Auch Hallo,
Mich würde mal interessieren, wieso es sich eingebürgert hat,
Alkohol
(speziell Wein und Sekt) in 0,75 l-Flaschen abzufüllen. Es
gibt zwar auch 1 Liter-Flaschen, aber das ist eher die
Ausnahme. Wie kam man
auf diese Größe, wo doch der Liter an sich eine Grundeinheit
ist ?
Gibt es einen historischen oder wissenschaftlichen Grund
hierfür ?
die Normierung der Hohlmaße ist ein Prozess, der auch heute noch nicht abgeschlossen ist.
Historisch ist der Liter erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts „die“ Maßeinheit für Flüssigkeiten - und das auch nur in Mitteleuropa.
Weinfässer zum Beispiel fassten ein Fuder - das konnte in Preußen 458l sein, in Sachsen waren es 637l. Verkauft bzw. getrunken wurde Wein früher gerne als Schoppen. Das wiederum war in der Schweiz genau 0,375l(aber auch nur dort)
Das ganze Thema ist recht verwirrend und kompliziert, daher fürchte ich, eine endgültig richtige Antwort auf Deine Frage kann ich Dir nicht geben.
Nicht vergessen darf man, dass Flaschen lange mundgeblasen wurden, und auch je nach Glasbläser mal schlanker, mal bauchiger aus dem Herstellungsprozess kamen. Sie enthielten darum höchstens über den Daumen gepeilte 3/4l.
Da der Konsument aber nun einmal ein Gewohnheitstier ist - in Bayern stößt z.B. die 0,4l-Bierflasche noch häufig auf Unmut - hat man (so meine Vermutung) in Europa schließlich eine Weinflasche entwickelt, die den alten Typen vom Aussehen und Inhalt ziemlich ähnlich war.
Übrigens enthalten „Norm“-Weinflaschen 0,7l und nicht 0,75l.
viele Grüße
Geli