Bei meinem Vater wurde nun beginnende Demenz diagnostiziert. Für meinen Bruder und mich stellt sich nun die Frage wohin mit Vater. Er ist noch fit, aber sehr vergesslich. Für den Fall, daß er Pflege benötigt, sind wir beide nicht in der Lage, das zu übernehmen. Wir sind beide Ende vierzig und können logischerweise unsere Jobs nicht aufgeben. Wenn ich mich richtig informiert habe, gibt es bestenfalls € 200,-- mtl. Davon ist ja wohl kein Heim zu bezahlen. Welche Möglichkeiten haben wir? Und hat jemand eine Ahnung über den zeitlichen Ablauf von Demenz?
Hi Barbara,
zunächst solltest Du mit einer Beratungsstelle Kontakt aufnehmen. Es gibt Beratung bei kirchlichen Organisationen, dabei musst Du nicht religiös sein. Es gibt auch viele Dependencen der Alzheimer Gesellschaft.
Die kennen sich aus. Man sagt, es ist ein Zyklus von ca. 9 Jahren, wobei selten der Beginn genau festgestellt wird. Davon jeweils 3 X 3 Jahre. Bisher gibt es keine Heilung, jedoch wenn es sehr früh festgestellt wird, dann gibt es hemmende Medikamente (das scheint bei Eurem Vater ja so zu sein.
Ich habe eine Ausbildung als Helfer für demente Menschen in ihrer häuslichen Umgebung gemacht. Da erfährt man einiges für den Umgang mit Dementen, was sehr nützlich ist. Kann ich Dir/Euch nur empfehlen.
Sie heißen: Helferkreisschulungen nach dem Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft LV Bayern ist unter 0911-4466784 zu erreichen. Die können Dir sicher weiter helfen und Dir eine Organisation in Deiner Stadt nennen.
Offenbar kennt sich Euer Arzt aus, frag’ doch den.
Liebe Grüße
Empfehlungen:
- das Ausmaß an Pflegebedürftigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen feststellen lassen. Dann können Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz beantragt werden (Zuzahlungen je nach Pflegestufe bis zu 1400 Euro bei der Pflege im Heim)
- Informationen bei der kommunalen Pflegeberatung und bei Alzheimergesellschaften im Einzugsbereich nach Betreuungsformen im häuslichen Bereich einholen (Helferdienste, ambulante Pflege, Tagespflege etc.)
- eventuell die Pflegschaft (Betreuung) beim Amtsgericht beantragen, falls der Vater die Gegebenheiten nicht mehr erfassen kann und sich gegen jedwede Hilfe und Unterstützung wehren sollte.
Die Dauer des Abbauprozesses hängt von verschiedenen Faktoren wie weiteren Erkrankungen, Alter, dem Typus der Demenz ab (vaskuläre Demenz, Alzheimer-Demenz, Mischformen u. a.) ab.
Im Internet können weitere Informationen eingeholt werden, z. B. http://www.deutsche-alzheimer.de/
Mit freundlichem Gruß
Sven Lind
Zur Erkrankung:
Demenz ist nicht gleich Demenz.
Um auf Ihre Fragen ausreichend zu antworten, wären einige Dinge hilfreich zu wissen.
Wie alt ist Ihr Vater? Liegt eine „Altersdemenz“ vor?
Ist eine Demenz vom Typ Alzheimer diagnostiziert? Oder gibt es Einblutungen z.B. nach Schlaganfall? Liegen Nebenerkrankungen vor z.B. Parkinson oder andere Störungen, z.B. durch Toxine? Häufig liegen Mischformen vor und die Gesamteinflüsse bestimmen im hohen Maß den Verlauf und somit die Dauer.
So beginnt die dementielle Erkrankung vom Typ Alzheimer häufig Jahre bevor die ersten Symptome deutlich werden - und endet nach wenigen oder nach vielen Jahren - eine Demenz ist keine Todesursache - es sind die Begleiterscheinungen, wie z.B. das Vergessen von Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr und die damit verbundenen Schädigungen.
Zur Versorgung:
Liegt bereits eine Pflegestufe vor?
Grundsätzlich tritt dann die Pflegeversicherung ein und übernimmt bei Pflegegeld (d.h. Sie übernehmen die häusliche Pflege) bei Pflegestufe I 225,- €, bei Versorgung durch den Pflegedienst 440,- €, bei Vollstationärer Unterbringung = Pflegeheim 1.023,- €,
Verhinderungspflege, Zuschüsse für Niederschwellige Angebote und Mittel für Umbaumaßnahmen sind weitere Maßnahmen.
