Worauf achten bei Fahrrad

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, mir ein neues Fahrrad zuzulegen. Weiß aber nicht so genau, worauf man achten sollte.
Mein finanzieller Spielraum ist begrenzt. Das heißt, es sollte nicht mehr als 350 Euro kosten, geeignet sein, für Stadt und nur mäßig hügelige Gegend (all terrain). Die Gangschaltung (mehr als fünf Gänge sollte sie schon haben) sollte sich am Lenker befinden und leicht zu bedienen sein.
Außerdem sollte es Schutzbleche, einen Gepäckträger und vernünftige Beleuchtung haben (vielleicht ohne klassischen Dynamo, sondern mit Akkus?).
Welche Marken und Fahrradläden sind empfehlenswert?

Vielen Dank für die Antworten im voraus.
Gruß
Whoopi

Hallo Whoopi,

mit 350 Euronen hast Du einen sehr engen Rahmen gesetzt.

In diesem Bereich (knapp drüber) gibt es öfter mal bei den Läden, die an die ZEG angeschlossen sind, unter ZEG-Eigenmarke recht ordentliche Rahmen, die mit teilweise schrottigen Anbauten versehen sind (Bremsen, Beleuchtung …), um eben billig sein zu können.

Die Anbauten lassen sich dann peu à peu verbessern, wenn das Budget knapp ist für allesaufeinmal. Dieses Vorgehen ist allemal besser als die Anschaffung eines Rahmens, der nach der zweiten Tour selbstfedernd daherkommt.

Ein ZEG-Rad, welches in etwa dem entspricht, was Du beschreibst, war ein solcher Erfolg in seiner Preisklasse, dass es später als „Peugeot Liberté“ (Design by ZEG) weiter gebaut wurde; möglicherweise jetzt noch?

Lass Dir beim Durchsuchen der Schnäppchen auf keinen Fall einen Rahmen andrehen, der zu lang für Dich ist (davon gibts derzeit unheimlich viele, die Jungschen hängen da drauf wie der Aff auf dem Schleifstein). Probier die Gänge aus - es kommt bei Rädern, die aus unpassenden Komponenten zusammengeschraubt sind, damits nicht so teuer wird, schnell mal vor, dass der größte Gang von den 78 rechnerisch denkbaren (ich übertreibe jetzt) etwa die Übersetzung des Dritten bei der klassischen Torpedo-Nabe von F&S bringt…

Grundregel: Wenn Du ganz unsicher in den Kriterien bist, verlass Dich auf Dein Gefühl beim Verkaufsgespräch: Will der Mensch Dir das reindrücken, was er grade hat, oder interessiert er sich auch für einen 350-Euro-Kunden?

Schöne Grüße

MM

Hallo,

mit 350 Euronen hast Du einen sehr engen Rahmen gesetzt.

ACK.

Die Anbauten lassen sich dann peu à peu verbessern, wenn das
Budget knapp ist für allesaufeinmal. Dieses Vorgehen ist
allemal besser als die Anschaffung eines Rahmens, der nach der
zweiten Tour selbstfedernd daherkommt.

Apropos: Jedes neue Fahrrad, was in der Preisklasse eine wie auch immer geartete Federung hat, ist untauglich[1]. Punkt, keine weiteren Diskussionen.

Grundregel: Wenn Du ganz unsicher in den Kriterien bist,
verlass Dich auf Dein Gefühl beim Verkaufsgespräch: Will der
Mensch Dir das reindrücken, was er grade hat, oder
interessiert er sich auch für einen 350-Euro-Kunden?

Und: Probefahr machen. Nicht nur im Laden einmal zwischen Blinkerständer und PowerGel-Regal einmal die Beine auf den Boden baumeln lassen. Fahren. Soviel wie möglich.

Eine gute Sitzposition macht so verdammt viel aus, was den Spaß am Fahrradfahren betrifft.

Gruß,

Sebastian

[1] Auch wenn ich ich 2000 EUR für ein Fahrrad ausgeben würde, würde ich keine Federung wollen. Das nur am Rande.

