Wohnung gekauft - Rohre kaputt - was tun?

Hallo,

unser Problem ist folgendes:
Wir haben uns zum 1.1.2000 die EG-Wohnung in einem 2-Familien-Haus gekauft; die obere Wohnung ist letzten September verkauft worden. Baujahr ist 1989 (durch eine Wohnungsbau-GmbH).

Damals wurde uns vom Verkäufer (Privatmann) versichert, dass in absehbarer Zeit keine Schäden zu erwartet seien, ebenso der anderen Käuferin. Jetzt haben wir von unserem Versicherungsvertreter erfahren, dass die verbauten Zinkrohre für das sehr gipshaltige Wasser in unserem Wohnort völlig ungeeignet sind, da sie viel zu schnell korrodieren. Wahrscheinlich „knallt“ es in den nächsten 2-3 Jahren. Seit einigen Jahren dürfen diese Rohre bei uns nicht mehr verbaut werden.

Wir haben jetzt zwar dank dieses supernetten Vertreters eine Leitungswasserschäden-Versicherung, aber eigentlich müssten wir alle Rohre austauschen, weil die stellenweise nur noch den halben Durchmesser haben; der Rest ist verstopft mit Ablagerungen. Es kämen etwa Kosten von 10% des Kaufpreises auf uns zu. Das ist für uns als junge Familie ziemlich viel.

Was sollen wir am besten machen? Auf den Schaden warten und die Versicherung zahlen lassen? Rohre auf eigene Kosten tauschen lassen? Können wir gegen irgendjemanden Ansprüche geltend machen?

Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe!

Katharina

Hallo Katharina,

Damals wurde uns vom Verkäufer (Privatmann) versichert, dass
in absehbarer Zeit keine Schäden zu erwartet seien,

was erwartest Du denn, der wollte das Haus schließlich verkaufen. Alles was nicht schriftlich fixiert ist, glaube ich nicht - Punkt.

Jetzt haben wir von unserem
Versicherungsvertreter erfahren, dass die verbauten Zinkrohre
für das sehr gipshaltige Wasser in unserem Wohnort völlig
ungeeignet sind, da sie viel zu schnell korrodieren.

War das zufälligerweise der Vertreter, der Euch auch die Police verkauft hat?!
Wenn die Rohre wirklich gefährdet sind und er diese Police verkauft hat, versteht er sein Handwerk nicht, wenn er was daran verdienen will, sind seiner Meinung nach die Rohre nicht gefährdet, glaubs mir.
Hast Du diese Information nur von ihm, oder hast Du andere auch danach gefragt, z.B. einen Installateur, das Wasserwerk, Verbraucherzentrale.
Irgendwie klingt das nach raffinierter Verkaufstrategie des Versicherungsmenschen!

aber eigentlich müssten
wir alle Rohre austauschen, weil die stellenweise nur noch den
halben Durchmesser haben; der Rest ist verstopft mit
Ablagerungen.

Woher weißt Du das? Selber gesehen, oder nur geglaubt?
Hat der Versicherungsmac Euch am Ende noch die Adresse eines vertrauenswürdigen Installateurs gegeben?!

Tschuldige, aber irgendwie erscheint mir das alles wie eine üble Verkaufmasche für diese Police.

Gandalf

Damals wurde uns vom Verkäufer (Privatmann) versichert, dass
in absehbarer Zeit keine Schäden zu erwartet seien, ebenso der
anderen Käuferin.

Hallo !
In jedem vernünftigen Kaufvertrag steht : Gekauft, wie besehen!!
Das schützt den Verkäufer vor Ansprüchen bei event. späteren Schäden.

Wahrscheinlich „knallt“ es in den nächsten 2-3 Jahren.

Hat es denn schon irgendwo im Ort „geknallt“ ?

Wir haben jetzt zwar dank dieses supernetten Vertreters eine
Leitungswasserschäden-Versicherung, aber eigentlich müssten
wir alle Rohre austauschen, weil die stellenweise nur noch den
halben Durchmesser haben; der Rest ist verstopft mit
Ablagerungen. Es kämen etwa Kosten von 10% des Kaufpreises auf
uns zu. Das ist für uns als junge Familie ziemlich viel.

Was sollen wir am besten machen? Auf den Schaden warten und
die Versicherung zahlen lassen? Rohre auf eigene Kosten
tauschen lassen? Können wir gegen irgendjemanden Ansprüche
geltend machen?

Irgendwas stimmt doch da nicht!! Der Versicherungsfritze hat Euch über den Tisch gezogen. Wenn es wirklich so ist, dass Rohre platzen und ein Schaden entstehen würde, hätte er ganz sicher so kurzfristig keine Versicherung gegeben. Er muß schließlich 10% des Kaufpreises zahlen, wenn es knallt.

Die Versicherung bezahlt auch nicht die Reparatur, sondern den angerichteten Schaden.

