Woran erkenne ich, ob es bestimmte Straßen bereits im Mittelalter gab?

Nein, ich hab das schon so gemeint: Wenn man in Wien die -gassen weglässt, bleiben nicht viele Wege übrig - und grad um diese, die -straße heißen, geht es mir.

Bei der Triester Straße denkt man an sowas wie eine Ausfallstraße, die im preußischen Kultur(sit venia verbo!)raum Chaussee hieße; aber das ist die Mariahilfer Straße doch schon recht lange nicht mehr. Bei dieser war ich drauf verfallen, ob das nicht auch dem Namen nach im Kern eine via strata wäre?

Schöne Grüße

MM

Du darfst eins nicht vergessen: Vindobona war prinzipiell nur ein römisches Lager, Carnuntum war da wesentlich aufregender; in Wien entwickelte sich erst Jahrhunderte später etwas städtisches.

Die Kaiserstraße in Berlin auch? Und die in Hameln?

Kaiser gab es mehr als einen. Napoleon steht bei den meisten Straßen gar nicht dabei.

Welche? Wir haben vier davon.
Da alle ihre Namen zwischen 1888 und 1906 erhalten haben, sind es keine „napoleonischen Kaiserstraßen“, MMs Aussage betrifft sie also gar nicht.

Stichwort Kaiserstraße:

Die Kaiserstraße ging aus einem Feldweg hervor.

@Aprilfisch meinst du sowas?

Eben darum ging es ja. Er hat oben geschrieben:

Und der Name besagt eben oft exakt gar nichts.

Nein, wie gesagt:

Davon rede ich aber nicht, sondern von Landstraßen, also Straßen, die außerhalb von Städten angelegt sind. Sämtliche Landstraßen im deutschsprachigen Raum, die „Kaiserstraße“ heißen, sind unter der Regie von Napoleon Bonaparte gebaut. Man erkennt das beiläufig, wie ebenfalls schon erläutert, an deren Verlauf: Wo es auf bedeutenden Fernverkehrsrelationen Alternativen im Talgrund zu den auf Höhenrücken überschwemmungsgeschützt verlaufenden mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Straßen gab, wurden diese „Kaiserstraßen“ angelegt. Dort, wo sie sind, sind ihre Namen so eindeutig wie Rennsteig/Rennweg, Triftweg oder Kirchweg.

Schöne Grüße

MM