im Duden habe ich beide Wörter, „auschütten vs. auschütteln“ nachgeschlagen.
Es gibt kleine Unterschiede zum Beispiel, wenn es um die Börse und Dividende geht. In diesem Fall darf man anscheinend „ausschütten“ verwenden. Aber sie stammen derselben Familie. "Doppel ‚ll‘ signalisiert die iterative Bedeutung.
Wie ist dann nun mit Träumen?
Werden Träume ausgeschüttelt oder ausgeschüttet?
Man schüttetetwas (meist aus etwas) aus. Zum Beispiel Wasser aus dem Topf. Typischerweise schüttet man das Kind mit dem Bade(wasser) aus.
Da ein Doppel-L zu finden ist nicht ganz einfach „ausschütteln“ ist aber jedenfalls die Aktionsart „Diminutiv“ zu „ausschütten“. Und im Gegensatz zu diesem schüttelt man etwas aus, damit etwas herausfällt:
Annabella zum Bei8spiel schüttelt am Strand das Badetuch aus, damit der Sand herausfällt. Und Frau Holle schüttelt das Bettzeug aus, so daß der Schnee herausfällt.
entschuldige! Ich meinte natürlich „ein ‚l‘“. Wieder dieses ominöses Sprachgefühl, das dazwischen funkt. Aber die Aktionsart hat mich, ehrlich gesagt, überrascht: nicht iterativ, sondern „diminutiv“.
„schütten“ kann man eine Flüssigkeit oder etwas, das aus sehr, sehr vielen Teilchen besteht. Sand, Kies, Münzen, Zucker, Salz zum Beispiel.
„schütteln“ bedeutet, etwas schnell hin und her zu bewegen.
„ausschütten“ heißt, eine solche Substanz aus ihrem Behälter zu schütten und ihn dabei vollständig zu leeren. Zum Beispiel „den Wassereimer ausschütten“.
Unabsichtliches Schütten wird als „verschütten“ bezeichnet.
„ausschütteln“ heißt, einen Gegenstand zu schütteln, um etwas daraus zu entfernen. Zum Beispiel kann ich Kleidung oder Bettdecken ausschütteln, um Staub daraus zu entfernen.
Ein Hund, der aus dem Wasser kommt, schüttelt sein Fell aus.
Nun ja, bei den Aktionsarten, die durch das Stamm-Suffix „-l-“ erzeugt werden, lässt sich „iterativ“ und „diminutiv“ nicht immer deutlich unterscheiden. Daher werden sie meist gemeinsam benannt:
kratzen → kritzeln
lachen → lächeln
raten → rätseln
klingen → klingeln
so eben auch
schütten → schütteln