Also, ich bin kein Sprachwissenschaftler, aber als Spanisch Sprechender hatte ich kürzlich eine Diskussion darüber, welche Sprache über einen größeren Wortschatz verfügt, die Spanische oder die Deutsche. Ich bin der Meinung, dass die spanische Sprache - schon allein aufgrund ihrer geographischen Verbreitung - über einen größeren Wortschatz verfügt, kann das aber nicht nachweisen. Weiß jemand wo man darüber Informationen bekommen kann, die nachprüfbar und verlässlich sind?
Moin,
solche Informationen wird es nicht geben, allein schon deshalb, weil es keine einheitliche Definition von „Wort“ gibt.
Wie zählen konjugations- und Deklinationsformen? Was ist mit zusammengesetzten Wörtern? Zählen auch fachsprachliche Begriffe? Wer bestimmt, welche Wörter fachsprachlich sind? Die lletzten beiden Fragen gelten auch für Umgangssprache, Sozio-, Regio- und Dialekte…
Ich weiß, daß es im Netz an verschiedenen Stellen Zahlen dazu gibt, halte die meisten aber nicht für seriös. Und die, die halbwegs seriös sind, haben so große Bandbreiten, daß sie für echte Vergleiche nicht wirklich taugen.
Gruß
Kubi
Moin Kubi,
Mit Deiner Meinung bin ich einverstanden. Ich denke auch so. Allerdings:
solche Informationen wird es nicht geben, allein schon
deshalb, weil es keine einheitliche Definition von „Wort“
gibt.
Doch. Irgendwo habe ich mal gelesen daß ds Zusammensetzung mehrere Buchstaben, die zusammen eine einfache Idee bilden, soll sich „Wort“ („palabra“) nennen.
Wie zählen konjugations- und Deklinationsformen?
Deklinationen gibt es auf Spanisch nicht. Solche Sätze wie „Dem Mann…“ „Der Frau“,… werden bei uns mit Präpositionen gelöst.
Und die verschiedenen Formen eines Verbes, sind nicht Wörtern im o.g. Sinne, sondern dazu zählt nur der Infinitiv desgleichen (z.B. „essen“ ist ein Wort, aber nicht so „äße“ oder „aß“)
Ansonten, wie gesagt, bin ich mit Dir einverstanden.
Schöne Grüße,
Helena
PS. Man sagt daß z.B. bei einer Deutsch-Spanisch-Übersetzung, die letzte Version ist in ca. 15% länger (an Wörtern) als die erste, denn für ein und dasselbe brauchen wir idR. mehr Wörtern wie Ihr (als Beispiel dieses bekannte Wort Flußdampfschiffskapitän…) ;o))
Hi Helena
PS. Man sagt daß z.B. bei einer Deutsch-Spanisch-Übersetzung,
die letzte Version ist in ca. 15% länger (an Wörtern) als die
erste, denn für ein und dasselbe brauchen wir idR. mehr
Wörtern wie Ihr (als Beispiel dieses bekannte Wort
Flußdampfschiffskapitän…) ;o))
und was hat das mit der Anzahl der Wörter in einer Sprache zu tun?
im Französischen ist es das gleiche: du kannst nicht eben mal Wörter zu einem kombinieren, und notgedrungen wird der Text dadurch länger, das beweist aber nicht, dass es mehr Wörter im Französischen als im Deutschen gibt (obwohl das wahrscheinlich der Fall ist. Grund: die französichen „Duden“ sind schwerer als die deutschen ^^ )
Gruss
ExNicki
Hi Ex-Nicki
und was hat das mit der Anzahl der Wörter in einer Sprache zu
tun?
Vermutlich wenig. Aber ich wollte damit zum denken geben, daß wenn für ein und dasselbe Text in einer Sprache X mehr Wörter benötigt werden als in einer anderen Y, liegt es irgendwie nahe, daß Y mehr Wörter Hat wie X.
im Französischen ist es das gleiche: du kannst nicht eben mal
Wörter zu einem kombinieren, und notgedrungen wird der Text
dadurch länger, das beweist aber nicht, dass es mehr Wörter im
Französischen als im Deutschen gibt
Eben! Das ist für mich sehr wohl eine Begründung: Denn wenn z.B. für alle deutsche Wörtern (und deren Zusätze, wie z.B. Fall: Beifall, Umfall, Befall, Anfall, Abfall, Ernstfall,… oder Rüstung: Aufrüstung, Umrüstung, Abrüstung,…) tatäschlich ein wort auf Spansich bzw. auf Französisch gäbe, wären die Übersetzung idR. gleich groß.
(obwohl das wahrscheinlich
der Fall ist. Grund: die französichen „Duden“ sind schwerer
als die deutschen ^^ )
Aber nicht wenn man die diccionarios aller Akademien der spanischen Sprache nimmt! (28 in der Anzahl!) ;o)) :oP *SCNR*
Schöne Grüße,
Helena
Hola Helena,
Doch. Irgendwo habe ich mal gelesen daß ds Zusammensetzung
mehrere Buchstaben, die zusammen eine einfache Idee bilden,
soll sich „Wort“ („palabra“) nennen.
Aha. Dann sind also „y“ und „o“ im Spanischen keine Wörter, weil sie nicht aus mehreren Buchstaben bestehen? Und Wörter, die komplizierte Ideen ausdrücken auch nicht? Und „mal irgendwo gelesen“ ist ein ziemlich schwaches Argument für „einheitliche Definition“, findest Du nicht?
Ich bleibe dabei: es gibt keine einheitliche Definition dafür, was ein Wort ist.
Wie zählen konjugations- und Deklinationsformen?
Deklinationen gibt es auf Spanisch nicht. Solche Sätze wie
„Dem Mann…“ „Der Frau“,… werden bei uns mit Präpositionen
gelöst.
Weiß ich. meine Antwort war eher allgemein gemeint. Und im Deutschen gibt’s außerdem Deklinationsendungen - die Frage bezog sich auf beide Sprachen…
Gruß
Kubi
Hallo Kubi,
Ich bleibe dabei: es gibt keine einheitliche Definition dafür,
was ein Wort ist.
Und damit hast du vollkommen Recht; in der Sprachwissenschaft ist dieses Problem sehr bekannt.
Mit dem Begriff „Buchstabe“ kann man „Wort“ gleich gar nicht definieren, da so eine Definition ja Schriftsprachenunabhängig sein muss (sonst bekommt man Probleme bei Sprachen wie Chinesisch, klassischem Maya, DGS oder einfach unverschriftlichen Sprachen).
Grüße,
- André
spanisch ist nach chinesisch und englisch die dritthäufigstesprache der welt.
die vielen dialekte macht sie auch sehr umfassend wie jede andere sprache auch.
zur normierung des spanischen wurde 1713 die Real Academia Espanola
gegründet,die 1726-39 das erste Diccionaro de la lengua castellana mit 6 bänden und 40000 einträgen hrausgab.
das heutige spanisch hat im vergleich zum französichen und deutschen ein recht reduzietes lautsystem von 19 consonanten und 5 vokalen.vokallängen und -kürzen kennt das spanische nicht.
so ist also ein wesentlich höherer wortschatz notwendig um den sprachlichen inhalt darzustellen.
und eine überbewertung müßig.
gruß
peter
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