'wozu das alles'-auf ein neues

ich erlaube mir das bereits gegebene „thema“ von „michl“ neu zu eröffnen, weil sich der voran gegangene thread nicht unerheblich in eitelkeiten und zugeworfenen nettigkeiten für mich verlor…

es began von „michl“:

„…Hirnforschung, Neurophysiologie, Sigmund Freud, Psychoanalyse, das Unbewusste, das Unendliche, die Fortschrittsillusion, Epigenetik, Determinismus, freier Wille, Freiheit des Menschen, Meditation, Zukunftsangst, Cyborgs, der Sinn des Lebens, Logotherapie, Unsterblichkeit, Surrealismus, Mensch = Maschine?, Logik der Liebe, Oberflächlichkeit, Gesellschaftskritik, Religionskritik, Philosophie des Glücks, Bewusstsein, Materlialismus, Dualismus, Reduktionismus…“

-und jene frage „wozu das alles“!

diese frage ist „ersteinmal“ recht einfach zu beantworten und wurde ja auch im ersten thread beanwortet mit einem hinweis-„buddha“!
jener dürfte wohl als erster psychologe angesehen werden (buddha selbst hatte nie im sinn eine „religion“ zu gründen! wenn er überhaupt etwas „begründet“ hat, dann war es die „psychologie“!).
buddha hat wege aufgezeichnet, die für alle menschen gleich galten und ebenso für alle gleich möglich sein sollten- sich vom „leid“ zu befreien!
die antwort auf deine frage „wozu das alles“ „michl“, lautet also- um sich vom „leid“ zu befreien!

dieses von buddha benannte „leid“ aber ist keine frage „subjektiven“ empfindens (und damit schon von seiner begrifflichkeit eben keine frage der definition, bzw. des relativen), sondern gilt für alle menschen im gleichem sinne (ein kollektives „gesamtbewußtsein“ gewissermaßen)!
„leid“ dürfte einhergehen mit den ürsprüngen menschlichen „denkens“…
denn „leid“ ist die allererste voraussetznug der formulierung jener „frage“- „welches ist denn überhaupt der sinn!?..meines wie des ganzen!??“…
d.h. also, die frage nach dem „sinn des lebens“ entsteht gerade eben erst aus dem „leid“ (womit als solches schon die existenz des „leides“ bewiesen wäre!)

womit wir bei der nächsten frage wären!..dem „sinn“…des lebens…des eigenen dasein…!!..??..

jene „frage“ wurde auch im vorangegangenem thread „angerissen“:

„Für mich gibt es keinen absoluten Sinn. Sinn ist ein motivierendes Gefühl, dass ein Mensch empfindet, wenn er sich die Frage „Wozu ist das gut?“ beantwortet (mal so als vorläufige Definition).
Für mich ist eine Sache dann sinnvoll, wenn sie das Glück (meines oder das anderer) fördert, weil für mich Glück das ultimative Ziel darstellt. An dieser Stelle breche ich die Sinnsuche ab, d.h. „Wozu ist Glück gut?“ bleibt für mich unbeantwotet. Das ist willkürlich.
Andere Menschen mögen da anders vorgehen und andere Werte haben.
Sinn ist also eine ganz subjektive Größe.“

„tychi“ gibt hier zwar eine „ansicht“ die auch ich teile (jenes „glück“), aber irrt ganz gewaltig in seinem beginn- „…gibt es keine absoluten sinn“!

Es ist gerade der „absolute“ sinn, welcher sich zunächst am einfachsten beantworten lässt!
Denn „der sinn“ eines jeden ding und wesen, ist bereits durch seine bloße existenz beantortet!
Jedes ding und wesen hat „sinn“, sonst wäre es nicht!
Ob das „allerkleinste“ oder „allergrößte“, ja auch nur ein einziges in der unendlichkeit aller dinge, kann eines „sinn“ entbehren! Würde es dies tun, wäre es nicht existent!
Dies ist so „absolut“ und „allumfassend“, dass wenn auch nur ein einziges des allerkleinsten in der unendlichkeit aller dinge, „sinnlos“ wäre, damit die gesamtheit aller unendlichen dinge, ebenso „sinnlos“ wäre (womit es weder „sonnemondundsterne“, wie auch „michl“ und seine frage nicht mehr geben dürfte!)…
in diesem sinne, dürfte die frage nach einem „absoluten sinn“ beantwortet sein, wie ich denke!

