Wohnen im Dachgeschoss eines Hochhauses - heiß?

Wissenschaft Naturwissenschaften allgemein
#1

Hallo,

wenn man einem Hochhaus in der obersten Etage wohnt, und darüber ist eine Terrasse: Wird es da bei Sonne nicht knallheiß? Nicht so hohe Häuser, sogar Bungalows, haben fast immer ein kleines Schrägdach darüber (jedenfalls auf Teneriffa, wo ich lebe), unter dem sich kein begehbarer Dachboden befindet, der offenbar als Wärmeschutz dient.

Hat da jemand eigene Erfahrungen?

Falls jemand antworten will „das kommt auf die Isolierung an“: Ich vermute, dass eine Isolierung bei Weitem nicht das bringt, wie eine Etage oder ein Schrägdach, das darüber liegt.

Daher meine Frage nach eigenen Erfahrungen.

Fragt Euch
Carsten

#2

hi,

ok, wenn es nicht auf die Isolierung ankommen soll, dann eben auf die Bauweise.

Da wäre das Kaltdach die Konstruktion der Wahl.
Da gibt es zwar keinen begehbaren Dachboden, aber eine kleine belüftete Schicht zwischen Dach und Geschossdecke. Damit bleibt diese ‚kalt‘

Das lässt sich auch mit genügend Dämmung erreichen, aber über Isolierung reden wir ja nicht :wink:

grüße
lipi

#3

Doch.

Überleg doch mal.
Nicht ausgebautes Dachgeschoss ,also mit einem Schrägdach. Die Dämmung befindet sich auf dem Fußboden( = Zimmerdecke des darunterliegenden Zimmers/Wohnung.
Wer schon einmal im Hochsommer auf so einen (meist zu Lagerzwecken) genutzten Boden gegangen ist, wird es dort nicht lange ausgehalten haben. es ist brütend heiß.
Und ohne Dämmung(oder massive Bauweise, also Betondecke) würde diese Hitze auch in das darunterliegende Geschoss kommen.

Niedrige Dächer dienen meist der besseren Entwässerung und Dichtigkeit gegenüber Flachdach. Und aus optischen Gründen.

Ein Hochhaus, noch dazu mit Dachterrasse, ist zwingend aus Beton. Das wirkt allein durch seine massive Masse als Hitzeschutz. Zusätzlich erfordert es ja einen Wärmeschutz, der ist obendrauf und hält dann noch das ab, was trotzdem langfristig in die Betondecke eindringen würde.

Braucht man also sommerlichen Hitzeschutz, so müsste man ein Schrägdach entweder aus massiven Bauteilen bauen oder unterseitig dämmen. Und hier dann mit speziellen schweren Baustoffen wie Steinwolle oder Holzfaserdämmstoffen. Nur so verhindert man den Hitzeeintrag unter das Dach.

Wie gesagt, einfach ein belüftetes Schrägdach mit geringer Neigung und Dachziegel allein bewirkt nicht viel mehr als ein Sonnenschirm/Markise bewirkt.

MfG
duck313

#4

Sorry…ich habe jahrelang im obersten Stockwerk eines solchen Hauses (WBS70) gewohnt…gelinde gesagt ist es Unsinn.
Ein Hochhaus aus Beton hat keine 7m Stahlbeton als Decke oder Wand wie zB. Hochbunker bei denen Sommer wie Winter das gleiche Klima herscht.
Die meisten Hochhäuser haben ein Flachdach…gibt es kein Puffer zwischen Dach und bewohnter oberster Etage wird es bei längeren Wärmeperioden erbärmlich warm in eben dieser.
Leider speichert der Beton auch noch die Wärme…somit gibt es auch nachts kaum Erfrischung.

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#5

namd,

es kommt auf die Dämmung an.

Man kann sowohl ein Flachdach, als auch ein Pultdach so bauen, dass es unerträglich wird. Und eben auch so, dass es kühl bleibt.

Der Begriff ‚Flachdach‘ sagt darüber gar nix aus.
Die Serie 70 hatte wohl eine Art Kaltdach. Wenn dann aber die Wärmedämmung fehlt, bringt auch das nur bedingt etwas.

Nur ist es eben so, dass dieser Effekt auch bei einem anderem Dach mit etwa gleicher Dämmung auftritt. Wenn sich der Dachboden erwärmt, dann gibt er die Wärme nach unten ab.
Beim zweischaligem Flachdach ist der Bereich nur nicht begehbar, aber vorhanden.
Zudem wirkt sich auch die Wand selbst stark aus und wie gut das Dach letztlich belüftet ist, damit die warme Luft entweichen kann. Das ist bei einer größeren Dachneigung naturgemäß einfacher, die Luft weiß dann schon wohin sie soll.

Bei dem obigem Beispiel war von einer Dachterrasse die Rede, diese kann sehr viel mehr Wärme speichern. Das bedeutet aber auch, dass sie sich sehr langsam erwärmen wird und keine extremen Temperaturen an der Unterseite der Terasse erreicht werden.
Und erst dann kommt die Dämmung ins Spiel, diese bremst nun den Übergang in den Wohnraum.
Fehlt die Dämmung, ist es richtig, dann hat man auch Nachts eine Deckenheizung.

grüße
lipi