Hallo zusammen,
ich bin mir nicht sicher ob wirklich BRASSART aus Frankrei kommt, und was es bedeutet. Also wenn jemand Infos darüber hat dann immer her damit.
Danke
Josch
Hallo zusammen,
ich bin mir nicht sicher ob wirklich BRASSART aus Frankrei kommt, und was es bedeutet. Also wenn jemand Infos darüber hat dann immer her damit.
Danke
Josch
Hallo, Josch,
ich bin mir nicht sicher ob wirklich BRASSART aus Frankrei
kommt, und was es bedeutet.
es ist ein französischer Name, der aber auch in Belgien verbreitet war (ist?). In Deutschland ist der Name vor allem im Grenzgebiet zu finden: http://www.verwandt.de/karten/absolut/brassart.html
Zur Etymologie gibt es zwei Theorien:
Derivation auf -art von bracher ‚in die Arme nehmen‘, altfrz. abracier ‚embrasser‘
von brassard = Teil der Rüstung zum Schutz der Arme (http://sites.rapidus.net/gcayouet/moyenage/piece1d.htm)
http://books.google.de/books?id=4bYErd60g3YC&printse…
http://www.genealogie.com/v4/forums/recherches-genea…
http://books.google.de/books?id=hI8NAAAAQAAJ&printse…
Gruß
Kreszenz
Hallo Josch,
ich schätze Kreszentia und ihre Antworten sehr. Aber in diesem Fall kann ich ihr in ihrer Namensdeutung nicht folgen, und sie selbst liefert mir mit dem Link auf die Namensverteilung das beste Argument.
Wenn Familiennamen so derart konzentriert auf einem kleinen Raum sind, kann man in den allermeisten Fällen von einem Herkunftsnamen für einen Einheimischen nach seiner Wohnstätte ausgehen. Leider besitze ich nicht die besten Karten von Norddeutschland, dennoch konnte ich einen Ort Brassert - heute Ortsteil von Marl bei Recklinghausen - ausfindig machen.
Nördlich der Linie Brüssel - Aachen - Koblenz - Gießen - Fulda - Meiningen - Gera - Leipzig - Torgau - Hoyerswerda - Breslau wird bei entsprechenden Familiennamen der Ortsname unverändert übernommen, südlich dieser Linie wird an den Ortsnamen ein „-er“ angehängt.
Ferner konnte ich ein niederdeutsches - speziell niederrheinisches - Dialektwort ermitteln: „Bras“ bedeutet dort soviel wie Ginster. Und Ginster wiederum kennzeichnet einen steinigen Untergrund, auf dem in aller Regel kein Ackerbau möglich ist. Man müsste sich über das Heimatkundebuch von Marl kundig machen, wie dort die Etymologie dieses Ortsteiles lautet. (die Mühe habe ich mir nicht gemacht)
siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Brassert
Ich sollte an dieser Stelle eines dazuschreiben: Viele Familiennamen - und dazu gehört „Brassart“ mit Sicherheit, können sich aus verschiedenen Ursachen erklären. Man muss die Lautverschiebungen der Sprachgeschichte ebenso berücksichtigen, wie die Sprache der Zeit, als die Familiennamen entstanden sind. Daher könnte der Name auch andere Ursachen haben, allerdings erscheinen mir diese - ohne ein Vollanalyse erstellt zu haben - zumindest auf den ersten Blick nicht so wahrscheinlich wie meine Deutung. Auch kann ich nicht ausschließen, dass es weitere Orte „B/Pra/os/ss/ß/za/ort/d“ gibt, die ebenfalls namensgebend gewesen sein könnten. Schon allein an der Vielzahl der möglichen Schreibungen erkennt man, dass es nicht ganz unaufwendig wäre, eine Namensvollanalyse zu erstellen, da man jede dieser Varianten nachschlagen muss, das gefunden Wort auf die Verbreitung hin überprüfen muss um letztlich abwägen zu können, was als wahrscheinlich(st)e Ursache gelten kann. Einen kleinen Hinweis kann hier die - ungeschriebene - 100km-Regel bieten: Der Ort, an dem die Familie um 1900 (also vor den beiden Weltkriegen) gelebt hat, liegt in aller Regel nicht weiter als 100 km von dem Ort entfernt, an dem der Familienname entstanden ist. Aber auch hier: Keine Regel ohne Ausnahme - insbesondere im Bergbau hat es schon sehr früh „Gastarbeiter“ gegeben, vorwiegend aus Schlesien (damals das High-Tec-Land Europas!), oft mit ziemlich slawisch klingenden Namen (z.B. Littbarski, Grabowski, Podollski, Schimanski etc.)
für mich ergibt sich aus der Namensverteilung eine niederrheinische Herkunft aus dem ländlichen Bereich, der Name ist allem Anschein nach eingliedrig (nicht zu verwechseln mit „einsilbig“), d.h. er besteht nur aus der namensgebenden Örtlichkeitsbezeichnung.
Familiennamen mit nördlicher Herkunft sind jünger als mit südlicher, ländliche sind jünger als städtische und eingliedrige sind älter als mehrgliedrige.
Daher setze ich als erstmaliges Auftreten dieses Familiennamens einen Zeitraum zwischen 1350 bis 1450 an.
Besonderheiten: Es ist ein Name, der ohne eine detaillierte Vollanalyse aufgrund der vielfältigen Buchstabenverschiebungsmöglichkeiten nicht so ohne weiteres sicher zu deuten ist und theoretisch seine Ursache in allen vier Familiennamensgruppen (aus Herkunftsbezeichnungen, aus Berufen, aus Rufnamen, aus Übernamen ~ Spitznamen) haben kann.
Trotz dieser Restunsicherheit hoffe ich ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Dir und Deiner Familie
ein Gutes Neues Jahr 2009
wünscht
Alexander
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