Klaro is aber auch, dass alein diese „erkenntnis“ weder mir noch irgendjemanden herzlich wenig nützt!..denn diese „erkenntnis“ allein, nichtet das uns allen inne wohnende „leid“ mitnichten!
Womit wir nicht umhin kommen, den gegenstand der betrachtung, dann doch weiter zu betrachten-welches ist der sinn des lebens!?..und gibt es so etwas wie eine 2allgemeingültige“ antwort!??..bei weiterer betrachtung gibt es ersteinmal durchaus wietere „allgemeingültige“ antworten!Ich „kategorisiere“ sie grob zunächst in zwei, welches ich letztlich auch allen ding&wesen innewohnend betrachte:

  1. „selbsterhaltung“
  2. „selbstentfaltung“

ersteres ist sowohl „subjektiv“ wie ebenso „allgemeingültig“!
Denn die frage des „wozu“ (buddhafreudneuroundwasweissich) tangiert einen herzlich wenig, wenn einen hunger und durst plagen!..womit wir bei den von „tychi“ angesprochenen „glück“ wären, welches ich eher als „zufrieden“ bezeichnen würde!..
d.h. doch wohl, erst wenn gewisse grundbedürfnisse (eben jene „selbsterhaltung“) zufrieden gestellt sind (auch „arterhaltung“ über sexualität), scheint der mensch sich erst weiterer „höherer“ bedürfnisse bewusst zu werden!..(nebenbei, alle überlieferten „weisen“ entstammten überwiegend einer „höheren“ klasse! Buddha zb soll einem königshaus entstammen!..und die „niederen“ waren in der regel beamte, handwerker, schriftgelehrte- oder zumindest „freie“ meines wissens!)…
womit wir auch jener so herausposaunten begrifflichkeit des „leids“ und der daraus resultierenden frage nach dem“sinn“ unserer „altvorderen“ wären! Denn keiner von ihnen hat ja je gesagt „wenn hunger und durst dich nicht plagen, hast du alles bereits erreicht!“…diese „erkenntnis“ äußert sich erst in solch anmerkungen wie etwa „…alles höhere und philosophische erlöscht, wenn einen gallen-nierensteine oder zahnschmerzen plagen…“…tja, war unseren „weisen“ scheinends hunger&durst fremd, so kannten sie dennoch körperliche schmerzen! Und wenn sie sie denn hatten,sahen sie die erfüllung all ihres „glückes“ in diesen momenten auch nur in der beseitgung des selbigen- der „befreiung“ ihrer zahnschmerzen oder gallensteine!..
nun ja, aber das meinte buddha ja auch nicht mit „leid“!..oder wie es ein anderer vor 2000 jahren formulierte: „der mensch lebt nicht vom brot allein!“…(schade eigentlich!)…

womit wir bei zweiterem wären- der „selbste3ntfaltung“…dem eigentlichem dilemma!
Während scheinends so ziemlich ding und wesen seine „selbstentfaltung“ klar und ebenso „einfach“
erfüllbar scheint (jener samen der zur blume oder baume wird), ist des menschen „geist“ auch sein „kreuz“!..

hier nun kommen wir zu jener „individuellen“ erfüllung…zu jenem „subjektiven“ „glück“…(welches ja dummerweise dann doch nicht gänzlich „subjektiv“ ist).
Innerhalb dieser „selbstentfaltung“ betrachte auch ich das „glück“ (oder „zufrieden sein“) als „maßgeblich“ oder zumindest als teil dessen!
Ich glaube das einem jeden menschen seines „innewohnt“…ob musik, gedichte, gärtnern, laubfegen,malerei oder sonstwas…wie der samen zum baume, will auch eines jedem, sich im menschen erfüllt sehen!..dies betrachte ich als jedem menschen innewohnenden eigenen „sinn“, den heraus zu finden und zu erfüllen es gilt (wegen des lieben „frieden“ wegens-gell)…