Weiterhin wird berücksichtigt, ob die Höhe der Rente Ihres Vaters unter der Grenze der Grundsicherung liegt.
Ich empfehle Ihnen sich bzgl. der finanziellen Absicherung und Planung z.B. an einen Pflegeberater der Pflegestützpunkte, eine Beratungsstelle der Alzheimer Gesellschaft oder der Wohlfahrtsverbände vor Ort zu wenden.
Ich lese aus Ihrer Anfrage, dass Ihr Vater z.Zt. selbstständig lebt.
Falls dieses so ist, können Sie Ihm auf vielfältige Weise die alltäglichen Dinge erleichtern, bzw. vereinfachen, z.B. deutliche visuelle Merkzeichen setzen (Symbolbild mit Schlüssel an der Haustür, als Erinnerung beim Verlassen der Wohnung), Namen und Adresse in die Kleidung nähen, Nachbarn informieren.
Eine Möglichkeit ist der Besuch einer Tagesbetreuung, wird von verschiedenen Einrichtungen angeboten und finanziell von der Pflegekasse unterstützt.
Um eine wirklich konkrete Beratung zu bekommen sollten Sie sich an eine der oben genannten Stellen wenden, denn wie Sie sehen gibt es viele offene Fragen.
Und letztendlich müssen Sie für Ihren Vater entscheiden.
Es ist nicht einfach, den richtigen Weg für einen Menschen zu finden, der auf dem Weg in eine andere Welt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Sander
Zur Erkrankung:
Demenz ist nicht gleich Demenz.
Um auf Ihre Fragen ausreichend zu antworten, wären einige Dinge hilfreich zu wissen.
Wie alt ist Ihr Vater? Liegt eine „Altersdemenz“ vor?
Ist eine Demenz vom Typ Alzheimer diagnostiziert? Oder gibt es Einblutungen z.B. nach Schlaganfall? Liegen Nebenerkrankungen vor z.B. Parkinson oder andere Störungen, z.B. durch Toxine? Häufig liegen Mischformen vor und die Gesamteinflüsse bestimmen im hohen Maß den Verlauf und somit die Dauer.
So beginnt die dementielle Erkrankung vom Typ Alzheimer häufig Jahre bevor die ersten Symptome deutlich werden - und endet nach wenigen oder nach vielen Jahren - eine Demenz ist keine Todesursache - es sind die Begleiterscheinungen, wie z.B. das Vergessen von Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr und die damit verbundenen Schädigungen.
Zur Versorgung:
Liegt bereits eine Pflegestufe vor?
Grundsätzlich tritt dann die Pflegeversicherung ein und übernimmt bei Pflegegeld (d.h. Sie übernehmen die häusliche Pflege) bei Pflegestufe I 225,- €, bei Versorgung durch den Pflegedienst 440,- €, bei Vollstationärer Unterbringung = Pflegeheim 1.023,- €,
Verhinderungspflege, Zuschüsse für Niederschwellige Angebote und Mittel für Umbaumaßnahmen sind weitere Maßnahmen.
Weiterhin wird berücksichtigt, ob die Höhe der Rente Ihres Vaters unter der Grenze der Grundsicherung liegt.
Ich empfehle Ihnen sich bzgl. der finanziellen Absicherung und Planung z.B. an einen Pflegeberater der Pflegestützpunkte, eine Beratungsstelle der Alzheimer Gesellschaft oder der Wohlfahrtsverbände vor Ort zu wenden.
Ich lese aus Ihrer Anfrage, dass Ihr Vater z.Zt. selbstständig lebt.
Falls dieses so ist, können Sie Ihm auf vielfältige Weise die alltäglichen Dinge erleichtern, bzw. vereinfachen, z.B. deutliche visuelle Merkzeichen setzen (Symbolbild mit Schlüssel an der Haustür, als Erinnerung beim Verlassen der Wohnung), Namen und Adresse in die Kleidung nähen, Nachbarn informieren.
Eine Möglichkeit ist der Besuch einer Tagesbetreuung, wird von verschiedenen Einrichtungen angeboten und finanziell von der Pflegekasse unterstützt.
Um eine wirklich konkrete Beratung zu bekommen sollten Sie sich an eine der oben genannten Stellen wenden, denn wie Sie sehen gibt es viele offene Fragen.
Und letztendlich müssen Sie für Ihren Vater entscheiden.
