Woher weiß ich dass ich wach bin?

hallo,

woher weiß ich eigentlich, ob ich wach bin oder träume?
klar weiß ich, dass ich nicht träume, diese frage hier zu stellen. aber woran merke ich das eigentlich? und woher wißt ihr, dass ihr nicht träumt, diesen artikel hier zu lesen?
meine erste idee war, dass es im traum eine andere (oder vielleicht gar keine) zeitstruktur gibt.
dort vermischen sich gegenwart, zukunft und vergangenheit. ich kann also im traum vergangenes verarbeiten oder zukünftiges vorwegnehmen.
aber das kann ich ja im wachzustand ebenso, indem ich z.b. an vergangene oder zukünftige ereignisse denke…

gespannt auf antworten

wega

Hallo Wega!

Ich vermute mal, daß die meisten Menschen träumen. Im Traum ist die Realität relativ. Zeit wird gedehnt oder gestaucht und es passieren verrückte Dinge, die man sonst nicht so kennt.
Im Wachzustand passiert das aber auch. Nur, daß wir uns durch unsere Konzepte von der Welt dran gewöhnt haben. Eigentlich ist alles phantastisch. Trotzdem kann ein und die selbe Situation von verschiedenen Leuten unterschiedlich wahrgenommen werden. Manch einer hat einen Horrorfilm und regt sich auf und ein anderer bleibt in stoischer Ruhe und nimmt es mit Gleichgültigkeit.

meine erste idee war, dass es im traum eine andere (oder
vielleicht gar keine) zeitstruktur gibt.
dort vermischen sich gegenwart, zukunft und vergangenheit. ich
kann also im traum vergangenes verarbeiten oder zukünftiges
vorwegnehmen.

Das ist ein interessanter Gedanke. Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alles sind nur Erinnerungen, Hoffnungen, Wünsche, Befürchtungen … Was man aber machen kann ist, jeden Moment zu nehmen, um seine Konzepte zu checken und möglichst immer bewußt zu sein. Irgendwann ist man frei von falschen Konzepten, frei von Auf’s und Nieder’s des Alltags und schädigt andere nicht mehr durch dumme Verhaltensweisen. Stattdessen entwickelt man alle seine Qualitäten.

Sebastian

Ich empfehle: Waking Life!

Genialer Film und passt sogar zumindest teilweise zum Thema… :wink:

Hi Otto,
ich hatte so ein Erlebnis, als ich auf dem Operationstisch lag und eigentlich schon tot war. Das war so eine Art „Aha-Erelbnis“. Es war irgend etwas mit Träumen und Wirklichkeit - ich dachte nur: so einfach ist das also! Alles passiert gleichzeitig und ist nur von meinem „Wirken“ abhängig.
Jetzt lebe ich und finde das auch ganz in Ordnung, aber diese Situation hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Es war tatsächlich eine einzige Zeitschiene.
Ich weiss jetzt nicht mehr so richtig, was da eigentlich los war. Möglicherweise sollte man das als lebender Mensch auch nicht wissen.
Die Angst vor dem Tod hat es mir aber genommen.
Schönen Abend noch
Ricarda

Hallo

In manchen Traeumen geschehen Dinge, die eindeutig auf einen Traum
hinweisen. Als Kind traeumte ich oft von Hexen und hatte Angst dabei.
Irgendwann wurde mir klar, dass das Erscheinen einer Hexe bedeutet,
dass ich traeume. Diese Erkenntnis ermoeglichte es mir absichtlich
aufzuwachen und so der Hexe zu entkommen. Geschehen also
unnatuerliche Dinge, dann traeumt man wohl. Es gibt aber auch
Traeume, in denen Alltaegliches geschieht. Meiner Meinung nach
existiert dann kein Mittel, mit dem man entscheiden koennte, ob man
traeumt oder wacht (ausser Kneifen :smile:). (Descartes fand uebrigens
auch keines, nachzulesen in den Meditationen ueber die erste
Philosophie.)

woher weiß ich eigentlich, ob ich wach bin oder träume?

Die Frage ist einfach nicht entscheidbar und schon gar nicht beweisbar. Das Bild der Realität das man sich macht ist immer individuell. Die Frage die sich einfach stellt ist wie kann ich meine Realität verändern bzw. ihre Struktur erkennen und hier gibt es diverse Ansätze die mehr oder weniger Funktionstüchtig sind. Zu nennen wäre z.B. analoges und kausales Denken und die diversen Mischformen. Die Ergebnisse die diese Denkweisen erzeugen können ein befriedigendes bzw. funktionstüchtiges Realitätsbild erzeugen auf dem man sich ausruhen kann, aber wenn man es genau nimmt ist kein letztendlicher Beweis möglich und alles sind nur abhängige Schlussfolgerungen deren Basis man bewußt oder unbewußt im dunklen lässt. Dies ist prinzipiell so und nur in unserer materialistisch ‚aufklärerisch‘ geprägten Gesellschaft ein Punkt der Widerstände oder Verwunderung hervorruft.
Zu beachten bleibt somit, dass wir ein Denk- und Wahrnehmungsorgen besitzen und nicht direkt und unmittelbar an dem uns umgebenden beteiligt sind, dies gilt ebenfalls für Messinstrumente jeder Art.
(off topic) - Amen, Neuroleptika gibts auf Anfrage bzw. Zuwiderhandlung - (off topic)
T.

Wenn man sich über einen längeren Zeitraum überzeugt, daß man nachts in Träumen eigentlich wirklich lebt und tagsüber in Wirklichkeit schläft und träumt, dann hat das nach einiger Zeit eine sehr interessante Wirkung
auf das nächtliche Traumleben.
Es wird derart intensiv und lebhaft , viel farbiger als jeh .
Das Unbewußte scheint vor Freude über diese Art von „Behandlung“
Purzelbäume zu schlagen.
( Ich hoffe nur, es führt letztendlich nicht dazu , dass man tatsächlich
Tag - und Nachtschichten verwechselt.) (:smile:)

Gruß
Merkur

Im TIbetanischen TOtenbuch…
…gibt es so eine Anweisung, wie man Tote behandeln sol, u.a. weil sie anfangs (frischverstorben) ja noch garnicht geschnallt haben, dass sie tot sind. Erst so langsam merken sie es…
Gruss, Branden

hallo,

woher weiß ich eigentlich, ob ich wach bin oder träume?
klar weiß ich, dass ich nicht träume, diese frage hier zu
stellen. aber woran merke ich das eigentlich? und woher wißt
ihr, dass ihr nicht träumt, diesen artikel hier zu lesen?

eines morgens erinnerte ich mich, ein sorgloses leben als schmetterling erlebt zu haben.
Träumte der joker, er ist ein schmetterling;
oder träumte der schmetterling, er ist der joker…
Unser „reales gehirn“ unterscheidet traum und wach - mit tag und nacht. Für „reales verständnis“ muß das so ablaufen.
Aber was ist die „WIRKLICHKEIT“ ?
Die lang-dauernde existenz des Universums,
oder die 30 bis 50 Erdenjahre …
eine frage, die jeder SELBST entscheiden muß; woraus eben die antwort traum/wach hervorgeht
anm.:wie leicht gelingt es dir, „wichtiges“ zu ignorieren - und du mußt erkennen, wie sehr dich das REALE in gefangenschaft nimmt.
Der JOKER

Etwas Lesen. Weggucken. Nochmal Lesen. Wenn das Schriftstück ( Ein Satz / Wort reicht wohl aus) sich bei dritten Lesen in keinster Weise verändert hat bist du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Wach.

Habich auch nur mal irgendwo gelesen. (hätte es vielleicht nochmal lesen sollen. :wink:

gruß
vbt

Hallo,

schließe jetzt einmal auf :slight_smile: mich

Woher weiss ich, wann ich wach bin?
Wie unterscheide ich realität von traum?
Real ist was ich fühle, schmeke, höre und sehe - schmerz ist wohl eines der
realsten dinge.
Doch ebenso kann ich diese dinge empfinden wenn ich schlafe.

Und auch die wahrnehmung von linearer zeit ist wohl kein garant dafür, wach zu
sein oder nicht. Schreibe ich wrklich gerade?

Ja - den meine gedanken wandern. Ich fühle wie meine finger auf der tastartur
tanzen und wie mein blick sich immer wieder von ihnen abwendet um auf zum
monitor zu sehen in dem die erwählten buchstaben erscheinen.
Durch´s fenster höre ich vorbei fahrende autos und nehme jede veränderung des
durchscheinenden lichtes wahr.
Lese ab und zu den text nach und korrigiere fehler *wenn ich sie nicht übersehe*
. Und mit jeder weiteren zeile, jedem weiterem wort begeben sich meine gedanken
weiter und versuchen ein gefühl in form von wortern zu erfassen.

Dies alles ist mehr als nur traum - es ist real, ich bin wach. Denn wenn ich
schlafe kann ich ebenso fühlen, sehen, schmeken und auch lesen - doch diese
dinge treffen nicht alle gleichzeitig und linear nacheinander zu - sind nicht so
lenkbar und langatmig. Die realität ist klar und unverschwommen, sie gewährt mir
keinen zügigen ort und szenen wechsel oder in die rolle irgendjemanden zu
springen - wie es im traum durchaus der fall sein kann.

Doch was auch immer ich jetzt gerade zu glauben meine - real ist das, was ich
für real halte. Ein traum ist ebenso real wie das allmorgentliche aufstehen…
in der realität die ich als diese bestimmt habe.

Kurz: Für dich wird immer das real sein, dass du als solches empfindest…
ebenso bist du wach, wenn du meinst wach zu sein und schläfts wenn du meinst zu
schlafen.

Im diesem sinne bist du so real wie deine auffassung von realität.

hearja :slight_smile:
„mefa“