tja, doch dummerweise…als wäre dies nicht schon schwer genug für einen jeden von uns!..nöö, da lehren uns jene weisen „tugenden“ „rechtschaffenheit“ (wie zb alle griechischen philosophen),
„nicht tun“ (wie laotse), „befreiung von wünschen&erwartungen“ (wie buddha), „liebe deinen nächsten wie dich selbst“ (wie jesus), undundundsoweiter…nur hätte sich die menschheit daran bereits vor mehr als 2000jahren gehalten, sich darin verwirklicht (wie ich es ja auch wünschte-einerseits)…dann wäre die frage, ob es solche „geister“ noch hervorgebracht hätte, wie einen goethe, mozart, von gogh, picasso…-die allesamt auch ziemliche „arschlöcher“ waren!
Denn all jene konnten sich ja gerade eben erst „selbstentfalten“, sich und ihre kunst verwirklichen (die ich ja auch nicht missen möchte), indem sie ja eben keinerlei rücksicht nahmen…ihr „ego“ über alles andere stellten und ihr „ich“ erst dadurch auch verwirklicht sahen!..

blödblöd kann man(n) nur dazu sagen! Denn der „grundtenor“ aller weisen suggeriert einen nicht nur, dass das „selbst“ mehr wäre als das „ich“, dass es ein „höheres“ angeblich gäbe als das „ich“,…-nein, summasumarum führt alles auch noch auf einen „ichverlust“ hinnaus, wenn sich denn das „selbst“ verwirklichen solle…frei von leiden…“glück“ gefunden, werden kann!..

hier also steckt das eigentlich dilemma- das „selbst“ wird nicht nur als „mehr“ betrachtet als das „ich“, dass „ich“ wird sogar als das „niedere“ in der summe des „selbstes“ betrachtet!..(dies hat vor allem foucault in überbordener ausführlichkeit beschrieben- zumindest wie ich ihn verstanden habe)…
tja, aber eben dummerweise definiert sich all die „summe“ einzig nur durch das „ich“!..nicht nur dass das „ich“ äußerst gerne fickt, sich vom kuchen gerne auch als erstes bedienen möchte usw…irgendwie ist es verständlicher weise auch für das „ich“ schwer einzusehen, dass es auf all dies verzichten sollte (wenn es denn in den rang jener „ersten“ gelangen kann-die die frauen wie den kuchen verteilen)um „leidfrei“ zu werden…und gänzlich unplausibel ist für das „ich“ nun wirklich, dass es auch noch darauf hinarbeiten soll, seiner verlustig zu werden…lustig,lustig…kann das „ich“ dazu nur sagen…

kurz&gut- jeder/jede darf dann doch „selber“ heraus finden, wie „es“ (ich), diesen spagat meistert!..

Kennst du den alten zen-satz:
„Töte den Buddha!“ ?
*g*

Also, wozu das alles ist eine gute Frage, so gut, dass es schade wäre, gäbe es eine Antwort drauf. Denn dann wäre die Frage hinfällig. Da diese Frage aber nicht nur die Grundfrage der Philosophie ist, sondern die Grundfrage und Grundmotivation des Lebens und Denkens jedes Einzelnen, wäre es gradezu eine Katastrofe, wenn diese Frage beantwortet wäre. Dann wäre Leben und Denken sinnlos. Sinn hat also nur Sinn, wenn man ihn nicht erkennt, oder sogar, er prinzipiell nicht erkennbar ist? Oder jedenfalls nicht von uns? Hingegen einfacher zu handeln ist die Frage nach dem Unterschied zwischen dem Ich und dem Selbst. Im Buddhismus gibts ja Hinweise darauf, dass das Ich, also das Ego etwas ganz anders ist, als das wahre Selbst, die Buddhanatur des Menschen. Im Hinduismus gibts auch das höhere Selbst. Erstaunlich finde ich die Parallelen zwischen diesen östlichen Konzepten und der modernen Psychologie. Googelt mal unter „PSI-Theorie“ (Persönlichkeits-Integrations-Theorie). Empfehlen kann ich dazu das Buch „Die Kunst der Selbstmotivierung“. Es scheint so zu sein, dass das Ich, als das Konzept, was man im Augenblick bewusst von sich hat, mit dem man auch ständig seine Umwelt analysiert, sich in der linken Gehirnhälfte befindet. Das Selbst besteht aus allen gespeicherten Informationen seines Lebens, befindet sich in der rechten Hirnhälfte („Extensionsgedächtnis“, ist ein ausgedehntes, extrem vernetztes Neuronengebilde). Wegen der Vielzahl der gleichzeitig verarbeitbaren Informationen kann das nur intuitiv funktionieren, denn bewusst (mit dem Ich) kann man kaum mehr als drei Aufgaben bewältigen: Man kann gleichzeitig kaugummikauen, telefonieren, autofahren. Aber, wenn man dann noch in den Stadtplan kuckt, wirds spätestens dann gefährlich. Was aber im Selbst dauernd stattfindet, ist ein intuitiver Abgleich aller Lebenserfahrungen, die man jemals gemacht hat. Die Gefahr dabei ist nun, dass das Unbewusste das Selbst mit prägt. Das Unbewusste ist nur dann gefährlich, wenn es niemals bewusst wird, weil eine Verdrängungsblockade besteht. Jetzt wirds psychologisch, meine Empfehlung zum Weiterlesen: Alles über „Selbstpsychologie“ (Kohut, Miller…) und die Bücher von Alice Miller: „Das Drama des begabten Kindes“, „Du sollst nicht merken“, „Am Anfang war Erziehung“. Also: Das Ich und das Selbst sind jedenfalls zwei völlig unterschiedliche Angelegenheiten.

