Woher kommt der zusammenbrich der weltwirtschaft

hi, trotz meines bwl studiums und meiner drei jahre new economy berufserfahrung will mir rein volkswirtschaftlich bzw sozio.oekonomisch gesehen nicht recht klar werden wieso die letzten monate so schnell aus allem was irgendwie zukunftsweisend bzw technologisch war, die luft raus ist, und zwar nich ein bissel sondern teilweise im milliardenbereich.

ich rede nicht vom phaenomen der new econonomy, ok, man kann im web schwer geld verdienen. agreed. ich rede von den gewinnwarnungen der it.konzerne, alcatel oracle siemens compaq dell etc etc das sind alles keine klitschen und ich denke das dort jede menge realisten und experten arbeiten und nicht nur schaumschlaeger - aber paralell zum absturz der new economy scheint es einen mir nicht einleuchtenden absturz praktisch aller wirtschaftszweige zu geben - ueberall gewinnwarnungen, ueberall miserable konjunkturzahlen, entlassungen in wahnsinsausmassen, boersenverluste in billionhoehe, umsatzeinbrueche etc …

ABER

nach adam riese wird geld nicht weniger, nur der besitzer aendert sich: es kann doch nich sein das keiner mehr was kauft das keiner mehr konsumiert das keiner mehr investiert! und das alles binnen einiger monate! ausserdem kann das nich nur an der new economy liegen, ich habe den zugegebenermassen sehr einfach formulierten eindruck das das rad der wirtschaft einfach stehen bleibt und alles abstirbt bzw verdorrt - ist das NUR eine typische konjunkturdelle (-> zyklen), oder bewegen wir uns (adorno?) einfach in einem global gesaettigten markt wo die, die es sich leisten koennten, einfach alles haben und deswegen nich mehr konsumieren da es keine wirklichen innovationen mehr gibt, waehrend die, die viel braeuchten (third world) es sich schlichtweg nich leisten koennen - oder wo liegt der schluessel??

freu mich auf anregende diskussionen

bowman

hi, trotz meines bwl studiums und meiner drei jahre new
economy berufserfahrung will mir rein volkswirtschaftlich bzw
sozio.oekonomisch gesehen nicht recht klar werden wieso die
letzten monate so schnell aus allem was irgendwie
zukunftsweisend bzw technologisch war, die luft raus ist, und
zwar nich ein bissel sondern teilweise im milliardenbereich.

ich rede nicht vom phaenomen der new econonomy, ok, man kann
im web schwer geld verdienen. agreed. ich rede von den
gewinnwarnungen der it.konzerne, alcatel oracle siemens compaq
dell etc etc das sind alles keine klitschen und ich denke das
dort jede menge realisten und experten arbeiten und nicht nur
schaumschlaeger - aber paralell zum absturz der new economy
scheint es einen mir nicht einleuchtenden absturz praktisch
aller wirtschaftszweige zu geben - ueberall gewinnwarnungen,
ueberall miserable konjunkturzahlen, entlassungen in
wahnsinsausmassen, boersenverluste in billionhoehe,
umsatzeinbrueche etc …

ABER

nach adam riese wird geld nicht weniger, nur der besitzer
aendert sich: es kann doch nich sein das keiner mehr was kauft
das keiner mehr konsumiert das keiner mehr investiert! und das
alles binnen einiger monate! ausserdem kann das nich nur an
der new economy liegen, ich habe den zugegebenermassen sehr
einfach formulierten eindruck das das rad der wirtschaft
einfach stehen bleibt und alles abstirbt bzw verdorrt - ist
das NUR eine typische konjunkturdelle (-> zyklen), oder
bewegen wir uns (adorno?) einfach in einem global gesaettigten
markt wo die, die es sich leisten koennten, einfach alles
haben und deswegen nich mehr konsumieren da es keine
wirklichen innovationen mehr gibt, waehrend die, die viel
braeuchten (third world) es sich schlichtweg nich leisten
koennen - oder wo liegt der schluessel??

freu mich auf anregende diskussionen

bow

Selbstverständlich kann auch Geld verloren gehen oder an Wert verlieren. In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um Geld, sondern um Wertpapierkurse, die durch einen Aktienkurscrash von zuvor euphorisch hochepuschten Kursen auf ein realistischeres Niveau fielen. Bei einem Kursanstieg, handelt es sich nicht um Geldvermehrung oder um Geld, daß nach dem Crash den Besitzer gewechselt hat, sondern lediglich um den Verlust von Buchgewinnen, die nur wenige Anleger in Geld verwandeln konnten.

Gruß

JMB

wirtschaftliche Zusammenhänge
Hallöchen,

das ganze hat so vielfältige Ursachen, daß es mir schwerfällt, das hier kurz darzustellen. Ein Grund ist der nachlassende private Konsum, der im übrigen in Deutschland schon seit Jahren ein Problem ist. In den USA ist das darauf zurückzuführen, daß die Sparquote immer schon niedrig, in den letzten Jahren sogar negativ war. Das heißt, die Leute haben mehr ausgegeben, als sie verdient haben. Das wiederum wurde durch Gewinne aus Wertpapieren finanziert. Die sind nun weggebrochen, und somit fehlt den privaten Haushalten Geld=weniger Konsum.

Dazu kommt, daß die Banken in den letzten 15 Monaten viel Geld verloren haben, so daß sie nunmehr deutlich vorsichtiger bei Krediten geworden sind. Das Geld fehlt für Investionen, und das betrifft natürlich die investierenden Unternehmen aber auch die Investitionsgüterhersteller.

Im Bereich IT und Telekommunikation kommt hinzu, daß in den späten 90ern sehr viel investiert wurde. Die Hersteller haben daraufhin Kapazitäten aufgebaut. Nun hatten aber alle investiert und die Nachfrage ging zurück, womit zuviel Personal da war, woraus wiederum zunächst Verluste entstanden und jetzt die Entlassungen folgen.

Soviel in der Kurzfassung.

Noch Fragen?

Gruß
Christian

Analystengequatsche = Bewertungen
Da kannst Du am besten Wahrsagerei studieren, um mit den Analysten mitzuhalten, die großenteils mit den Banken unter einer Decke stecken; denn die verdienen immer, egal ob sie kaufen oder verkaufen.

Früher hat mir mal ein alter Mann gesagt: die Wirtschaft braucht Kriege, damit alles zerdeppert wird. Dann haben die Leute wieder einen Grund, neu zu beginnen. Das ist natürlich Unfug.

Aber in gewisser Weise hatte er schon Recht. Die Produktzyklen werden immer kürzer und die Produkte immer billiger (außer Lebensmittel), damit überhaupt noch was läuft. Zwangsläufig wird geramscht für die Schrotthalden. Die Werbung schafft Bedürfnisse, die eigentlich nicht da sind. Das führt so weit, daß mir ein befreundeter Mensch mal sagte: Wenn ich mal meine Bohrmaschine nicht finde, gehe ich in den Supermarkt und kaufe mir eine neue. Kostet doch (fast) nichts.

Unsere Produktion ist also zwangsläufig auf Wegwerfmentalität ausgerichtet, um Umsatz zu machen.

Das liegt eben an der mangelden Innovation in der Industrie: Das Auto hat immer noch einen Verbrennungsmotor und vier Räder, und Flugzeuge, Helikopter und Bahnen funktionieren immer noch wie vor 100 Jahren, halt etwas besser. Die wirkliche Aufbruchstimmung kommt von völlig neuen Konzepten und Produkten. Die werden - sofern vorhanden - von einer ängstlich um ihren Wohlstand bedachten Geldlobby verhindert (Patente werden aufgekauft, um sie in Schubalden verschwinden zu lassen), weil sie durch willfährige Gesetze genug verdienen. Also warum Risiken eingehen? Geld ist ja da, man muß es nur den Anlegern mit Hilfe von bezahlten Analysten aus der Tasche ziehen und es dann sicher für eigene Geschäfte benutzen. Womit wir wieder am Anfang wären (s.o.).

Konjunktur hat auch etwas mit Psychologie zu tun. Wenn die allgemeine Stimmungslage erst mal umschlägt, geht nichts mehr. Dann wird das Geld auf die hohe Kante gelegt; denn es könnte ja noch schlimmer kommen. Dann setzt die Gesundbeterei der Politiker ein, denen keiner mehr glaubt, weil die Konjunkturdaten weltweit vernetzt ohnehin jedermann zugänglich sind.

waehrend die, die viel
braeuchten (third world) es sich schlichtweg nich leisten
koennen - oder wo liegt der schluessel??

