Wohin mit dem Kapital = Wirtschaftskriese ?

Einerseits hat Herr Unwissend(76) eine ETW mit einem Verkehrswert von 120.000 €, deren Hyp.-Belastung sich durch die Mieteinnahmen trägt.
Bringt kein Geld zur Verbesserung der monatlichen Lebensgrundlage.

Andererseits hat Herr Unwissend aber auch 100.000 € auf der Bank liegen, mit der er diese Hypothek vorzeitig ablösen könnte.
Bringt so aktuell nur 1% Zinsen auf einem Tagesgeldkonto.

Drei Szenarien hat er im Kopf:

  1. Alles „so“ belassen, wie es bisher und die 100.000 € zur Lebenshaltungsaufbesserung sukzessive aufbrauchen.
  2. ETW jetzt verkaufen und die 120.000 € in einen Fonds legen und daraus die Lebenshaltungsaufbesserung bestreiten ?
  3. ETW jetzt auf Leibrentenbasis mit Rückübertragungsklausel verkaufen um so relativ handfeste 1.000 € mtl. mehr zum Leben zu haben ?

Mit welcher Variante sichert Herr Unwissend sein Kapital mit Blick auf eine wahrschenlich „noch größer werdende Wirtschaftskriese“ am Besten ab ?

Gruß Colonius

Geldanlage auf sinkenden Schiffen
Hallo,

Mit welcher Variante sichert Herr Unwissend sein Kapital mit
Blick auf eine wahrschenlich „noch größer werdende
Wirtschaftskriese“ am Besten ab ?

die Wirtschaftskrise haben wir den Medien zufolge hinter uns, auch wenn die USA und diverse andere Länder das im Moment noch anders sehen. Tatsächlich ist aber viel interessanter, was aus dem wird, was die Medien die Schuldenkrise nennen und ich als handfeste Staatskrise bezeichnen möchte.

Die Euro-Staaten haben beschlossen, die Schuldenkrise durch die Aufnahme von noch mehr Schulden und das Weiterleiten des aufgenommenen Geldes an Fässer ohne Boden zu lösen. Interessanter Ansatz; das muß man mal weiter beobachten. Im Augenblick scheint man den Weg jedenfalls konsequent weitergehen zu wollen und das Problem der sich verstärkenden Schuldenkrise (nun /t/volkswirtschaftliche-pleiten/5599305/2

Der Erfolg der Vorgehensweise ist offensichtlich: die griechische Zentralbank meldet, daß sich das Defizit des Zentralstaates im ersten Halbjahr um 28% gegenüber dem Vorjahreszeitraum vergrößert hat. Da geht noch was.

Ich bin mir sicher, daß Portugal, Irland und demnächst Spanien, Italien und Belgien da noch etwas lernen können. Allerdings zieht sich das alles lästig lange hin. Man könnte das Verfahren verkürzen, indem einfach Deutschland und Frankreich direkt alle Schulden unserer europäischen Freunde übernehmen. Die Politik scheint jedenfalls noch nicht realisiert zu haben, daß man schon auf dem besten Wege ist, diesen Schritt zu vollziehen. Was das für die Bonität Frankreichs und Deutschlands am Ende bedeutet, kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen. Dumm ist in dem Moment nämlich, daß alle anderen Euroländer für die nächsten Jahre zwar durchfinanziert sind aber dummerweise für die großzügen Länder keinen Euro mehr überhaben und gleichzeitig der Kapitalmarkt dankend abwinkt.

Kommen wir zu Deiner Frage. Was glaubt Herr Unwissend, wie das ganze weitergeht und wie lange es dauert, bis sich die Krise endlich in Luft aufgelöst haben wird oder es aber zur beschaulichen Implosion des Schneeballsystems kommt? Davon wird abhängen, was man für Ratschläge erteilen sollte, denn bspw. mit Blick auf einen Knall zu investieren, der vielleicht erst in 30 Jahren erwartet wird, macht für diesen Anleger nicht unbedingt viel Sinn.

Gruß
Christian

Hallo,

ich würde z.Zt. eine Immobilie sicher nicht verkaufen.

Warum nicht die ETW bezahlen und dann die Mieteinnahmen „verprassen“.

Die Hypothekenzinsen sind sicherlich höher als die 1% die das Kapital bringt. Eine zu erwartende höhere Inflationsrate kann durch Mietanpassungen ausgeglichen werden; und verkaufen kann man immer noch.

Andererseits sind Sie schon 76. Da hat man vielleicht andere Pläne.
(Weltreise, Ferienhaus, Ruhestand im Süden oder so)

Gruß
tycoon

Hypothek vorzeitig auflösen, wäre ganz klar meine Vorgehensweise. Warum Schulden machen, wenn man das Geld eigentlich hat?

Die Antwort ist aus meiner Sicht recht klar.

  1. Die Immobillie so lassen, eventuell das Drlehen optimieren.

2.Die 100.000 einem vernünftigem Vermögensverwalter übergeben. Dann kann er davon bei Kapitalerhalt 500-1000 Euro zusätzlich im Monat ausgeben.

  1. Dabei seine Pflegevorsorge nicht vergessen, denn sonst ist im Falle der Pflegebedürftigkeit das mit dem „verprassen“ recht schnell zu Ende.

Lieben Gruß, Thomas