Hallo Karsten

„Für mich gibt es keinen absoluten Sinn. Sinn ist ein motivierendes Gefühl, dass ein Mensch empfindet, wenn er sich die Frage „Wozu ist das gut?“ beantwortet (mal so als vorläufige Definition).
Für mich ist eine Sache dann sinnvoll, wenn sie das Glück (meines oder das anderer) fördert, weil für mich Glück das ultimative Ziel darstellt. An dieser Stelle breche ich die Sinnsuche ab, d.h. „Wozu ist Glück gut?“ bleibt für mich unbeantwotet. Das ist willkürlich.
Andere Menschen mögen da anders vorgehen und andere Werte haben.
Sinn ist also eine ganz subjektive Größe.“

„tychi“ gibt hier zwar eine „ansicht“ die auch ich teile
(jenes „glück“), aber irrt ganz gewaltig in seinem beginn-
„…gibt es keine absoluten sinn“!

Es ist gerade der „absolute“ sinn, welcher sich zunächst am
einfachsten beantworten lässt!
Denn „der sinn“ eines jeden ding und wesen, ist bereits durch
seine bloße existenz beantortet!
Jedes ding und wesen hat „sinn“, sonst wäre es nicht!
Ob das „allerkleinste“ oder „allergrößte“, ja auch nur ein
einziges in der unendlichkeit aller dinge, kann eines „sinn“
entbehren! Würde es dies tun, wäre es nicht existent!
Dies ist so „absolut“ und „allumfassend“, dass wenn auch nur
ein einziges des allerkleinsten in der unendlichkeit aller
dinge, „sinnlos“ wäre, damit die gesamtheit aller unendlichen
dinge, ebenso „sinnlos“ wäre (womit es weder
„sonnemondundsterne“, wie auch „michl“ und seine frage nicht
mehr geben dürfte!)…
in diesem sinne, dürfte die frage nach einem „absoluten sinn“
beantwortet sein, wie ich denke!

Mit einem arroganten Grinsen im Gesicht (so bin ich eben) schreibe ich dir diese Antwort auf den Teil, in dem du mich persönlich ansprichst.
Das, was du schreibst, ist zwar als Gegenthese gemeint, ich jedoch sehe darin eine Bestätigung meiner Ansicht. Warum?
Nun, du stellst eine Definition auf (der Sinn einer Sache liege in ihrer Existenz, denn nichts könne sinnlos existieren) und ich akzeptiere diese Definition nicht.
Ich behaupte: Existenz kann sinnvoll oder sinnlos sein, ganz wie es das betrachtende Individuum für sich empfindet oder festlegt.
Diese Tatsache (die Uneinigkeit über die Frage „Was ist Sinn?“) belegt, dass Sinn etwas Subjektives ist. Verstehst du: weder erkenne ich deine Behauptung als Wahrheit an, sondern sie ist nur eine willkürliche Definition für mich, noch finde ich sie inhaltlich sinnvoll. Wäre sie absolut, würde ich sie als absolut erkennen.

Gruß, Tychi