Genau da liegt der Schlüssel. Die Entwicklungsländer werden von unseren Märkten ausgeschlossen, während unsere z.T. viel zu teuren Produkte (Beispiel Landwirtschaft) subventioniert werden. Dieser Wirtschaftsprotektinismus kostet viel Geld und vernichtet Märkte. Wenn Afrika z.B. Geld verdienen könnte, könnten sie auch davon Produkte kaufen. Aber weißt Du, wieviele Landwirte Wählerstimmen ausmachen? Poliker wollen nun mal wiedergewählt werden, und jede Wählerstimme wird irgendwie erkauft. Wirtschaft hin, Wirtschaft her. Der Wahlkampf hat schon begonnen.

Gruß Richard

Da kannst Du am besten Wahrsagerei studieren, um mit den
Analysten mitzuhalten, die großenteils mit den Banken unter
einer Decke stecken; denn die verdienen immer, egal ob sie
kaufen oder verkaufen.

Sie stecken nicht mit den Banken unter eine Decke, sondern sind Angstellte der (Investment) Banken. Es gibt nur wenige unabhängige Analystenhäuser wie z.B. Independent Research. Die meisten Analysten stehen auf den Gehaltslisten von den großen Investmentbanken dieser Welt: Merrill Lynch, Morgan Stanley, CS First Boston, Goldman Sachs, Deutsche Banc Alex. Brown etc.

Eigentlich gibt es innerhalb der Investmentbanken eine „chinese wall“ zwischen den Research Abteilungen und dem restlichen Geschäft. Dies soll verhindern, dass die Bank Einfluß auf die Analysten nimmt, z.B. dadurch dass die Analysten geschönte Analysen schreiben um den Kurs einer Firma zu pushen, die evtl. von der Underwriting Division der Bank an die Börse gebracht wurde. Leider wird dieser Chinese Wall in den meisten Banken nicht eingehalten. Allerdings gehen die Banken mehr und mehr dazu über, letzte woche z.B. Merrill Lynch und CSFB, ihren Analysten strengere Regeln zu verordnen. So dürfen z.B. bei den beiden obig genannten Banken die Analysten nicht mehr Aktien von Firmen besitzen die sie covern. Damit soll die Glaubwürdigkeit der Analysten wieder hergestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Katja

Kann ich nur noch flach ergänzen.

Das führt so weit,
daß mir ein befreundeter Mensch mal sagte: Wenn ich mal meine
Bohrmaschine nicht finde, gehe ich in den Supermarkt und kaufe
mir eine neue. Kostet doch (fast) nichts.

Das machen die Unternehmen ja teilweise schon offen. Einwegfilmkameras und Drucker, die billiger sind als neue Druckerpatronen als Beispiel.

Analysten oder: Wer mit dem Kropf tanzt
Hallo Katja,

ich bin ja nun auch eine Krähe, aber ich muß Dir gerne in Bezug auf Analysten doch ein Auge aushacken. Um es mal anders herum zu sagen: In einem Haus, wo auch nur eine der Wände eine „Chinese Wall“ ist, würde ich nicht wohnen wollen. In allen Häusern, die ich kenne, bzw. in denen ich Kontakte habe, weiß die rechte Hand zwar nie, was die linke tut, aber daß die Analysten nicht wüßten, an welchen Emissionen die IPO-Leute gerade sitzen, gibt es m.W. nicht. Das hat in der Regel auch einen ganz simplen Grund: Die Scharlatane, wie ich die Analysten lieber nennen würde, sind einfach viel zu teuer, als daß man sich davon die doppelte Besatzung leisten wollte. Und weil man beim IPO ja auch das (eigentlich nicht vorhandene) Branchenwissen der Analysten braucht, werden die regelmäßig bei Beauty Contests gleich mitgenommen. Es hat m.W. noch keinen Fall gegeben, in dem es im Vorfeld oder Nachgang einer Emission eines Hauses eine schlechte Einschätzungen durch die Analysten gegeben hat.

