Wer hat’s erfunden? Gibt’s eine tiefere Bedeutung?
Das Tucholsky-Zitat „Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein“. Benutzt den Ausdruck, ist aber wohl nicht der Ursprung.
Wer hat’s erfunden? Gibt’s eine tiefere Bedeutung?
Das Tucholsky-Zitat „Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein“. Benutzt den Ausdruck, ist aber wohl nicht der Ursprung.
Wer hat’s erfunden? Gibt’s eine tiefere Bedeutung?
Der „Volksmund“; kommt wohl aus der „Handwerkersprache“, bzw. der „häuslichen Umgangssprache“, vergleichbar mit ähnlichen Formulierungen wie „nicht koscher sein“, „nicht alle Tassen im Schrank haben“, „etwas unterbelichtet“ u. v. a. m.
Gruß
nicolai
Moin,
das Wort dicht ist etymologisch verwandt mit gedeihen, gediegen, tüchtig, tauglich; tüchtig wird regional auch als dichtig ausgesprochen.
Es könnte also sein, dass sich die Redensart aus diesen Zusammenhängen ableiten lässt: wer nicht dicht ist, der ist nicht gut gediehen, der taugt zu nichts, der ist nicht tüchtig.
Diese Herleitung ist meine eigene Vermutung; Belege dafür habe ich nicht gefunden.
Ein paar Belege für die Etymologie:
dicht Adj. ‘undurchlässig, nahe beieinander’, mhd. dīhte, mnd. dicht(e) ‘undurchlässig, stark, tüchtig, häufig, wahrhaftig’,
http://www.dwds.de/?qu=dicht&view=1
Dicht, dick, gedeihen und gediegen , sind in Ansehung der Abstammung und Bedeutung genau mit einander verwandt.
http://woerterbuchnetz.de/Adelung/?lemma=dicht
Wer hat’s erfunden?
Eine Quelle ist auch bei Röhrich (Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten) nicht angegeben.
Er schreibt zu „nicht ganz dicht sein“:
noch die Windeln naß machen; im übertr. Sinn: nicht ganz bei Verstand sein.
Gruß
Kreszenz