Es ist nicht einfach, den richtigen Weg für einen Menschen zu finden, der auf dem Weg in eine andere Welt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Sander
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Ganz lieben Dank fir die Info. Das hst mir schon mal weitergeholfen.
Ganz herzlichen Dank für die Info. Beruhigend, daß im Zweifelsfall die Pflegeversicherung aufkommen könnte. Soweit ist es noch nicht, aber ich kann ja schon mal einige Dinge einleiten. Gruß Barbara
Hallo Brausebertra, vielen Dank für die Info. Ich vermute, daß er Altersdemenz hat. M.W. hat er keine bekannten Vorerkrankungen. Schlaganfall oder ähnliches hatte er nicht. Er ist jetzt 76 und lebt noch allein. Pflegestufe liegt noch nicht vor. Um seinen „Papierkram“ kümmere ich mich ohnehin schon seit einigen Jahren.
Ihre Tipps, wie man ihm das Alltagsleben erleichtern kann, waren schon mal hilfreich.
Vielen Dank für die Info. Gruß Barbara
Hallo Barbara!
Wenn Du eine Antwort benötigst, sende mir bitte Deine E-mail. Ich kann Dir dann wesentlich genauer Auskunft geben. Es wäre schön auch das Bundesland mit zu benennen, da es unterschiedliche Möglichkeiten der Betreuung in jedem Lad gibt.
Werde Dir dann auch links aus dem Internet geben.
Wenn nicht dann schau bitte unter dem Alzheimer Forum im Internet nach. Oder gib den KDA ein. Auch eine informative Homepage.
LG
Helga Johann
Hallo Helga, habe zwar schon eine Antwort-Mails erhalten, aber bin natürlich an weiteren Informationen interessiert. Bundesland: Hamburg.
Also: mein Vater ist 76, lebt noch selbständig und ist im Moment noch recht fit. Es fällt nur seine Vergesslichkeit auf. Und hierbei ist natürlich schon das Problem, daß er seine Tabletten vergisst oder nicht weiß, ob er sie genommen hat. Tablettenorganisierer haben wir natürlich schon besorgt, aber den legt er in den Schrank und vergisst ihn dann.
Meine e-mail: [email protected].
Ganz herzlichen Dank, Barbara
Hallo Barbara,
Demenz ist eine immer weiter verbreitete Erkrankung. Die Berücksichtigung dieser Krankheit in unserer Gesellschaft findet erst seit einigen Jahren immer mehr statt. So gibt es regional auch unterschiedliche Wohnformen für gerontopsychatrische Erkrankte.
Wichtig wäre zu wissen ob Dein Vater schon eine Pflegestufe hat. Ich gehe mal davon aus, dass er noch keine hat. Denn auch das ist ein manko heutzutage, welches aber durch die evtl. Einführung des neuen Begutachtungssystemes (NBA) verbessert wird. D.H. neue Pflegestufen, in denen Demenzerkrankte besser und bzw. mehr berücksichtigt werden. Aber das ist leider noch nicht soweit bzw. steht noch in den Sternen.
In vielen Städten und Gemeinden gibt es Pflegeberatungsstützpunkte, Beratungsstellen, etc…
Dies kann auch jeder beliebige Pflegedienst sein. Solch eine Beratung sollte grundsätzlich kostenlos sein. Dort kennt man in der Regel auch regionale Anbieter, die für Deinen Vater am besten wäre.
Wenn Du mir sagen könntest aus welcher Region / Stadt Dein Vater kommt, kann ich Dir gewisse Ansprechpartner nennen.
Sollte Dei Vater nicht mehr i der Lage sein, sich selbstständig zu versorgen, bzw. allein zu leben und erhält er eine Pflegestufe, besteht die Möglichkeit, wenn keine finanziellen Mittel vorhanden sind, Leistungen vom Sozialamt zu beantragen.
Aber auch hier können regionale Berater am besten helfen.
Wie gesagt, teile mir bitte Deine Region mit, ich werde dann entsprechene Ansprechpartner heraussuchen!
Gruß
Thorben
Hallo Thorben, vielen Dank für die Info. Wir leben in Hamburg, auch mein Vater. Ich wäre dankbar für Ansprechtpartner.
Gruß Barbara
Hallo Barbara,
in Hamburg gibt es einige Pflegestützpunkte.
Hier der Link
http://www.hamburg.de/pflege/beratung/1570500/pflege…
Etwas weiter unten auf der Seite findest Du die verschiedenen (nach Stadtteil) Stützpunkte und mit einem Klick darauf die Kontaktdaten.
