Worte mit den endungen -ung/ -heit und -keit

Mein Enkel arbeitet in der Schule  mit Worten, die auf die Endungen -ung/ -heit und -keit enden.
Nun haben wir dabei festgestellt, daß alle diese Wörter den Artikel "die " verlangen.

Ist das so, oder haben wir nur noch nicht genug Worte gesucht.
Und gibt es dafür sogar eine grammatikalische Regel an die ich mich - 53 Jahre nach dem Abi - nur nicht mehr erinnere?

Danke für die Antwort und
Gruß aus dem schönen Schwerin
heila

Servus,

ja, Hauptwörter mit diesen Endungen sind weiblich.

Die Monatsnamen auf -ung (Hartung und Hornung) aber nicht.

Schöne Grüße

MM

Hallo, heila,

kleine Hilfe findest du auch auf dieser Seite - in dem Abschnitt „Genusbestimmung durch Nachsilben“.

http://www.mein-deutschbuch.de/lernen.php?menu_id=52

Grüße, Maresa

Vollkommen oT Vornamen nach Endung bestimmen
Hallo,

interessanter Link. Ich habe vor Ewigkeiten mal mit jemand gewettet, dass ich es schaffen würde (deutsche) Vornamen per Programm nach Geschlecht zu sortieren. Offiziell habe ich dazu nie etwas gesehen, aber ich habe mich da auch über die Endungen (nicht speziell Endsilben) dran gemacht, und war erstaunt, mit wie wenig Aufwand und welch großer Regelmäßigkeit sich weibliche Vornamen bestimmen ließen.

Den Verdacht hatte ich vorher schon immer (sonst wäre ich die Wette nicht eingegangen :wink: Aber das es so leicht würde, hat mich dann doch verblüfft.

Wenn ich mich recht erinnere, waren das nicht mal 30 Endungen (davon ein paar wichtige wie -a und -e und der Großteil für schon etwas außergewöhnlichere Namen, die z.B. auf -traut enden), und rund eine Handvoll Ausnahmen, um quer über die deutschen und sogar einen ordentlichen Teil ausländischer Vornamen (und wir haben da extrem viele getestet, weil besagter Wettpartner seinen Wettverlust natürlich nicht so schnell eingestehen wollte) zu einer passenden Bestimmung zu kommen. So gut, dass ich mich bis heute frage, warum z.B. in Webseiten solche Funktionen nicht längst eingebaut sind, um die Anrede vorzubelegen.

Gruß vom Wiz

Neue Namen
Hallo Wiz,

funktioniert das mit der Tendenz zum gewaltsamen Exotisieren von Vornamen immer noch? Mir fällt als einziger Beleg dagegen die früher qua -a klar bestimmbare Karla ein, die „modernisiert“ Carol heißt. Die gäbe wieder Stoff für eine Volkslegende von „der Päpstin“.

Auch extraflott verkürzte Namen, denen die Markierung durch Endung fehlt, laufen bei so einer Sortierung ins Aus (bzw. fallen unter die mutmaßlich männlichen, da nicht als weiblich erkennbar) - nicht bloß seltene wie „Steff“, sondern auch schon fast gewohnte wie „Brit“ kann man da wohl nicht mehr erwischen.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

die Wette fand vor rund 30 Jahren statt. Der Quellcode liegt auf der Wechselplatte eines alten Atari ST, zu der ich leider aktuell kein passendes Laufwerk habe, um ihn diesbezüglich mit neueren Namensbeispielen testen zu können.

Aber wie schon geschrieben, waren auch damals von den nicht mal 30 Endungen schon ein Großteil für Exoten notwendig, bei denen sich dann die Notwendigkeit der Aufnahmen nur wegen ein oder zwei Funden ergab, die man natürlich auch direkt hätte als Ausnahme definieren können.

Aber mich reizte ja gerade die Kompaktheit und das Verstehen/Aufdecken von Prinzipien. Daher habe ich immer versucht die kürzest möglichen Endungen zu identifizieren, die nicht zu Fehlzuordnungen auf der männlichen Seite führten. Kann sein, dass da heute ein paar weitere Endungen und Ausnahmen aufgenommen werden müssten, aber das Prinzip wird sicherlich auch weiterhin grundsätzlich funktionieren. Geht ja auch gar nicht um eine 100% Trefferquote sondern um eine möglichst hohe Trefferquote. Zumal es ja auch uneindeutige Namen gibt. Bei beliebigen ausländischen Namen ist ohnehin Ende (z.B. deutsche Andrea gegen italienischen Andrea). D.h. deine Carol ist für mich außerhalb des Fokus, weil ich die nicht als deutschen Namen ansehen würde.

