Das mit dem Prinzip Erdbodenwärmetauscher ist mir bekannt…
nur funktioniert das auch bei einer Luftfeuchtigkeit von 95% draussen…
Ja, natürlich.
Die %-Angabe der Luftfeuchtigkeit sind Prozent der Sättigungsmenge, also der Menge, die die Luft maximal aufnehmen kann. Diese Sättigungsmenge ist aber stark temperatur-abhängig, schau mal hier:
http://herr-kalt.de/geographie/luftfeuchtigkeit
Wenn du draussen sagen wir mal 30°C hast, dann liegt die Sättigungsmenge bei 30,4 g Wasser pro Kubikmeter Luft. Bei 95% Luftfeuchtigkeit hast du also 28,9 g/m3.
Wenn du diese Luft im Erdboden auf 15°C abkühlst, dann sinkt die Sättigungsmenge auf 12,8 g/m3. Also werden grob 16 g Wasser auskondensieren. Wenn du diese Luft jetzt auf 20°C bringst (egal, ob in einem Luft/Luft-Wärmetauscher zur Energeirückgewinnung, ob, indem du sie einfach nur ins Haus bläst und von der Heizung erwärmen lässt), so hätte sie dann eine maximale Sättigungsmenge von 17,3 g/m3 - damit hat sie dann mit den 12,8 g/m3, mit dem sie aus dem ErdbodenWT kommt, also eine relative Luftfeuchte von rund 74%. Bei Erwärmung auf 30°C wären’s nur noch 42%.
Wie tief müsste man das Rohr für den Wärmetauscher vergraben damit es wirklich trockene Luft gibt …
Hängt von der Geologie vor Ort ab. Also, nicht Stand, sondern schon Land.
Letztlich geht es darum, wie schnell sich die Temperatur im Boden (in verschiedenen Tiefen) an die Oberflächentemperatur anpasst. Je tiefer du gehst, desto weniger schwankt die Temperatur im Jahresverlauf und desto mehr hinkt sie der Oberflächentemperatur hinterher (weil’s halt sehr lange dauert, bis Temperatur-Differenzen durch Erde, Sand, Ton oder was auch immer übertragen wird).
Schau mal hier: http://www.forschung-geotechnik.org/Forschung/Geothe…
Nach der Graphik auf der rechten Seite liegt die Mitteltemperatur im Tiefen Bereich (10 m plus) in Mitteleuropa konstant bei um die 8°C, je höher du gehst, desto mehr fängt sie an zu schwanken.
Im Prinzip muss man jetzt die Kosten für das Buddeln der Gräben gegen den zu erwartenden Gewinn abschätzen - und die gängige Faustregel für solche Installationen besagt eigentlich 2 m Tiefe reicht. Ein Blick in die Graphik zeigt ja dann auch, das im Juli in 2 m Tiefe so um die 10°C herschen - das tut’s ja eigentlich, um die Luftfeuchtigkeit loszuwerden.
lg, mabuse