Keine Ahnung, ich kenne ja keine.
Aber einige Vermutungen habe ich doch dazu:
Zumindest die höheren Dienstgrade dürfen mittlerweile im Rentenalter sein und Rente beziehen. Schließlich ist das Ganze nun schon wieder 10 Jahre her. Ein Teil, daß sind die, die damals 40 - 50 waren, ist arbeitslos oder in ABM. Wer heute über 50 ist und im Osten wohnt, gilt als schwervermittelbar, wenn er nicht gerade einen sehr gefragten Beruf hat.
Sehr viele ehemalige Staatsangestellte (Beamte gab es in der DDR nicht) und sicher auch Stasileute sind nach der Wende Versicherungsvertreter, Inmobilienmakler oder ähnliches geworden. Versicherungen, Bausparkassen, Vertriebsorganisationen und alle, die Vertreter für irgend etwas brauchen nehmen ja so ziemlich jeden, der lesen und kann. Zumindest das konnten die Leute von er Stasi ja fließend.
Ein paar, die wirklich über fundierte Studienabschlüsse oder Fachkenntnisse verfügten (waren ja nicht alles Idioten, sonst hätten sie nicht so lange ein ganzes Volk in Schach halten können) sind bei reno,ierten Unternehmen untergekommen. Die private Wirtschaft hat nicht überprüft, wo die Leute herkamen.
Einige wenige Wendehälse sind einfach im Dienst geblieben. Sie galten als Spezialisten und gehorchen heute genau so brav ihren Weisungen wie früher. Denken war ja nicht angesagt, sondern Befehle ausführen. Das im heutigen Beamtenapperat auch nicht anders, wer brav gehorcht, wird befördert.
Und nicht zuletzt hat die wirklichen Spitzenkönner und Insider der BND oder der CIA abgeschöpft und sicher auch wohl behütet. Die Spitzenleute wußten schlichtweg zu viel, um sie frei rum laufen zu lassen.
Im Übrigen: Die Masse der Stasileute waren relativ harmlos. Sie haben ihren Weisungen gehorcht und sind durch nichts aufgefallen. Ihre Arbeit war gesetzlich genauso gedeckt, wie heute die Arbeit anderer Dienste. Insofern finde ich es hirnrissig, wenn der Hausmann beim MfS bestraft werden soll, während z.B die Parteifunktionäre bis zur Bezirksleitung hin oder Mitarbeiter Inneres der ehemaligen Räte der Kreise und Bezirke straffrei bleiben. Dabei saßen die Schreibtischtäter dort. Die Kreis- oder Bezirksleitung der Partei hat gefordert und die Mitarbeiter der Stasi sind gelaufen. Die waren viel zu feige, etwas ohne Befehl zu tun.
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