Aber eine Software-Komponente die für eine deutsche Webseite (mit entsprechend überwiegend deutschen Nutzern) vielleicht 97% Treffer mitbringen würde, ist ja schon mal etwas, bei dem man nicht mehr von unsinnigem Lotteriespiel sprechen würde.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

Aber mich reizte ja gerade die Kompaktheit und das Verstehen/Aufdecken von Prinzipien.

Ich glaube, der wesentliche Schritt ist, dass Du männliche Vornamen als „nicht als weiblich erkennbar“ definiert hast (wenn ich richtig verstanden habe) und auf diese Weise bloß noch für die weiblichen positive Kriterien brauchtest - in der Tat scheinen klar weibliche Endungen viel besser zu greifen als klar männliche.

Noja, besser als die ersten EDV-gestützten Adresshändler war Dein System sicher. Die haben mich nach dem Prinzip „Martin kann Vor- und Nachname sein“ und „May = girls’ name“ immer und grundsätzlich ganz individualisiert mit „Sehr geehrte Frau Martin“ angesprochen…

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ja, der Ausgangspunkt, der mich überhaupt zu der Wette veranlasst hatte war tatsächlich der, dass mir schon deutlich früher aufgefallen war, dass sich weibliche Vornamen in großer Zahl schon alleine auf die Endungen -a, -e, -i versammeln, während männliche Vornamen sich quer über das Alphabet verteilen. Wobei sich nur wenige Ausnahmen bzgl. der „weiblichen Vokale“ ergeben, die dann aber sogar eher Verniedlichungsformen anderer Namen sind (z.B. Willi).

In einem zweiten Schritt sind mir dann bei den weiblichen Vornamen, die nicht auf einen „weiblichen Vokal“ enden ebenfalls wieder große Gemeinsamkeiten am Wortende aufgefallen. Von denen sind einige wenige häufig vertreten. Andere minimal. Dann noch ein paar Ausnahmen definiert, und das ganze Thema ließ sich schon nach kurzer Zeit (ein paar Stunden) in ein paar Programmzeilen fassen. Dann massenhaft Namen dagegen getestet, noch ein klein wenig nachgeschärft, und der Effekt war wirklich verblüffend, wie man mit so wenig Aufwand so ein zunächst für „nicht maschinentauglich“ erachtetes Problem lösen konnte.

BTW: Im Russischen ist das Spiel sogar noch einfacher. Da kann man die weiblichen Vornamen, die nicht auf -a enden insgesamt an einer Hand (oder lass es zwei oder drei sein) abzählen. D.h. aufgrund der Übereinstimmung beim -a funktioniert das deutsche Programm auch für Russland schon ohne weitere Nacharbeit nahezu perfekt.

Gruß vom Wiz

und nicht zu vergessen …
… wäre noch der «alte, fette Harung»
(genau: der mit der reimbedingten Erfahrung , laut einem Lied, das ich schon als Kind unsäglich blöd fand.)

scalpello

Aufpassen muss man hier noch auf Wörter, die zwar auf -ung enden, aber eigentlich von Verben abstammen, die auf „ingen“ enden.

Das sind z. B. Worte wir Ursprung oder Abschwung.

Grüße, Bernhard.

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Aufpassen muss man hier noch auf Wörter, die zwar auf -ung
enden, aber eigentlich von Verben abstammen, die auf „ingen“
enden.

Das sind z. B. Worte wir Ursprung oder Abschwung.

Hä?
Abschwingen kenne ich,
aber was bitteschön soll denn „urspringen“ sein?.

Gruß

.

Danke für diesen tollen Link, habe mir alles ausgedruckt und werde es meinen Enkeln schicken, die nun (Ferien sind leider vorbei) wieder in Dresden sind.
Aber auch ich habe wieder dazu gelernt.
Danke für die Mühe!
Grüße aus dem schönen Schwerin
heila

Hallo MM,
Danke für die Auskunft!
Das ist kurz und bündig, so werden es meine Enkel lieben.
Gruß aus dem schönen Schwerin
heila

urspringen ist tatsächlich ausgestorben (gabs aber mal).

Bedeutete im mittelhochdeutschen so was wie entspringen, hervorspringen. Hat also mit Quellen zu tun.

http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?mo…
http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernet…