Woher kommt der 'Gig'?

Servus Experten !

Wäre vielleicht auch eine Frage fürs Fremdsprachenbrett, aber da treiben sich evtl. weniger Musiker 'rum, deshalb also hier.
Daß man für den Auftritt eines Musikers / einer Band gerne auch auf neuhochdeutsch „gig“ sagt, ist mir bekannt, allerdings frage ich mich, was hinter dem Wort steckt (etymologisch). Hat es etwas mit der Gigue zu tun, ist es eine Abkürzung, ein Kunstwort, oder ist es nun mal einfach so, daß „gig“ eben „Auftritt“ heißt, wie auch „map“ eben „Landkarte“ und „punch-and-judy-show“ eben „Kasperletheater“?

Danke im Voraus und
Grüße aus Wien
Helmut

Hallo, Helmut,

Daß man für den Auftritt eines Musikers / einer Band gerne
auch auf neuhochdeutsch „gig“ sagt, ist mir bekannt,
allerdings frage ich mich, was hinter dem Wort steckt
(etymologisch).

das lässt sich nicht eindeutig klären. Eine kleine Auswahl zur Etymologie:

„job,“ first used by jazz musicians, attested from 1915 but said to have been in use c.1905; of uncertain origin.
http://www.etymonline.com/index.php?search=gig&searc…

…Most dictionaries say that the origin of „gig“ in this sense is unknown, but it really doesn’t seem that great a mystery. Appearing in English in the 15th century, „gig“ meant something that spins, as in „whirligig.“ Subsequent meanings included „joke,“ „merriment“ and (aha!) „dance.“ Since playing at parties and dances is every musician’s meal ticket early in their career, it’s easy to see how „gig“ became generalized to mean any paying job.
http://www.word-detective.com/back-n.html

…The origin is unknown, but it may come from the slang term gag. This dates to 1890 and means business method, practice, or behavior. All these sense are American slang usages.
http://www.wordorigins.org/wordorg.htm

und ein ausführlicher Artikel auf

http://www.worldwidewords.org/qa/qa-gig1.htm

Gruß
Kreszenz

Hallo Helmut,

gute Frage. Das Wort war auf einmal da. Ich habs von jüngeren Kollegen gehört und benutze es eigentlich ungern.
Im „Consise Oxford Dictionary“ heißt es:

"…gig(3)

  1. Engagement of musician(s) to play Jazz etc., esp. for one night only; place of such performance
  2. v.i.perform gig.(20th c.;orig.unkn.)"

Keep swinging -
what ever it means:wink:
J.

Hi,

ich habe da eine sehr eigene Theorie ohne wissenschaftliches Fundament. Der Wortursprung von „Gig“ liegt wohl im Transportwesen. Demnach wurden kleine Kutschen oder kleine Beiboote so bezeichnet.

Im Gegensatz zu einer Tournee, einer Schow, eines Konzerts, beschreibt „Gig“ doch eher die kleine Zusammenkunft von Musikern im spontanen bzw. kleinen Rahmen. So findet „Gig“ schließlich auch Verwendung im Zusammenhang mit „Gig-Bag“, „Gig-PA“ oder „Gig-Amp“, also eine kleine Ausführung des Gitarrenkoffers oder der Verstärker-Anlage. Vielleicht gibt es hier einen Zusamenhang?

Gruß,
Klaus

Servus Kreszenz !

Danke für Deine ausführliche Recherche, besonders auch für die ja auch in anderer Hinsicht interessanten Links zur Etymologie.

Grüße aus Wien
Helmut

Servus Jakob !

Danke für Deine Hinweise. Neu war für mich die „Einschränkung“ als singulärer Auftritt. Zudem ist meine Erfahrung die gleiche wie Deine. Irgendwann war das Wort (sozusagen ohne Nachdenken) in meinem Wortschatz da, und als mich dann meine Freundin nach der Herkunft fragte …

Keep on rockin’ (ist mehr meine Richtung) und
Grüße aus Wien
Helmut

Servus Klaus !

Auch Dir danke für Deine Hinweise. Die Gig als Bootsbezeichnung war mir zwar bekannt, schien jedoch in diesem Zusammenhang eher abwegig. Allerdings assoziiere ich beim gig auch mehr einen kleineren Rahmen (Kneipen-Gig, Club-Gig). Wenn die Stones im Sommer bei uns im Happel-Stadion aufgeigen, würde ich wohl eher von einem Konzert denn von einem Gig sprechen.
Die Gig-Bag scheint mir dagegen doppelt gemoppelt, denn es ist ja die Tasche, die ich zum Transport meiner Klampfe für den Gig verwende. Dennoch nicht uninteressant die Theorie.

Grüße aus Wien
Helmut

Falls es einer wissen will: manche Musiker sagen auch: „Ich hab ne Mucke.“ Die Klassiker nennen das „Mugge“, und das ist die Abkürzung für „musikalisches Gelegenheitsgeschäft“.
Grüße an die Donau,
McCoy

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