Hallo!
Wolken von oben (aus dem Flugzeug betrachtet siehe Bild) haben
ja eine sehr klare optische Grenze. D.h. wie bei Watte sieht
man genau wo sie anfangen.
http://www.designladen.com/natur/source/image/wolken…
Ist die Grenze wirklich so klar? Könnte man, an einem Seil
hängend, langsam eintauchen und bis zum Bauch klar sehen, die
Füße aber nicht mehr?
Nein. Wolken unterscheiden sich nicht so sehr von Nebel. Ich befand mich beim Bergwandern schon in Wolken und würde die Sichtweite auf 5 bis 10 m schätzen. Allerdings ist die Sichtweite außerhalb der Wolke sehr viel größer. Wenn man beim Abstieg aus der Wolke heraus geht, wirkt das in etwa so, als würde sich äußerst dichter Nebel auf einer relativ kurzen Strecke komplett lichten. Sobald man die Wolke verlassen hat, hat man einen ziemlich beeindruckenden und schwer zu beschreibenden Eindruck. Nach unten sieht man mehrere hundert Meter bis ins Tal und nach oben sieht man eine Wolkenbasis, die nur wenige Meter entfernt ist, fast mit Händen greifbar. Die scharfe Grenze ist freilich eine Illusion.
(Eine ähnliche Illusion kennst Du vom alltäglichen Nebel. Man glaubt häufig, in der nächsten Umgebung deutlich sehen zu können, während der 20 m entfernte Baum im dichten Nebel steht. geht man auf ihn zu, so stellt man fest, dass man in seiner nächsten Umgebung ebenso deutlich sieht, aber das Haus in 20 m, … usw.)
Soviel zum optischen Eindruck.
Zur physikalischen Ursache: Cumuluswolken (also Haufenwolken mit klaren Begrenzungen) entstehen dadurch, dass feuchte Luft aufsteigt und unter ihren Taupunkt abkühlt. Der Punkt, wo der Taupunkt erreicht ist, bildet die untere Wolkengrenze. Die obere Grenze ist die Stelle, wo die Luft aufhört zu steigen, also spätestens bei der nächsten Inversionsschicht. Beim Fehlen von Inversionen kann die warme, feuchte Luft bis zur Tropospause hochschießen. Dadurch bildet sich ein Gewitterwolke (Cumulonimbus).
Michael