Wohin mit dem Herbstlaub?
Gartenbesitzer sollten auf keinen Fall zum Laubsauger greifen
Schädlich für den Menschen:
Kaum fallen die ersten Blätter von den Bäumen und der Herbst bricht an,
sind sie wieder überall zu hören - und vor allem zu riechen: Laubsauger
und Laubblasgeräte. Immer mehr Grundstück- und Gartenbesitzer benutzen
solche Geräte, um die Unmengen von Laub zu beseitigen. Praktisch und
bequem lassen sich mit ihnen die lästigen Blätter entfernen. Die
Gefahren, die durch solche Geräte für Umwelt und Gesundheit ausgehen, sind den
wenigsten bewusst.
Das Bundesamt für Naturschutz und das Umweltbundesamt empfehlen, auf
Laubsauger und Laubblasgeräte zu verzichten. Aufgrund ihrer enormen
Lautstärke, die der eines Presslufthammers gleichkommt, können sie für die
umliegenden Anwohner mehr als nervig werden. Außerdem schaden sie der
Gesundheit ihrer Besitzer: Diese atmen beim Arbeiten mit den Geräten
deren giftige Abgase ein. Darüber hinaus wird das Bodenmaterial, das
durchaus mit giftigen Pilzen und Bakterien infiziert sein kann, aufgewirbelt,
was ebenfalls den Benutzer extrem belasten kann.
Schädlich für den Boden:
Übertriebene Säuberungsmaßnahmen schaden dem Boden erheblich. Das
herabgefallene Laub bildet normalerweise eine Streu, die für die
Bodengesundheit sehr wichtig ist. Auch Würmer, Insekten und Schnecken, die
entscheidend an der Entstehung von Humus beteiligt sind, werden weggeblasen
oder getötet. Deshalb ist es besser, das Laub mit einem Rechen
zusammenzutragen und unter Hecken und Bäumen zu verteilen. Der Boden ist so vor
extremen Temperaturen geschützt, außerdem können in den Blätterhaufen
auch Tiere, wie z. B der Igel, überwintern
Ab in die Biotonne?
Im eigenen Garten kann das Laub liegen bleiben. Auf Gehwegen und
Plätzen sind Hauseigentümer und Mieter, wie beim Schneeräumen, verpflichtet,
die Blätter zu entfernen. Oft stellt sich dabei die Frage, wohin mit
dem ganzen Laub, wenn die Biotonne voll ist. Eine optimale
Verwertungsmöglichkeit für sämtliches Herbstlaub ist, es im eigenen Garten zu
kompostieren. Der Vorteil solch natürlicher Komposte ist, die Nährstoffe
gleichmäßig freisetzen. Künstliche Dünger hingegen setzen innerhalb weniger
Wochen den gesamten Stickstoff frei, der beim Regen wieder
ausgeschwemmt wird. Das hat in der Regel eine Verarmung der Böden zur Folge.
Was kann alles auf den Komposthaufen?
Grundsätzlich kann jedes Laub kompostiert werden. Vorsicht ist jedoch
bei der weißblühenden Rosskastanie geboten! In ihren Blättern nistet die
so genannte Miniermotte. Befallene Kastanienblätter werden im Sommer
braun und fallen vorzeitig ab. Die Temperaturen auf dem hauseigenen
Komposthaufen sind in der Regel zu niedrig, um die Larven und Eier
abzutöten. Erst die Heißkompostierung gewährleistet, dass der Schädling sich
nicht noch weiter ausbreiten kann. Deshalb sollte dieses Laub auf jeden
Fall in die Biotonne.
Internetlinks:
http://bund-hamburg.bund.net/index.php?id=4682&tx_tt…
(Seite mit Informationen zu Gefahren durch Laubsauger und
Laubblasgeräte und Telefonnummer des „Grünen Telefons“ des BUND im Hamburger
Umweltzentrums)
http://nrw.nabu.de/presse/buntes/laubsauger_druck.htm
(Pressemitteilung des Naturschutzbunds Deutschland e.V.)
www.umweltbildung.de/kurzinfo/biologische_station_ro…
(Biologische Station Rothaargebirge. Arbeitsschwerpunkte Umweltbildung,
Praktischer Naturschutz und wissenschaftlicher Natur- und Umweltschutz)
www.verbraucherministerium.de/verbraucher/kastanienm…
(Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft zum Thema Rosskastananien-Miniermotte)
http://www.bba.de/veroeff/popwiss/miniermotte.pdf
(Seite der Biologischen Bundesanstalt (BBA) mit umfangreichen
Informationen zum Thema Rosskastanien-Miniermotte)