Hallo,
Mir ist gerade eben eine Frage in den Sinn gekommen, die ich
mir nicht beantworten kann.
Mir ist aufgefallen, dass Banken oft zu den groessten
Konzernen verschiedener Laender gehoeren.
Und so fragte ich mich: Wodurch verdienen Banken eigentlich so
viel Geld?
da drängt sich mir als erstes die Frage auf, wie Du darauf kommst, daß schiere Größe zwangsläufig etwas mit hohen Erträgen zu tun hat.
Es ist mir schon klar, dass wenn ich Geld bei der Bank anlege,
ich weniger Zinsen bekomme, als wenn ich bei der Bank einen
Kredit aufnehme. Aber woher kommt das grosse Geld? Sicherlich
durch Investitionen etc. aber wodurch genau?
Kann mir jemand bei dieser Frage weiterhelfen?
Die Frage läßt sich nicht so leicht beantworten. Die deutschen Kreditinstitute lassen sich in mehrere Gruppen unterteilen, die schon ganz grundsätzlich andders als die jeweils anderen ticken. Die wichtigsten Gruppen sind die genossenschaftlichen Banken, die Sparkassen, die Landesbanken und die privaten Geschäftsbanken. Die ersten beiden Gruppen verdienen ihr Geld weitgehend im klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft (auch wenn es einzelne Institute gibt, die in ihrer Entwicklung inzwischen etwas weiter sind).
Die Landesbanken haben verschiedene Strategien (wenn man das mal so
bezeichnen will) und verdienen so klotzig auch nicht, als daß man sie in diesem Zusammenhang betrachten müßte.
Bleiben die privaten Geschäftsbanken, die man aber auch nicht als Einheit betrachten kann. Mit dem reinen Einlagen- und Kreditgeschäft verdienen heute die wenigsten erfolgreich Geld. Diejenige, die das zumindest im Firmenkreditgeschäft ertragreich hinbekommt, ist die IKB. Die meisten anderen versuchen, durch die Erschließung anderer Ertragsquellen erfolgreich zu sein.
Dies kann das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden, das Handelsgeschäft oder das Investmentbanking sein. All diese Strategien haben ihre Vor- und Nachteile. Der wesentliche Nachteil ist, daß diese Marktsegmente deutlich stärkeren konjunktur- oder marktbezogenen Schwankungen unterliegen als das altbekannte Brot- und Buttergeschäft. Der Vorteil ist, daß diese Geschäfte - wenn sie gerade brummen - meist - bei gleichzeitig geringerem Kapitaleinsatz - einen deutlich höheren Ertrag abwerfen.
Eine interessante Strategie verfolgt die Postbank, die für andere Institute (Deutsche Bank, Dresdner Bank, HVB) den eigentlich grundsätzlich defizitären Zahlungsverkehr abwickelt. Ähnliches praktiziert die BHF-BANK mit ihrer Tochter Frankfurter Fondsbank im Bereich der Depotabwicklung.
Wie Du siehst, gibt es eine Vielzahl von Strategien, mit denen man im starkumkämpften und von Überkapazitäten geprägten deutschen Bankenmarkt versucht, Geld zu verdienen. Die Strategien sind unterschiedlich erfolgreich und unterschiedlichen Zyklen unterworfen.
Wie erfolgreich ein Kreditinstitut ist, läßt sich ohne tiefgehende Analyse der Berichte kaum sagen. Wenn Du also ein spezielles Institut im Auge hast, dann könnte man etwas zu den Gründen bzw. der Nachhaltigkeit des Erfolges sagen.
Gruß,
Christian