Ruf da an und hol Dir einen Termin.
Siese Stützpunkte sind zwar neutral (keinem Heim oder Pflegedienst zugeordnet), das heisst die arbeiten zwar unabhängig, sind aber grundsätzlicxh darauf aus, den Patienten so lange wie möglich zu Hause versorgen zu lassen. Gerade wenn es um Leistungen des Sozialamtes geht, da stationär für die Sozialkasse deutlich teurer ist. Aber wenn ihr der Meinung seid, das es zu Hause nicht geht, dann habt ihr das Recht dazu auch eine stationäre Einrichtung zu wählen.
Ich drücke Dir die Daumen und kannst ja mal erzählen was dabei rausgekommen ist. Falls noch Bedarf, einfach melden!
Alles Gute, vor allem für Deinen Vater
Gruß
Thorben
Hallo Barbara,
da habe ich leider keine gute Nachrichten für Dich.
Mit einer Demenz kann man „steinalt“ werden, es gibt dafür keinen Ablauf. Der einzige Unterschied ist Alsheimer und eine anders geartete Demenz.
Bei Alsheimer ist der Verlauf kontinuierlich abwärts ca. 20 Jahre. Für die Betreuung gibt es die Tagespflege, aber wahrscheinlich reicht das nicht aus.
Dann bleibt nur die Hilskraft aus Polen. 1.250 Euro mtl. plus 100 Euro Fahrtkosten. Von der Pflegeversicherung bekommt du bei Pflegestufe eins wirklich nur 210 Euro. Der Rest muß privat finanziert werden. Gegenüber einem Heimplatz von ca. 3.000 Euro ist das eine echte Alternative. Schade ist allerdings, dass die Pflegekraft alle 3 Monate ausgewechselt wird, das ist gerade für dementiell erkrankte Menschen nicht gut. Ich hoffe, ich habe dir ein wenig weiterhelfen können. Liebe Gruße und alles Gute für Euch Monika
Hallo Barbara,
da habe ich leider keine gute Nachrichten für Dich.
Mit einer Demenz kann man „steinalt“ werden, es gibt dafür keinen Ablauf. Der einzige Unterschied ist Alsheimer und eine anders geartete Demenz.
Bei Alsheimer ist der Verlauf kontinuierlich abwärts ca. 20 Jahre. Für die Betreuung gibt es die Tagespflege, aber wahrscheinlich reicht das nicht aus.
Dann bleibt nur die Hilskraft aus Polen. 1.250 Euro mtl. plus 100 Euro Fahrtkosten. Von der Pflegeversicherung bekommt du bei Pflegestufe eins wirklich nur 210 Euro. Der Rest muß privat finanziert werden. Gegenüber einem Heimplatz von ca. 3.000 Euro ist das eine echte Alternative. Schade ist allerdings, dass die Pflegekraft alle 3 Monate ausgewechselt wird, das ist gerade für dementiell erkrankte Menschen nicht gut. Ich hoffe, ich habe dir ein wenig weiterhelfen können. Liebe Gruße und alles Gute für Euch Monika.
Bei meinem Vater wurde nun beginnende Demenz diagnostiziert.
Ich will die bisherigen Antworten nur ergänzen:
- Frage sollte nicht lauten: „Wohin mit meinem Vater“ sondern „Wie kann meinem Vater geholfen werden, dass er noch einige Jahre zu Hause leben kann?“
- Meine Antwort (aus vergleichbarer Erfahrung): Durch eine Kombination aus 24-Stunden-Betreuung und Pflegedienst.
Näheres habe ich in meinem Buch „Rettung aus Polen. Wie die Pflege zu Hause tatsächlich gelingt.“ (Kreuz-Verlag 2010) beschrieben.
Georg Neumann
Hallo,
die Demenz kann sehr unterschiedlich verlaufen. Es kann sein das er Euch bald nicht mehr erkennt oder wegläuft. Vielleicht bleibt es auch so wie es jetzt ist.
Auf jeden Fall braucht ihr jemadem der bei ihm bleibt, damit nichts passiert. Da er noch fit ist wird er wohl kein Pflegegeld bekommen. Vielleicht kriegt ihr einen Zuschuss für einen Gesellschafter. Diese werden von Pflegediensten angeboten. Setzt Euch mit einer Beratungsstelle in Verbindung.Hoffe geholfen zu haben Melanie