Nichts machen!! Vielleicht mit einem Sanitärbetrieb reden, ob sie die Rohre freispülen können. Platzen wird nicht ein Rohr bei Verstopfung!!!

Gruß max

Hallo Gandalf,

versichert wurde uns das im Beisein des Notars.

Das mit den Rohren stimmt leider -die haben wir vor Abschluss der Versicherung selbst überprüft bzw. überprüfen lassen. Sieht aus wie Arteriosklerose im Endstadium, bloß in rotbraun. Dass die Rohre nicht mehr verbaut werden dürfen, wissen wir von der Gemeinde.

Grüße
Katharina

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Hallo,

klar steht das drin - aber um das zu sehen, hätten wir ein Rohr ausbauen müssen. Wenn ich ein Auto kaufe, kann ich doch als Normalmensch auch nicht den Motor auseinanderschrauben.

Es gab im Ort in den vergangenen Jahren eine ganze Menge Wasserschäden, genau aus dem Grund. Klar sieht es nach einem Verkaufstrick des Vertreters aus, aber wir haben es prüfen lassen. Was sich da ablagert, ist korrodiertes Material, das an anderen Teilen des Rohres dann fehlt.

Siehe auch meine Antwort unten.

Grüße
Katharina

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Hallo,

klar steht das drin - aber um das zu sehen, hätten wir ein
Rohr ausbauen müssen. Wenn ich ein Auto kaufe, kann ich doch
als Normalmensch auch nicht den Motor auseinanderschrauben.

Genau und das kann der Verkäufer auch nicht. Also ist er geschützt.

Es gab im Ort in den vergangenen Jahren eine ganze Menge
Wasserschäden, genau aus dem Grund. Klar sieht es nach einem
Verkaufstrick des Vertreters aus, aber wir haben es prüfen
lassen. Was sich da ablagert, ist korrodiertes Material, das
an anderen Teilen des Rohres dann fehlt.

Wenn Ihr das alles gewußt habt, (durch Prüfung!!!)
warum kauft Ihr dann solch eine Bude? Warum habt Ihr nicht gekauft nach Reparatur durch Vorbesitzer?

Man kann doch nicht wissentlich einen Schaden in Kauf nehmen und sich dann aufregen!

Gruß max

Vielen Dank für die (hoffentlich) wohlmeinende Kritik - aber die hilft mir nicht weiter. Wir haben es selbst erst letztes Jahr erfahren, und da war es leider, leider schon zu spät.

Ich habe jetzt einen Immobilienfachmann gefragt, der mir Informationen gegeben hat - was ich hier leider vermisse.

Grüße
Katharina

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Deine Antwort auf meine Antwort unten

Es gibt nicht für alles eine Antwort. Vor allem nicht bei einer Fernbeschreibung. Eine Ferndiagnose ist sehr schwer.
Du schreibst von Behauptungen eines Versicherers, dass irgendetwas demnächst kaputt geht. Nicht mal ein Fachmann kann Dir eine Antwort geben, wenn er bei Euch im Haus steht!!

Damals wurde uns vom Verkäufer (Privatmann) versichert, dass
in absehbarer Zeit keine Schäden zu erwartet seien, ebenso der
anderen Käuferin.

Was heißt absehbare Zeit?. Diese Rohre können noch Jahrzehnte halten. Es ist vollkommen unklar, wann verkalkte Rohre platzen. Wenn sie überhaupt platzen.

Jetzt haben wir von unserem

Versicherungsvertreter erfahren, dass die verbauten Zinkrohre
für das sehr gipshaltige Wasser in unserem Wohnort völlig
ungeeignet sind, da sie viel zu schnell korrodieren.

Vielleicht eine Zwecklüge, da diese Rohre doch irgendwann mal eingebaut wurden.

Was sollen wir am besten machen? Auf den Schaden warten und
die Versicherung zahlen lassen?

Die zahlt ganz bestimmt nicht, da die Schadensursache bekannt ist .

Rohre auf eigene Kosten

tauschen lassen? Können wir gegen irgendjemanden Ansprüche
geltend machen?

Du schreibst doch selbst, Ihr hättet die Rohre geprüft! Habt Ihr nichts gefunden, was dann?
Habt Ihr gefunden, hättet Ihr vor dem Unterschreiben etwas unternehmen müssen.

gruß max

Ja - und? Was hilft mir das jetzt?

Eine brauchbare Info, die ich bekommen habe, lautet:

  • man kann den Bauträger haftbar machen, falls zum Bauzeitpunkt von der Gemeinde beispielsweise eine Warnung oder Verwaltungsanordnung ausgesprochen wurde, da dann die Haftung nicht nach 5 Jahren verjährt und der Einbau (grob) fahrlässig war
  • wenn der Vertreter (Generalvertreter) die Versicherung abschließt, ja sogar dazu rät, obwohl der Schaden absehbar ist, hat er dazu sicher keine finanzmathematische Veranlassung, aber vielleicht eine anderweitige (persönliche, Angst vor Kundenverlust, was weiß ich). Solange es keine Ausschlussklausel gibt bzw. Angabepflichten (nicht der Fall), muss die Gebäudeversicherung (nicht Hausrat) im Schadensfall zahlen, und zwar nicht die Erneuerung aller Rohre, sondern nur den tatsächlichen Schaden. Jedenfalls sind mir in unserer Ortschaft inzwischen 4 Rohrbrüche aus genau diesem Grund bekannt. Und die Rohre sind nicht verkalkt, sondern sie rosten durch, weil sich die Zinkschicht so schnell ablöst.

Na ja, ich werde in Zukunft lieber Fragen beantworten als welche stellen.

Grüße
Katharina

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Sieht aus wie Arteriosklerose im Endstadium, bloß in rotbraun.
Dass die Rohre nicht mehr verbaut werden dürfen, wissen wir
von der Gemeinde.

Hallo Katharina,

laß Dich nicht irre machen! Egal, wie das Rohr aussieht, Wasserleitungen von innen sind keine Schönheiten. Wenn die Rohre
angefressen werden, sind Außendurchmesser, Innendurchmesser im Neuzustand, Innendurchmesser an der dünnsten Stelle
entscheidend.

Du sprichst aber davon, die Röhre wären von Ablagerungen verengt. Für die Rohre besteht an den Stellen mit Ablagerungen keine Gefahr. Irgendwann kommt einfach nicht mehr genug Wasser durch. Das ist auch schon alles.

Sei es wie es will, vom Verkäufer siehst Du keinen Pfennig. Bisher gibt es keinen Schaden, bisher sind es nur Parolen eines
Versicherungsvertreters, denen ich nur so weit glauben würde, wie ich meine Waschmaschine schmeißen kann. Auch die Tatsache,
daß sich Vorschriften nach dem Bau des Hauses geändert haben, sagt noch rein nichts. Was glaubst Du wohl, was alles an
Bauvorschriften seit 1989 geändert wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde das ganze Haus heute so nicht mehr genehmigt werden. Aber auch das sagt nichts. Meine bescheidene Hütte wurde gebaut, als Bismark noch Windeln trug.

Dann die Aussage, neue Wasserleitungen würden 10% des Wohnungs-Kaufpreises kosten. Ich nehme an, es geht nicht um ein
halbes Dutzend über verschiedene Gebäudeflügel verteilte Bäder und nicht um eine Küche mit so vielen Zapfstellen wie in der
Hotelküche des Kempinski. Es wird doch eher um Küche, Bad und Gäste-WC gehen. Je nachdem, wie intelligent und möglichst
konzentriert die Versorgungsleitungen verlegt wurden, kosten neue Kupfer- oder Kunststoffleitungen irgendwo zwischen ganz wenig und sehr überschaubar. Konkreter kann ich es nicht sagen, weil ich die räumlichen Verhältnisse nicht kenne, aber man unterhält sich über 2 Euro und ein paar Zerdrückte pro Meter Kupferleitung. Was kostspieliger wird, sind Wandfliesen, besonders dann, wenn man meint, gleich ganze Räume neu fliesen zu müssen. Wenn das Geld drückt, fliest man eben nicht alles neu. Gleiche Ersatzfliesen werden vermutlich nicht aufzutreiben sein. Macht aber oft nichts. Dann wählt man eben bewußt z. B. den totalen Kontrast zu den alten Fliesen und verlegt z. B. einen Streifen knallroter oder pechschwarzer Fliesen zwischen die alten eierschalenfarbenen Fliesen. Mit Geschmack ausgewählt und gut gemacht kann das traumhaft aussehen. Neue Wasserleitungen für eine Wohnung bringen einen finanziell jedenfalls nicht an den Bettelstab.

Im Moment würde ich aber überhaupt nichts machen, sondern einfach abwarten - ein Jahr, 10 Jahre… Wenn aber irgendwann ein Schaden auftritt, sollte man nicht die Flickerei bekommen. Das wird dann meist eine Kette ohne Ende. Dann werden neue Leitungen verlegt.

Gruß
Wolfgang

Moin!

Na ja, ich werde in Zukunft lieber Fragen beantworten als
welche stellen.

Na, na, Du hast doch durchaus brauchbare Antworten bekommen. Insbesondere Wolfgangs Antwort deckt doch eigentlich alles ab! Ich würde dem ja gern noch was hinzufügen, aber seine Antwort ist umfassend und korrekt…

Nein, Du solltest auch weiterhin Fragen stellen, auch wenn nicht immer nur Antworten dabei sind, die Dir weiterhelfen.

Munter bleiben… TRICHTEX