Freunde ist mir aufgefallen, dass sie immer das Wort „Kerle“ benutzen, wenn sie von gleichaltrigen Männern reden.
Beispiele: „Kerle sind ja normalerweise nicht sehr fleißig“, „Fast alle Kerle trinken ja gerne Bier“, „Im Fitness-Studio trainieren die Kerle ja meist im Unterhemd“ usw.
Bei uns versteht man das natürlich, aber gebräuchlich ist es überhaupt nicht. (Daher ist es mir ja auch so aufgefallen.)
Jetzt habe ich versucht, herauszufinden, wo in Deutschland man das überall so sagt, aber konnte im Internet nichts finden.
Beispiele: „Kerle sind ja normalerweise nicht sehr fleißig“,
„Fast alle Kerle trinken ja gerne Bier“, „Im Fitness-Studio
trainieren die Kerle ja meist im Unterhemd“ usw.
Bei mehreren meiner im Osten Deutschlands studierenden Freunde
ist mir aufgefallen, dass sie immer das Wort „Kerle“ benutzen,
wenn sie von gleichaltrigen Männern reden.
Jetzt habe ich versucht, herauszufinden, wo in Deutschland man
das überall so sagt,
„Die z. B. für Heilbronn und Bruchsal angegebene Variante Kerl weist auf kleinere Gebiete im Südwesten, in denen mundartlich auch Kerl für ‚Junge‘ gebraucht wird.“
das sind die gemeinsamen Wurzeln der beiden Sprachen im Germanischen Da haben die Wurzeln in beiden Sprachen überlebt. Der zitierte Autor hat nix verkehrt gemacht, er sprach ja von Dialekten.
Wobei diese Angaben nur für „Kerl(e)“ in der Bedeutung „männliches Kind“ gelten. In der Bedeutung „Mann“ ist es weiter verbreitet. Im Plattdeutschen des Nordens von Deutschland zum Beispiel werden Kinder stets als „Jung“ bezeichnet, niemals als „Keerl“, aber für Männer ist „Keerl“ durchaus sehr üblich. Die obigen Sätze kann man wohl in den meisten plattdeutschen Dialekten mit „Keerls“ formulieren. Regional dürfte „Mannslüüd“ natürlicher klingen, aber als „merkwürdig“ würde man die Sätze wohl nicht empfinden, wenn sie mit „Keerls“ formuliert werden.
„meine“ Männer und Söhne habe ich schon immer meine Kerle genannt. Woher ich das als gebürtige Berlinerin, zeitweise Schwäbin und von ganzem Herzen Hessin habe - keine Ahnung!
„Kerle ist nur in einer Insel auf der Alb, im Badischen, und
im Thüringisch-Obersächsischen im Dialekt heimisch.“
Aber hört man in der Oberpfalz die Dialektform „Karl/Kahl“ (für das hd Kerl) im Sinn von junger Mann/Bursche nicht doch recht häufig?
Beispiel die Frage einer alten Bäuerin: „U(nd) wenn dej Karl dann wiedar a weng hergwachsn sann, dann fanga di Groußn wiedar an nächstn Kröich oa(n.“
Gruß!
H.