Die von der SEC erzwungenen und von Dir erwähnten Maßnahmen einiger Institute können nur der Anfang sein. Der einfachste und vernünftigste Schritt wäre für mich allerdings, alle Anlysten vor die Tür zu setzen und den Kunden keine pseudo-fundierten Analysen einzelner Werte, sondern zukünftig vielmehr eine konzeptionelle, umfassende und strategische Beratung anzubieten. Damit wäre dann allen geholfen, außer den Analysten vielleicht, wer aber Dm 5800 für eine 70 qm Wohnung zahlen kann, der kommt auch solange mit dem Ersparten aus, bis er sich eine Kristallkugel, einen Umhang und einen Stellplatz auf einem Jahrmarkt besorgt hat.

Gruß
Christian

Hi EXC,

ich bin ja nun auch eine Krähe, aber ich muß Dir gerne in
Bezug auf Analysten doch ein Auge aushacken. Um es mal anders
herum zu sagen: In einem Haus, wo auch nur eine der Wände eine
„Chinese Wall“ ist, würde ich nicht wohnen wollen. In allen
Häusern, die ich kenne, bzw. in denen ich Kontakte habe, weiß
die rechte Hand zwar nie, was die linke tut, aber daß die
Analysten nicht wüßten, an welchen Emissionen die IPO-Leute
gerade sitzen, gibt es m.W. nicht. Das hat in der Regel auch
einen ganz simplen Grund: Die Scharlatane, wie ich die
Analysten lieber nennen würde, sind einfach viel zu teuer, als
daß man sich davon die doppelte Besatzung leisten wollte. Und
weil man beim IPO ja auch das (eigentlich nicht vorhandene)
Branchenwissen der Analysten braucht, werden die regelmäßig
bei Beauty Contests gleich mitgenommen. Es hat m.W. noch
keinen Fall gegeben, in dem es im Vorfeld oder Nachgang einer
Emission eines Hauses eine schlechte Einschätzungen durch die
Analysten gegeben hat.

Ich sprach in Bezug auf den Chinese Wall auch lediglich im Konjunktiv, dass diese Mauer eher der Beliner Mauer 11 Jahre nach Ende des Kalten Krieges gleicht ist ein offenes Geheimniss. Da ich selber für eines der größten Häuser im I-Banking arbeite, weiß ich über die Situation gut bescheit. Allerdings hat unser Haus in Deutschland keine Analysten, die sitzen in London, New York et cetera. Und solange die Leute aus der IPO bzw. M & A Division lediglich auf das Wissen der Analysten zurückgreifen finde ich dass noch legitim, wenn die Analysten allerdings getunte Analysen schreiben ist das schon wieder etwas anderes.

Die von der SEC erzwungenen und von Dir erwähnten Maßnahmen
einiger Institute können nur der Anfang sein.

Nope, die Maßnahmen von Merrill Lynch und CSFB gehen über das, was die SEC gefordert bzw. erzwungen hat hinaus. Die anderen, wie Morgan Stanley, J.P. Morgan, DB Alex Brown etc. sind diesen Weg (noch) nicht gegangen.

Der einfachste

und vernünftigste Schritt wäre für mich allerdings, alle
Anlysten vor die Tür zu setzen und den Kunden keine
pseudo-fundierten Analysen einzelner Werte, sondern zukünftig
vielmehr eine konzeptionelle, umfassende und strategische
Beratung anzubieten.

Du vergisst, dass die Analysen nicht nur für die Institutionellen Kunden, sondern auch für die Broker der Banken geschrieben werden. Dass heißt die Broker von Merrill, der Deutschen Bank oder aus unserem Hause greifen auf das Wissen der Equity Research Abteilungen zurück. Desweiteren haben Analysten auch eine Art aquirierende Funktion für die Investment Banken. Es gibt viele Fälle in denen mittels Analysen erste Kontakte zwischen den Banken und den Konzernen entstanden sind, und teilweise daraus auch lukrative M & A, IPO oder Anleihegeschäfte für die Bank enstanden sind.

