Wohn-Riester bei Baufinazierung

Liebe/-r Experte/-in,

ich bekomme recht unterschiedliche Meinungen zum Thema Wohnriester verknüpft mit einer Baufinanzierung.
Der gängige Weg ist ja ein Darlehen, bei welchem nur der Zins gezahlt wird und daneben einen Bausparer anzusparen, welcher denn irgendwann zuteilungsreif ist und dann das 1. Darlehen ablöst.

Die einen sagen, ist eine super Sache, die anderen sagen, lass die Finger davon, so ein Konzept kommt einem immer teurer (nur Zinsen zahlen anstatt zu tilgen).

Ist ein Wohnriester (incl. Förderung) für den Kunden sinnvoll bzw. wirtschaftlich?

Danke
crover23

Hallo crover23,

jaja, die Meinungen zu Wohnriester gehen auseinander. Also ersteinmal: Riester ist super und wer es kann und nicht macht verschenkt Geld. In den klassischen Riester-Versicherungen muss per Gesetz die Einzahlung und die Zulage garantiert werden. Daher ist die Rendite (Deine Zulage)garantiert. Je mehr Kinder umso besser.Bei hohem Einkommen ist es steuerlich auch interessant, wobei man im Rentenalter nachbesteuert wird (zu dann gültigen Steuersätzen).
Wohnriester über einen Bausparer ist so eine Sache.Du finanzierst den Bausparer vor - zahlst also Zinsen bis zur Zuteilung - und löst dann mit dem Bausparer ab. Dieses Modell Darlehenszinsen auf dein Bausparguthaben zu zahlen ist für Eigennutzer schonmal fragwürdig. Auf gleiche Laufzeiten im Hinblick auf Gesamtkosten habe ich noch nie!!! ein markant günstigeres Angebot gefunden, las wenn ich ein normale Annuitätendarlehen rechne. Oft sind bei den Banken auch die Zinsen für Darlehen mit Tilgung attraktiver, wobei manchmal auch die Bauspar-Kombimodelle im Zinssatz durch die Abschlussgebühren subventioniert werden. Die Kostenquote der meist unverschämt teuren Riester-Bausparverträgen: Die haben oft locker 3-4% Abschlussgebühr.
Aber die Knackpunkte die für mich gegen Wohnriester sprechen sind die nachgelagerte Besteuerung und die Planung eines Förderanspruchs auf x-Jahre.Wenn sich bei Dir/Euch beruflich etwas ändert und du nicht mehr oder unter anderen Vorraussetzungen Riesterfähig bist (selbstständig, Anhänger eines Versorgungswerks oder was auch immer), gerät das Konzept mit den Förderungen in Gefahr und du musst die erforderlichen Einzahlungslücken schließen. Dann die nachgelagerte Besteuerung - bedeutet, du hast im Rentenalter Dein Häsle mit Hilfe von Riester bezahlt, musst aber dann anfangen nachzuversteuern. Also nix mit „Mietfrei im Alter“.Wer weiß wie dann die Einkommensteuer aussieht. Bis 2005 waren auch alle Renten steuerfrei und mitlerweile zahlt man darauf Steuern.
Bei der klassischen Riesterrente zahlt man die Steuern wenigstens von einer dir auch zufließenden Rente aus dem Versicherungsvertrag.
Diese Kalkulation sieht eine steuerliche Glaskugel vor und die würde ich bei meiner Baufinanzierung wirklich nicht haben wollen. In einem klassischen Riestervertrag kann man sich 30% des Endkapitals auszahlen lassen. Der Rest muss verrentet werden. Man kann die Finanzierung ja so kalkulieren, dass diese 30% ein Restdarlehen zur Fälligkeit der Baufinanzierung tilgt. Aber eine vertraglich verpflichtende Darlehenskonstruktion auf Basis jahrelanger Zulagen - naja. Muss man für sich selbst prüfen.Es erleichtert die Baufinanzierung sicherlich durch Geld von außen, was sonst nur durch zusätzlichen Einzahlungsaufwand in einen klassischen Riestervertrag erreicht werden kann - keine Frage - Aber ich wusste vor 10 Jahren noch nicht, dass ich heute selbstständig bin, wie viele Kinder ich habe, was meine Frau beruflich macht, machen wird usw.usw. .
Bei tiefergehenden Fragen kannst Du mich auch gerne direkt anschreiben. Auch zu einer Gesamtkostenanalyse eines Darlehensangebotes kann ich Dir gerne helfen.

[email protected]

Herzliche Grüße

Raphael

Hallo Crover23,

diese Frage ist nicht sofort mit ja oder nein zu beantworten, da Sie von einigen Faktoren die gegeben sein sollten oder aber bekannt sind, abhängig ist.

a. Selbstgenutzte oder vermietete Immobilie ?
b. Wie sind die Konditionen der Finanzierung und die der Bausparkasse im Vergleich zur klassischen Finanzierungsvariante?
c. Riesterberechtigung, Familienstand, Kinder und für steuerliche Aspekte das Einkommen

Also einige Dinge die eine Baufinanzierung mit oder ohne Riester beeinflussen.

Gerne stehe ich für weitere Informationen zur Verfügung.

Viele Grüße
Detlef Burmesiter
0172 2131545

Hallo crover23,

das von Ihnen beschrieben Vorausdarlehen hat sich in den meisten Fällen bisher nicht gerechnet. Zudem ist beim Wohn-Riester noch zu beachten, dass dieses zum Zeitpunkt der Rente besteuert werden muss. Also zu einem Zeitpunkt bei dem man meint, ggf. schuldenfrei zu sein. Außerdem gibt es bei einer Veräußerung einer mit Wohn-Rister finanzierten Immobilie einige Fallstricke zu beachten, sonst müssen die Zulagen zurückgezahlt werden. Daher rate ich zu einem Riesterfondsparplan, da dieser dann als Rente zur Verfügung steht und variabler ist, als solche Modelle.

Hallo,
würde gern auf das Angebot zurückkommen.
Die Daten wären wie folgt
a) selbstgenutzt
b) 2x Wohnriester a 100T zu 3,8%, nach 17 Jahren Ablösung durch Bausparverträge+KFW70 50.000 + normales Darlehen 60.000 (10 Jahre, 3,75%)- Vergleichbares zum Wohnriester könnte sein 4,1% für 30 Jahre
c)normaler Angestellter, verheiratet, 1 Kind vor 2008, gemeinsames Einkommen größer 80.000 brutto.

Kann man mit diesen Angaben eine Aussage treffen?

Danke und Gruß
crover23

Hallo crover23,

Sehen Sie mal hier: http://www.haus.de/PH2D/ph2d.htm?snr=12565

Gruß Harald Laufer

Hallo Crover23,

wer hier pauschale Urteile abgibt, was letztendlich teuer ist und was nicht, hat nicht viel Ahnung. Ich kann Dir aus der „Hüfte heraus“ ohne Deine persönliche Situation zu kennen, keine zufriedenstellende Antwort geben. Riester wird im allgemeinen empfohlen, wenn eine hohe Förderung im Raum steht (Kinder?) - das hilft schon bei der Tilgung. Und das Bausparkonto hilft bei der Anschlußfinanzierung mit einem schon heute garantierten Darlehenszins. Der Zinsmarkt bewegt sich langsam wieder nach oben, und niemand weiß, was in 10 jahren ist. Wenn Du von Anfang an eine höhere Direkttilgung Dir leisten kannst, sparst Du Zinsen.

Wie gesagt: pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten