Wohnungsmarkt Wiesbaden und Umgebung

Hallo zusammen!
Ich trete ab dem 1.4. eine neue Arbeitsstelle in Wiesbaden an und suche nun aus der Ferne eine möblierte Wohnung bzw. Zimmer.
Hat irgendjemand einen Tip für mich welche Tageszeitung an welchem Tag den größten Immobilienteil enthält?
Ich glaube das Internet habe ich schon durchforstet…
Viele Grüße
Norah

Ich glaube nicht, dass dir die örtlichen Tageszeitungen weiterhelfen, denn die Inserate, die in den Zeitungen erscheinen, werden in der Regel auch im Internet in einem der gängigen Portale veröffentlicht.
Gruß florestino

Ergänzung:
bei den Wiesbadener Zeitungen scheint das nicht so zu sein. Guck mal unter www.rhein-main-presse.de

Servus,

für Wiesbaden selber ist der Markt mit Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt abgedeckt; der Wiesbadener Kurier hängt mit der Allgemeinen Zeitung Mainz und der „Mainspitze“ zusammen.

Beide Blätter veröffentlichen den Wohnungsmarkt wenn ich mich recht entsinne am Freitag oder am Samstag, das lässt sich aber auch bei den Herausgebern eruieren.

Wiesbaden-Stadt und vor allem die Hügel um die Stadt sind mit Ausnahme von Erbenheim relativ teuer. Überlege, ob Du den Weg zur ungleichen Schwester Mainz, der Bauerngroßstadt, machen willst - da ist die Lage etwas entspannter, wie auch in den rechtsrheinischen früheren Mainzer Vororten, die heute nach Hessen und damit Wiesbaden eingepfarrt sind: Amöneburg, Kastell, Gustavsburg, Kostheim. Es ist halt Geschmackssache, ob man das fein zurechtgeschminkte Wiesbaden, die noble alte Dame, oder das bäurische Mainz mit dem Lächeln von Mithras, Gaia und Dionysos lieber hat: Der Wiesbadener hat den Kleiderschrank voll, der Mainzer den Kühlschrank.

Mit etwas Wehmut denke ich an Hochheim/Main zurück, das nach meinem Geschmack eine hervorragende Adresse am Mainspitz ist. Es gab dort vor ein paar Jahrzehnten einen manischen Bürgermeister, der die Schankkonzessionen mit vollen Händen im Dutzend herausgeballert hat, seither ist dort in jedem dritten Haus eine Wirtschaft oder ein Gutsausschank, und wegen der scharfen Konkurrenz ist sogar der Grieche am Eck eine richtig leckere Adresse. Arne Krüger, der Gründer von „Essen und Trinken“, hat in Hochheim sozusagen als Altenteil ein Lokal betrieben, an das ich mich sehr gerne erinnere; und allein schon der Garten von Domdechant Werner, der einmal im Jahr für das Publikum offen ist, ist Hochheim wert.

Die beiden großen hässlichen graugrünen Hochhäuser in der Stettiner Straße in Hochheim, die man von der Autobahnbrücke aus sieht, sind (von innen) ab dem ca. zehnten Stock eine wunderhübsche Lage: Man hat vor den voll verglasten Fronten den Mainspitz sozusagen in Cessna-Perspektive zu Füßen liegen. Dem Vernehmen nach hat der Anteil an Selbstnutzern innerhalb der letzten zehn Jahre abgenommen und es gibt die üblichen damit einhergehenden Verwahrlosungserscheinungen - musst halt vor Ort genau schauen und vor allem genau hinhören.

Schade halt, dass die berühmten Hochheimer Nachtigallen inzwischen durch Flugverkehr bei Start und Landeanflug übertönt werden. Aber die lassen sich nicht unterkriegen - von der Wohnmaschine in der Stettiner Straße aus haben wir immer eine gehört, die mitten auf der Autobahnbrezel sang.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!! Ich war schon ein bißchen genervt von der Wohnungssuche im Internet.
Dank dir kann ich schon wieder lächeln und mich drauf freuen :wink:

Meine Idee war jetzt nur, dass ich die ersten 3 Monate für den Übergang eine möblierte Wohnung suche. Da scheint es in Wiesbaden erstmal mehr Angebote zu geben. Aber für die „richtige“ Wohnung werde ich es dann wohl in Mainz versuchen. Am WE werde ich mich auf jeden Fall noch auf die von dir genannten Zeitungen stürzen!

Danke schön nochmal und schönen Abend noch!

Hallo Norah,

die genannten Zeitungen haben übrigens auch alle oder die meisten Kleinanzeigen online veröffentlicht.

Hast Du zum Thema Wohnraum auf Zeit schon City-Residence Wiesbaden beschnuppert?

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo!

Die Internetseiten hab ich seeeeehr wahrscheinlich wirklich schon alle durch ;-( Auf deiner genannten war dann sogar eins dabei, aber da warte ich jetzt auf einen Besichtigungstermin.

Was mich nur gewundert hatte, war, dass bei den online-Zeitungen immer auf die gleiche Internetseite verlinkt wird: http://immobilien.rhein-main-presse.de/?src=rc_quick…
Ich konnte mir nur nicht vorstellen, dass es in den print-Ausgaben gar keine Unterschiede gibt?

Ich werde mich wohl einfach in Geduld üben müssen!

Viele Grüße

  • Nachschlag -
  • ich nochmal:

Fast immer „was zu kriegen“ ist in der „Platte“ Elsa-Brändström-Str. in Mainz-Gonsenheim. Kein besonders attraktives Haus, mit Bahn und Bus ganz nach Mainz orientiert, aber mit dem PKW ist man schnell über den Rhein nach WI gehüpft. MZ-Gonsenheim ist für sich ein praktischer und schöner Ort zum Leben, es hat die Infrastruktur eines lange selbständig gebliebenen Vorortes und in den heißen, teils drückenden Sommern des Mainz-Wiesbadener Rheinknies ein sehr gutes Klima mit Auslauf im Gonsenheimer Sand. In der Nähe dazu auch MZ-Münchfeld, auch dort kommt man mit dem Bus nur sehr schwer nach WI - ich bin die Strecke lieber täglich mit dem Fahrrad gefahren -, aber mit dem PKW leicht. Im Münchfeld stehen viele Häuser mit kleinen 1-Zimmer-Appartments und mittelkleinen 1-2-Zimmerwohnungen, das meiste geht dort über den Makler Hausmann, der da oben sitzt.

Ein interessantes Haus Im Münchfeld 27ff: Gebaut 1968, die Wohnungen waren damals als ziemlich gehobene Wohnungen für eine Person konzipiert, inzwischen ist das Gebäude in die Jahre gekommen und hat vorwiegend Kundschaft aus den billigeren Rängen, aber es hat immer noch die sehr gute Schallisolierung aus den Jahren vor 1970 - wenn man innen drin sitzt, würde man nicht glauben, dass man dreißig Nachbarn hat - und bereits die im Vergleich zu der grausigen Bauweise der 1960er Jahre wesentlich besseren Materialien.

Ebenfalls einen Versuch wert ist ein Anruf bei Giuseppe Agnoli in Mainz - der inzwischen ziemlich betagte Herr, von dem ich seinerzeit gelernt habe, wie die NS-Propaganda den Unterschied zwischen „Fremdarbeiter“ und „Gastarbeiter“ erfunden hat, hat außer dem Konditorei-/Eiscafébetrieb auch verschiedene Häuser, u.a. Walpodenstr. 2 in Mainz mit 17 m²-Appartements, ein paar Etagen über der Kleinkunstbühne „Unterhaus“ gelegen.

So, jetzt kennst Du ungefähr alle Mainzer Adressen, wo ich mal gewohnt habe - eigentlich wollte ich Dich gar nicht so weit von WI abbringen: Die relativ gute Verfügbarkeit gerade von voll möblierten Wohnungen scheint eine Wiesbadener Eigenart zu sein.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Servus,

Ich konnte mir nur nicht vorstellen, dass es in den
print-Ausgaben gar keine Unterschiede gibt?

nur die Lokalteile unterscheiden sich. Das ist ungefähr wie bei Madsack in Niedersachsen und Sachsen, wo ein und dasselbe Käseblatt von Ort zu Ort halt mit verschiedenen Köpfen und verschiedenen Lokalteilen versehen wird.

Für die Inserenten sieht das bei der Rhein-Main-Presse so aus, dass sie für einen ganz kleinen Aufpreis im gesamten Verbreitungsgebiet schalten können - das ist auch sinnvoll, weil die ganze Gegend „wohntechnisch“ auf Frankfurt/Main orientiert ist und die Orte, selbst wenn sie noch eigene Struktur haben wie WI und MZ, immer auch Schlafsiedlungen für Ffm sind.

Achja: Südlich von WI im Hessischen Ried ist die Wiege der Anzeigenblätter in der Art von „Sperrmüll“, „Inserat“ usw. - d.h. wegen der lokalen Bekanntheit ist es wohl auch interessant, bei deren inzwischen fast bloß noch online aktiven Herausgeber quoka zu schauen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Ich finds sooo toll wieviel Arbeit du dir machst und das sind genau die Insider-Tips auf die ich gehofft hatte!!!

Auf die werde ich alle zurückgreifen, wenn es auf Wohnungssuche in Mainz geht. (Ich werde berichten wohin es mich verschlägt)

Hausmann hat leider zur Zeit nichts für nur 3 Monate. Beim Eiscafe hab ich mich noch nicht getraut anzurufen. Das bleibt mein Notfallplan :wink:
Aber ein erster Besichtigungstermin steht für Sonntag an(Wiesbaden-Naurod). Es geht voran…

Viele Grüße