Gruß

Katja

HALLO bitte beim thema bleiben das war ne vwl frag
ist ja nett das ihr euch ueber analysten unterhaltet aber dann bitte als eigener thread nur EXC hat bisher verstanden um was es mir ging (trotzdem danke an alle die mitmachen :wink:

um sowas wie das hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,147718,00.html

upe

Hallo Katja,

sitzen in London, New York et cetera. Und solange die Leute
aus der IPO bzw. M & A Division lediglich auf das Wissen der
Analysten zurückgreifen finde ich dass noch legitim,

das finde ich weniger. Wenn die Analysten erstmal von einem Deal Bescheid wissen, ist ja wohl klar, was daraus folgt. Nämlich genau dies:

wenn die
Analysten allerdings getunte Analysen schreiben ist das schon
wieder etwas anderes.

regelmäßig ist der Vorstand, der für Analysten und IPO´s etc. zuständig ist, genau der gleiche.

Nope, die Maßnahmen von Merrill Lynch und CSFB gehen über das,
was die SEC gefordert bzw. erzwungen hat hinaus. Die anderen,
wie Morgan Stanley, J.P. Morgan, DB Alex Brown etc. sind
diesen Weg (noch) nicht gegangen.

Ist unbestritten, aber die Maßnahmen hätte es überhaupt gar nicht gegeben, wenn die SEC nicht entsprechende Maßnahmen gefordert hätte.

Du vergisst, dass die Analysen nicht nur für die
Institutionellen Kunden, sondern auch für die Broker der
Banken geschrieben werden. Dass heißt die Broker von Merrill,
der Deutschen Bank oder aus unserem Hause greifen auf das
Wissen der Equity Research Abteilungen zurück. Desweiteren
haben Analysten auch eine Art aquirierende Funktion für die
Investment Banken. Es gibt viele Fälle in denen mittels
Analysen erste Kontakte zwischen den Banken und den Konzernen
entstanden sind, und teilweise daraus auch lukrative M & A,
IPO oder Anleihegeschäfte für die Bank enstanden sind.

Das habe ich mit Sicherheit nicht vergessen. Du unterstellst aber, daß Analysten überhaupt eine wertvolle Arbeit leisten, was nach meiner Erfahrung bis auf ganz wenige Ausnahmen eben nicht der Fall ist. Das letzte Jahr ist dafür nur ein Beispiel.

Gruß
Christian

Hi EXC,

das finde ich weniger. Wenn die Analysten erstmal von einem
Deal Bescheid wissen, ist ja wohl klar, was daraus folgt.
Nämlich genau dies:

wenn die
Analysten allerdings getunte Analysen schreiben ist das schon
wieder etwas anderes.

Dass das kausal daraus folgert würde ich nicht sagen. Primär geht es darum Informationen über die Firmen zu kriegen, und da sind natürlich neben dem Bloomi und ähnlichem die eigenen Analysten die beste Quelle. Ein M & A Deal ist schliesslich sehr viel Research Arbeit. Dass daraus IMMER getunte Analysen folgen ist falsch !.

regelmäßig ist der Vorstand, der für Analysten und IPO´s etc.
zuständig ist, genau der gleiche.

Meinst Du bei den Klienten oder bei uns ?. Bei uns nicht. Die Equity Research Abteilung ist dem Bereich „Global Capital Markets“ zugeordnet. Dort findest Du den gesamten Handel und eben das Research. Das M & A und IPO Geschäft ist dem „Financial Advisory“ Geschäft zugeordnet.

Ist unbestritten, aber die Maßnahmen hätte es überhaupt gar
nicht gegeben, wenn die SEC nicht entsprechende Maßnahmen
gefordert hätte.

Auch das ist umstritten, es ist auch eine Folge von Klagewellen gegen die Banken.

Das habe ich mit Sicherheit nicht vergessen. Du unterstellst
aber, daß Analysten überhaupt eine wertvolle Arbeit leisten,
was nach meiner Erfahrung bis auf ganz wenige Ausnahmen eben
nicht der Fall ist. Das letzte Jahr ist dafür nur ein
Beispiel.

Wenn sie keine Wertvolle Arbeit für die Bank leisten würde, würde die Bank sie nicht beschäftigen *g*. Und was die Analysen angeht, die werden nicht für die Privatkunden und klein Aktionäre geschrieben sondern für die (Institutionellen) Kunden der Banken !.

Gruß

katja

Hallo Katja,

ich gestehe Dir zu, daß Du über gewisse ernüchternde Erfahrungen noch nicht verfügst. In gewisser Hinsicht sind Banken leider Verbrecherbanden, da schließe ich weder Dein noch mein Haus aus.