Hallo Sebastian,

nochn kurzer zur Federung: Gemeint sind die „selbstfedernden“ Rahmen, die entstehen, wenn das Material schon nach kürzester Beanspruchung müde wird, ein Haarrisslein hier, eins da sich auftut etc. Zu „selbstfedernd“ hätt ich vielleicht einen :wink: setzen sollen, was hiermit geschehen ist.

Daher mein Vorschlag: Bei engem Budget lieber einen halbwegs ordentlichen Rahmen mit billigem Zubehör, weil man das etappenweise verbessern kann - mit Rahmen & Lager muss man eine Weile leben.

In diesem Sinne

MM

Hi

Die Anbauten lassen sich dann peu à peu verbessern, wenn das
Budget knapp ist für allesaufeinmal. Dieses Vorgehen ist
allemal besser als die Anschaffung eines Rahmens, der nach der
zweiten Tour selbstfedernd daherkommt.

was letzendlich aber ziemlich teuer wird… dann doch lieber gleich richtig.

Apropos: Jedes neue Fahrrad, was in der Preisklasse eine wie
auch immer geartete Federung hat, ist untauglich[1]. Punkt,
keine weiteren Diskussionen.

Yo, da wäre bei meiner Gabel doch glatt noch 100 füer den Rest des Rades über. schwierig.

[1] Auch wenn ich ich 2000 EUR für ein Fahrrad ausgeben würde,
würde ich keine Federung wollen. Das nur am Rande.

vorne möcht ich sie nach anfänglichem verweigern nicht mehr missen - meine Handgelenke sind dankbar.

Hallo Whoopi,

ich spiele mit dem Gedanken, mir ein neues Fahrrad zuzulegen.
Weiß aber nicht so genau, worauf man achten sollte.
Mein finanzieller Spielraum ist begrenzt. Das heißt, es sollte
nicht mehr als 350 Euro kosten, geeignet sein, für Stadt und
nur mäßig hügelige Gegend (all terrain).

Da drängt sich mir der Vorschlag auf, nach einem guten gebrauchten Fahrrad Ausschau zu halten. Noch ist die Sitte nicht ganz verkommen, dass Fahrradhändler gebrauchte Räder in Zahlung nehmen und dann nach einer mehr oder weniger gründlichen Überholung wieder verkaufen.

Eine weitere gute Informationsquelle dafür ist der ADFC, in Bochum siehe http://www.adfc-bo.de/

Außerdem sollte es Schutzbleche, einen Gepäckträger und
vernünftige Beleuchtung haben (vielleicht ohne klassischen
Dynamo, sondern mit Akkus?).

Akkus sind für Alltagsräder nach wie vor nicht erlaubt.

Gruß, Karin

Hallo,

Die Gangschaltung
(mehr als fünf Gänge sollte sie schon haben) sollte sich am
Lenker befinden und leicht zu bedienen sein.

Heutztage sind die Schaltungen eigentlich immer am Lenker. Du solltest schauen, ob du besser mit einem Drehgriffschalter oder mit Fingerschaltern zurecht kommst.

Außerdem sollte es Schutzbleche, einen Gepäckträger und
vernünftige Beleuchtung haben (vielleicht ohne klassischen
Dynamo, sondern mit Akkus?).

Ohne Dynamo ist nicht zugelassen (ausser für leichte Rennmaschinen). Eine Akkulampe darfst du nur betreiben, wenn du zur Not noch eine Dynamolampe hast.

Welche Marken und Fahrradläden sind empfehlenswert?

Bei Fahrradläden würde ich empfehlen, keinen Supermarkt, Baumarkt o.ä. zu nehmen. Du brauchst „den Laden deines Vertrauens“. Musst ein bisschen rumhorchen. In Germersheim könnt ich dir einen empfehlen.

Gruss, Niels

Hallo,

350 Euro sind schon Arg wenig… bei 500 € würde ich sagen auf alle Spielereien verzichten und ein grundsolides Alltagsrad aus bewärten aber einfachen Komponenten auswählen, dh.

