Woher kommt der hohe Ruhestromverbrauch beim Garagentorantrieb?

N’Abend,

bei meinem alten 2004er Hörmann Supramatic E Garagentorantrieb messe ich am Geräte-Stecker mittels Zwischenstecker-Messgerät oppulente 6,1 W Leistungsaufnahme im Ruhezustand.
Erst dachte ich, das liege hauptsächlich am verbauten EI-Kern-Trafo und ein Ringkerntrafo könnte diesen Missstand beheben. Aber nach weiteren Messungen stelle ich fest, dass wohl über die Hälfte der gut 6 W den Trafo auch sekundärseitig wieder verlässt. Hier messe ich bei 25,6 V ganze 149 mA per True-RMS-Stromzange. Das Problem liegt also mehrheitlich auf der Platine. So habe ich per Wärmebildkamera weitergeforscht und vier Wärmequellen ausgemacht:

  • Ein 4,7 k SMD-Widerstand direkt an der ungeregelten Gleichspannung von ca. 34 V, ergibt schon mal 0,25 W
  • Ein 39 Ohm THT-Widerstand an 2,2 V, ergibt 0,124 W
  • Der Rest wird offenbar in zwei Festspannungsreglern verbraten, ein 7805er und ein mit 7824er. Die erreichen beide zwischen 50 und 60 °C (Umgebung bei 18 °C). Ein weiterer 7824er in der Nähe bleibt vergleichsweise kühl.

Im Datenblatt zu den Spannungsreglern findet man einen Maximalwert von 8 mA für den Ruhestrom. Folglich dürften ja an den 34 V „Roh“-Gleichspannung von den beiden Reglern zusammen maximal nur 0,544 W verbraten werden. Da weitere nennenswerte Wärmequellen nicht auszumachen sind, kann kein relevanter Ausgangsstrom existieren, der weitere Regler-Verlustleistung rechtfertigen würde.

Was ist hier faul?

Oder fließt auf der Trafo-Sekundärseite noch so viel Blindstrom, dass die 149 mA sehr weit vom Wirkstrom entfernt liegen und es ist doch der Trafo der Hauptsündenbock?

MfG
Marius

Du gehst davon aus, dass hinter den Reglern kein Strom „verbraucht“ wird.
Auch wenn keine besondere Wärmequelle auszumachen ist könnten doch irgendwo die 3W auf der Platine bleiben.

3 W können nicht einfach im Nichts verpuffen. Da wird immens Warme frei, die auf der Wärmebildkamera sofort ins Auge fällt. Selbst der Widerstand mit seinen 0,25 W Abwärme war sehr augenfällig.

Naja, der 7805 wird die Elektronik mit Empfänger, Microcontroller & Co versorgen. Wenn da kein Augenmerk aufs Stromsparen gelegt wurde, sind 50mA durchaus denkbar. Sind also 5Vx0,05A=0,25W Aber der 7805 muß ja 30V fressen, macht 30Vx0,05A=1,5W Heizleistung.

Es gibt mittlerweile Spannungswandler, die nen 7805 direkt ersetzen können. Kosten ca 8€, lohnen sich daher nach 2 Jahren. Hmnja…

Interessant wäre, was der 7824 zu liefern hat. Klingt ja eigentlich danach, daß der Spannung für Relais bereitstellt, und da sollte normalerweise nix aktiv sein.

Naja, man müßte sich die Platine mal genauer anschauen.

Oben rechts rot/schwarz ist 24 V ungeregelt zum Motor. Daneben links die beiden Relais dienen wohl der Drehrichtungs-Vorgabe. Links davon dürfte wohl eine Freilaufdiode sein. Darunter ist ein MOSFET zur Ermöglichung einer Drehzahlregelung. Im Bild hinter dessen Kühlfahne versteckt ist der SMD-Widerstand, der direkt die 34 V Rohspannung verheizt.
Unter dem Stecker zum Motor ist der Brückengleichrichter. Rechts darunter kommt die Sekundärseite vom Trafo rein (braun/blau).
Links unter diesem Stecker ist der heiße 7805er. Von ihm links befindet sich der heiße 7824er. Der zweite 7824er ist wieder links davon (um 90° verdreht platziert). Davon links ist der recht warme 39 Ohm-Widerstand.
Unten links das große Relais dürfte zum Schalten der Lampe(nfassung) dienen. Darüber die drei Stecker sind (von oben nach unten) L/N zum Trafo primär (schwarz/weiß), L/N-Eingang vom Gerätestecker (braun/blau), geschaltet L/N zur Lampenfassung (2 x schwarz).