Leider ist mien Eindruck, daß Analysen, die veröffentlicht werden, immer dem Zweck dienen, Papiere, die im Eigenbestand sind bzw. vorher emittiert werden, unters Volk gebracht werden sollen. Der innerbetriebliche Sinn von Analysten kann von meiner Warte auch verleugnet werden.

Aber belassen wir es dabei. Der Fragesteller hatte ja auch andere Aspekte im Sinn.

Gruß
Christian

hi,
MEIN persoenlicher analyst = einziger offizieller anlageberater einer kleinen volksbank ( auf den ich gottseidank noch nie gehoert habe ) , zustaendig fuer den halben landkreis, ca 40 jahre im geschaeft, also kurz vor dem ruhestand, sagt mir beim spaetestens achten gemeinsamen bier: es gibt KEINE regeln mehr!
es ist zuviel geld im markt, auf welches leute bereit sind, zu verzichten. weil sie es sich nicht erarbeitet haben, sondern ererbt, durch andere geschaefte erworben, etc.
der hype besteht darin, dass saemtlicher verstand und logik ausgeschaltet sind. weil naemlich die notwendigkeit, geld mit geld zu verdienen nicht mehr da ist!
mach dir nix draus… istzeitgeist… geht vorbei… und irgendwann gilt auch das wieder, was du mal gelernt hast.
gruss
khs

Hallo Upe,

tut mir ja leid, daß durch meine provozierende Headline die Banker sich angesprochen fühlten (mir zur Freude; denn die „Ana(l)schisten“ sind nun mal als PR-Truppe für die Wertpapierabteilung unterwegs), dennoch habe ich auch andere Aspekte angeschnitten: außereuropäische Märkte, Protektionismus etc.

Nun zu dem Spiegel-Atikel:
„In der SPD werden inzwischen die ersten Stimmen laut, die den Kahlschlag kritisieren. Der sozialpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Brandner hält die derzeitig Entlassungswelle für völlig übertrieben. Statt nur auf den Börsenkurs zu achten, sollten die Unternehmen langfrsitig denken und auch arbeitsmarkt- und tarifpolitische Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung nutzen.“

Tatsächlich ist es so, daß Entlassungen bei den AGs erst einmal eine Hausse bei den Aktien auslösen. Nur wenn ein Kurs einer Aktie hochgeht, erhöht sich auch der Wert der Firma, weil die Bilanzen wieder stimmen, also schwarze Zahlen geschrieben werden. Langfristig ist es freilich Blödsinn, das von den Amerikanern abgekupferte Prinzip des Shareholdervalue-pushing auch bei uns so exzessiv anzuwenden (Hire&Fire), geht ja auch durch die Sozialpläne nicht so einfach wie in Amerika. Da werden z.T. ganze Abteilungen mit Outsourcing an die Luft gesetzt, und schon stimmt der Aktienkurs wieder. Aber: steigende Aktienkurse machen nun mal ein Papier attraktiv, Neuemmissionen können dann viel Geld in die Kassen der AGs spülen. Und damit kann man wieder investieren und alte Falschinvestitionen revidieren (s. Siemens/Infenion). Das bringt dann langfristig wieder Arbeitsplätze, aber nicht kurzfristig. Schlecht für Schröder.

Freilich hat auch die SPD dieses Prinzip erkannt, aber was können sie schon vor den Wahlen ernsthaft machen? Etwas Donnerwetter für den unbedarften Wähler für den Stimmenfang, mehr ist nicht drin. Im Zweifelsfall könnte sich die Firma in toto ins Ausland outsourcen, und das wollen die Sozis auf keinen Fall.

Die SPD sollte sich eher dem beschäftigungsmäßig relevanterem Mittelstand zuwenden, als den großen werbewirksamen Namen (z.B. Holzmann) in den Hintern zu kriechen, aber auch die SPD weiß, was TV-Werbung wert ist.

Gruß Richard

noch ein nachtrag
na in etwa sowas war gut:

http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,14…

echt lesenswert

analysten nachtrag artikel spiegel online 10-8-01
STUDIEN BELEGEN

Banken benutzten Analystenkommentare zur Anwerbung neuer Kunden

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,149013,00.html

cu
peter