Stahlrahmen
7 Gang Nabenschaltung ohne Rücktritt
Aluhohlkammerfelgen mit Edelstahldickendspeichen
V - oder Cantilever - Bremsen
Kurbelgarnitur aus Stahl
Alle glänzender Metallteile und Schrauben aus VA Stahl
Auf ein gutes Trettlager und Radlager achten.
Beleuchtung 2adrig verkabelt guter Seitenläufer (AXA/ Nordlicht) oder evtl. Simano Nabendynamo.
Halogen Scheinwerfer / Diodenrücklicht.

Federgabel, Scheibenbremsen, 20+ X Gänge Kettenschaltung sind in dem von Dir anvisierten Preisbereich Neuschrott.

Gruß Robert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo.

Mit 350 Eurto kriegt man schon ein gutes alltagstaugliches Rad.
Ich würde auf Folgendes achten:

  • Kettenschaltung. Hatte 2 7er Nabenschaltungen, ne Sachs und Shimano.
    beide ziemlich schnell verschlissen. Ausserdem kann die Kette
    abspringen, weil der Straffhalter fehlt, und das ist wegen der
    angewöhnten Rückttittbremse sogar gefährlich. (Die Kette längt
    sich nunmal, kann keiner was machen)
    Die Kettenschaltung sollte dann aber nicht die Schlechteste sein.
  • Keine Federung. Wär vielleicht ganz angenehm wenn man mehr
    investieren will.
  • Hohlkammerfelgen.
  • Der Dynamo der Lichtanlage ist wahrscheinlich Schrott, dass muss man
    erstmal ausprobieren. Hab übrigens festgestellt das teure Dynamos
    auch teilweise beim kleinsten Tropfen Wasser bloss noch rutschen.
    Da gibt es so Gummiaufsätze, die den Durchmesser des Dynamorades
    vergrössern, die reichen meistens.
  • KEINEN Alurahmen. Hält nicht lange, ausserdem kriecht das elende
    Alu mit der Zeit unter den angezogenen Schrauben weg, so dass man
    die öfter nachstellen muss.

Tschüss, Rainer

Was ich vergaß: Korb vorne und Hinten und ne Klingel, die ein 5-minütiges Jingle abspielt.

Hallo,

ne Klingel, die ein 5-minütiges Jingle abspielt.

Wozu denn das?

http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?&mod_n…

Gruß,

Se „115 dB“ bastian

Gegencheck
Hallo whoopi,

ich spiele mit dem Gedanken, mir ein neues Fahrrad zuzulegen.

Warum? Was fehlt dem alten ? Wie alt ist es ?
Wenn der Rahmen noch gut ist, ist vielleicht ein Upgrade das richtige. Kostet wenig Geld (nur reines Material) und man hat das gewünschte.
Am besten kommt man i.d.R. in Selbsthilfewerkstätten. Da zeigt/erklärt dir einer wie es geht und du bastelst dann selber. Mit dem Effekt, dass Du weist wie es funktioniert und bei Defekten auf der Tour dir besser selber helfen kannst.
Dolche Werkstätten gibt es eigentlich in jeder Uni-Stadt, leider hab ich auf die Schnelle nur die vom ADFC in Dortmund ergoogeln können:
http://www.adfc-dortmund.de/html/touren_2003.html
s. ganz unten

Tschuess MArco.

Moin,
das was Martin schreibt, hört sich ganz vernünftig an. Ich habe letztes Jahr für meinen Schwiegervater ein Rad für 350 € gekauft, lange gesucht habe ich eigentlich nicht. Ich bin zum etablierten Händler gegangen, habe nach der Garantie und den Wartungskosten gefragt und mir dann ein Rad mit einem guten Rahmen (natürlich aus Alu) ausgesucht. Ein bisschen Shimano (allerunterste Kategorie) ist dran und es war, glaub ich, eine Rapid Fire Schaltung (mit Hebel). Der Rest ist wirklich untere Qualität (Sattel, Stütze, V-Brakes, Kurbeln, vorbau, Lenker usw…) das ist bei 350 € so (an meinem Rennrad kosten die Laufräder 350 €). Deswegen, lass mal nicht soviel Schnick-Schnack (Federgabel, gefederte Stattelstütze) dran sein, die Qualität der anderen Teile ist dann noch minderwertiger…

Mein Schwiegervater ist übrigens zufrieden, kaputt ist auch noch nix…

Gruß,
Marco