Work Travel auf eigene Faust planen?

Hallo,
meine Tochter möchte für ein Jahr ins Ausland und dort einige Hilfsarbeiten annehmen. Im Grunde das Travel and Work Prinzip.
Da das Anmelden bei einer solchen Agentur ziemlich teuer ist, möchte sie die ganze Organisation selbst in die Hand nehmen. Sie ist gut in der englischen Sprache und auch kein graues Mäuschen. Aber ich habe trotzdem zweifel daran, dass diese Selbstorganisation sie im Ausland über Wasser halten wird.
Vielleicht habt ihr da einige Erfahrungen und könnt mich als besorgten Vater etwas beruhigen.
Ich Danke euch!

Hermann

Hallo Hermann,
deine Angst ist verständlich, doch ahst du dir schon mal angeschaut was solch eine Organisation bietet? Nichts was man auch nicht selber organisieren kann, und die Organsiation an sich ist ein Kinderspiel.
Soviel zu organisieren gibt es ja auch net: Flug, Versicherung, Hostel für die ersten Nächte, SIN (Steuernummer), Bankkonto. Flug, Hostel und Versicherung haste sehr schnell gebucht, SIN und Bankkonto kannst du locker flockig innerhalb eines Vormittags beantragen, beides dauert net länger als 15 Minuten (ohne Wartezeit hehe).

Hab grad mal bei travelworks geschaut was die bieten für Work and Travel Kanada:
„gehen mit Ihnen das Thema Jobsuche durch,
sie bereiten Sie auf ein typisches Vorstellungsgespräch in Kanada vor“
Kriegst du ebenfalls zumindest in Kanada von der Regierung wenn du es wirklich brauchst, die bearbeiten dir auch deinen Lebenslauf.

„helfen Ihnen bei der Beantragung Ihrer kanadischen Sozialversicherungsnummer und bei der Eröffnung eines Kontos vor Ort.“
Lol das is ja der größte Witz, ich mein für was bitte braucht man da Hilfe? Du gehst hin, nennst deinen Namen, Adresse und paar andere Infos und bist nach 10-15 Minuten fertig. Also wer das net hinkriegt…

1490€ wollen die dafür (außerhalb der Hochsaison, sonst sinds nochmal 250 mehr!!!), das ist eine absolute Frechheit meiner Meinung nach. Wenn du früh genug buchst kannst du dir deinen Flug ganz lässig für 600-700€ oder sogar weniger buchen. Ich hab zb. als ich in Kanada war einen neuen Rückflug im Juni gebucht für Ende Juli mit AirTransat für $500, das sind wohl so 350€. Und selbst wenn du nen teuren Flug für 1000€ buchst, ahste immer noch 500 gespart lol.

So jetzt kommt aber der eigentliche Hammer von travelworks :smiley:
Das steht auf ihrer Homepage:

_Es stimmt schon, über TravelWorks zu reisen ist ggf. etwas teurer als wenn man alleine aufbricht.

Aber warum ist es teuerer?
Weil wir z.B.:

-20 sachkundige TravelWorksmitarbeiterInnen beschäftigen, die selbst jede Menge Auslandserfahrung haben, fit in Fremdsprachen sind und Sie bestmöglich betreuen
-einen umfangreichen Katalog plus Infohandbücher schreiben, layouten und drucken
-eine möglichst informative und ansprechende Website unterhalten, die Sie sich gerade anschauen
-ein Büro mit EDV, Telefon usw. am Stadtrand von Münster unterhalten
-über Infotage und Messeauftritte versuchen, auch weiter entfernt wohnenden Kunden räumlich näher zu kommen
-wir bei unseren Partnern in den weniger entwickelten Ländern zu fairen Preisen einkaufen
-fast immer einem Praktikanten bei uns im Hause Gelegenheit geben, Berufserfahrung in der Touristikbranche zu sammeln, und das nicht komplett unbezahlt
-die Post mit Ihren Reiseunterlagen frankieren
-Mehrwertsteuer abführen müssen_

Ah ok also deshalb zahlt man mindestens 500€ mehr als wenn man es alleine machen würde. Na dann is ja alles klar, lohnt sich natürlich dafür zu zahlen lol…

Lass es sie selber organisieren. Stell dir die Frage wieso du eigentlich willst, dass sie über die Organisation reist und dann schau nach ob die Organisation das auch wirklich anbietet.
So Sachen wie „Hilfe bei der Jobsuche“ kannste knicken, die helfen dir sicher net einen Job zu finden. Dafür musst du dich immer noch selber bewerben und zum Vorstellungsgespräch gehen!

Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, dass sowas zu organisieren doch zur Reise dazu gehört! Alle Leute die ich während meinem Jahr in Kanada getroffen hab und die mit einer Organisation unterwegs waren haben es bereut und würden es nicht noch einmal tun.

Hoffe ich konnte ein wenig helfen.
Wenn du noch was zum Lesen haben willst, schau mal hier vorbei: www.workandtravelforum.siteboard.de

Gruß

Ich kann nur für die USA schreiben. Vorgefertigte W&T Programme scheinen mir hierfür besser, wenn absolut keine Kontakte/Beziehungen dorthin bestehen. Ausserhalb der Großstädte ist ein Auto unverzichtbar. Ein solches zu kaufen (Mieten schließ ich mal der Dauer und des höheren Preises für unter 25 aus) und ZUZULASSEN ist das erste Problem. Dafür sind bestimmte Dokumente nötig und ob ein Studentenvisum reicht bezweifle ich. Info: Department of Motorvehicle + Bundesstaat (NY, CA, FL…) Und dann los, zack nen Job kriegen und davon Lebensunterhalt zu bestreiten… Nicht nur der Wirtschaftskrise etwas blauäugig. Sinnvoller: Volunteer Options - da ist meist room & board drinnen und evtl zum Schluss ein kleines Taschengeld. So wars bei mir, später hab ich die Greencard gewonnen und in Summercamps gearbeitet. Summercamps wär auch etwas, das ohne eigenes Auto durchführbar ist. "Work and Travel USA:

In den USA gibt es kein klassisches Working-Holiday-Visum. Nichtsdestotrotz kann sich der Traum vom Arbeiten und Reisen dennoch erfüllen. Allerdings ist es dafür nötig, als Vollzeitstudent an einer Universität eingeschrieben zu sein. Für genauere Informationen lohnt es sich, auf die Seite der amerikanischen Botschaft zu schauen."

http://www.career-contact.de/themeninfos/work_and_tr…

mfgs

matthias

Hallo,

da ich selber schon für ein Jahr in Australien war, kann ich nur vor diesen Agenturen warnen.
Wir(meine Frau und ich) haben in Australien nicht einen Backpacker getroffen der auch nur ein gutes Wort über diese Agenturen verlieren konnte.
Meiner Meinung nach sind diese Agenturen rausgeschmissene Geld.

Wenn ihre Tochter 3 Sätze auf Englisch Sprechen kann und Bodenständig, sowie bedacht an die Sache ran geht, kann überhaupt nichts schief gehen.
Die meisten die dort unten Probleme haben, sind Leute, die direkt nach dem Abitur runterfahren um es dort einmal so richtig Krachen zu lassen, was Partys und sonstige Veranstaltungen betrifft. Diese Leute besitzen meist nicht die Arbeitseinstellung die manche Jobs dort unten aber abverlangen.
Wir haben Leute getroffen, die innerhalb eines Monats 10000$ vergeudet haben.
Die Job Situation, ist lange nicht mehr so, wie sie mal war. Viele haben echt Schwierigkeiten überhaupt einen zu finden. Es ist halt so, das Backpacker die Kompetent wirken auch eher einen Job bekommen, als Backpacker die mit verranzten Autos vorfahren.

Was das Selbstorganisieren betrifft. Australien ist das am einfachsten zu bereisende Land auf der Welt, meiner Meinung nach.

Wie gesagt, es hängt alles an der Person. Ich möchte auf keinen Fall alle in eine Schublade stecken. Es gibt auch Leute die eine gute Partyzeit dort unten hatten und auch gut was verdient haben. Nur sind diese Leute meist schon um die 25.

Die jüngsten dort unten sind die Deutschen. Selten trifft man einen Franzosen oder Engländer der 17 oder 18 ist. Zumindest haben wir keinen getroffen.

Es ist eigentlich kein Problem sich in Australien über Wasser zu halten, so lange man nicht in den Städten hausiert. Mein Tipp: Raus aus der Stadt und Australien mal kennen lernen.
Wer in der Stadt bleiben will, kann auch zu hause bleiben. Deutsche Städte sind schöner.

Was ich mit meiner Frau in Australien erlebt habe, kann man hier nachlesen: www.sanko-oz.de

Fazit: Sorgen machen brauch man sich auf keinen Fall,
solange man die wahren Absichten seiner Tochter kennt.
Das sag ich jetzt einfach mal so, als noch nicht Vater einer Tochter :wink:

Falls noch irgendwelche Fragen da sind, einfach fragen. Ich versuche so gut es geht Tipps zu geben. Hab ja schon aus meinen Fehlern in Australien lernen dürfen.

Gruß
Kosta

hallo hermann,

kurz möchte ich dir deine frage beantworten - und deine sorgen nehmen. und ich möchte deiner tochter gratulieren, dass sie diesen schritt gehen will und dich ermuntern, sie weiterhin dabei zu unterstützen.

ich habe selber vor einigen jahren ein work & travel in neuseeland gemacht. damals organisierte ich dies selbständig, ohne hilfe einer externen agentur.

was agenturen meist übernehmen, ist die hilfe bei der visabeantragung. desweiteren organisieren sie meist die übernachtungen in hostels für die ersten tage und bieten darüber hinaus listen mit potenziellen arbeitgebern am jeweiligen ziel. dies ist soweit aber auch schon alles.

in australien und neuseeland ist es so, dass eine visabeantragung (working holiday / work & travel) online jederzeit möglich ist. nach ausfüllen eines online - formulars und der bezahlung per kreditkarte wir das visum meist in den nächsten stunden freigegeben und ist dann online abrufbar. dies kann man also ganz leicht alleine durchführen.

bezüglich unterkunft ist es ebenso einfach, diese vorab online zu buchen. unter hostelworld.com findet man alle erdenklichen hostels mit entsprechenden bewertungen. also auch kein problem.

bezüglich jobsuche helfen organisation auch nicht wirklich weiter. zwar bieten sie erste ansprechpartner - die suche an sich muss man aber selbst in die hand nehmen. trotz organistaion gibt es keine feste zusage / sicherheit für einen job. also gilt auch hier: wenn deine tochter, wie du sagst, keine graue maus ist, dann wird sie schnell etwas finden. gerade in australien und neuseeland finden sich, auch in den städten, schnell entsprechende nebenjobs, mit denen man sich erstmal über wasser halten kann. darüber hinaus ist es relativ einfach, jobs auf dem land zu bekommen … all die kiwis in unseren läden werden zum beispiel von fleißiegn „work & travelers“ gepflückt :o).

ist man dann erstmal vor ort, lernt man viele gleichgesinnte kennen, die auch auf der suche nach jobs sind und erfahrung austauschen. desweiteren assistieren hostels hier und da bei der jobsuche. außerdem gibt es für z.bsp. büro- oder servicejobs entsprechende personalunternehmen. erfahrungen sammelt man also am besten vor ort, was nicht lange dauert. und da zum beispiel ein land wie australien auf „günstige“ arbeitskräfte angewiesen ist, besteht in der tat kaum sorge, dass deine tochter nichts passendes finden wird.

ergo: meiner meinung nach kann eine organisation kaum helfen, kostet dafür aber viel geld.

flüge bucht man günstig bei sta travel.

reisekrankenversicherung zum beispiel bei der dkv.

visa gibt es online. hostels auch.

wichtig ist dennoch, dass deine tochter ein gewisses finanzielles polster mitbringt. nicht nur, dass man (zumeist) etwa 2500 - 3000€ bei der einreise nachweisen muss, auch erleichtert ein gewisser finanzieller rahmen die anfangsphase im neuen land und nimmt ein bißchen druck, sofort einen job finden zu müssen. vielleicht ist es auch hilfreich, entsprechende bewerbunsgunterlagen für einen bürojob o.ä. vorab vorzubereiten - kann nie schaden, muss aber auch nicht unbedingt sein.

wie gesagt: die meisten sachen erfährt man vor ort - und hat (in australien / neuseeland) relativ wenig probleme, die ersten schritte zu gehen.

bei weiteren fragen melde dich gern.

viele grüße,
michael

Hallo Hermann,

wenn man sich so ein Abenteuer selbst organisiert erfordert das sicherlich viel Mut und auch einige Mühen. Wenn man das schafft ist das wirklich super. Für mich persönlich war es aber ein beruhigender Gedanke dass ich einen Ansprechpartner vor Ort habe an den ich mich wenden kann wenn ich irgendwo Hilfe brauche. Sei es bei der Jobsuche, bei Bewerbungen, dem Eröffnen von einem Bankkonto und und und. Vor allem auch bei der Visumsbeantragung. Das ist nämlich gar nicht so einfach da man in viele Fallen tappen kann.
Wenn man diese Hürden aber einmal genommen hat ist es auch kein Problem wenn man auf eigene Faust durchs Land reist. In der Regel sucht man sich die Jobs ja eh selbst und bestimmt seine Route.

Es ist denk ich einfach typabhängig.Für mich hat sich das bisschen Geld was ich mehr ausgegeben habe gelohnt.
Wenn deine Tochter sich das aber zutraut wird sie es sicherlich auch meistern!

Hallo,

alles was Ihre Tochter benötigt ist das Visum (Beantragung online in einem sehr einfachen Fragebogen auf immi.gov.au) sowie einen Reisepass, eine Auslandskrankenversicherung (gute Variante ist die der DKV) und eine Kreditkarte (hier meine Empfehlung DKB, da Bargeldabhebung im Ausland gebührenfrei).

Nen Flug natürlich noch :smile:

Alles andere kommt in Australien!!! Bereits am ersten Tag im Hostel - egal in welchem - wird Ihre Tochter definitiv andere detusche Backpacker treffen, die allesamt hilfsbereit sind.
Eine große Organisation versorgt auch nciht jeden einzelnen. Bedenken Sie, dass mit den Orgas wöchtentlich mehrere 100 Backpacker nach Australien „geschickt“ werden. Das erlaubt ohnehin keine persönliche Betreuung…

Sollten Sie noch Fragen haben, so mailen Sie mir gern nochmal.

Viele Grüße,

Nils Emmrich

Hallo Hermann, in welches Land wird sie denn gehen? Deine Zweifel kann ich nachvollziehen. Das Reisen mit einer Agentur, die die Organisation übernimmt, bietet dahingehend Vorteile, dass auch bei Problemen durch die Erfahrung schnell vor Ort geholfen werden kann. Wenn du weitere Infos suchst, kann ich dir folgende Website empfehlen: www.mein-auslandstagebuch.info. Dort sind einige Tipps zu finden, die euch eventuell weiterhelfen.