Hi,
Du magst von dem einen sprechen oder auch von dem anderen. Das ist gleich. Es ist in beiden Fällen nicht so, daß die Infragestellung, um die es Dir ging, ausgeschlossen werden muß, um zu einer Unterscheidung in gute und schlechte Wissenschaft / Philosophie zu gelangen bzw. sich die Unterscheidbarkeit „einreden“ zu können. Im Gegenteil gibt es reichlich Beispiele in Philosophie und Wissenschaft, daß das, was der Kategorisierung in gute oder schlechte Wissenschaft oder Philosophie zugrunde liegt, kritisch thematisiert wird und dennoch die Möglichkeit der Kategorisierung bestehen bleibt. Die Thematisierung dieser Frage hat u.a. zu der Erkenntnis geführt, daß das Urteil, etwas als gute oder schlechte Wissenschaft oder Philosophie anzusehen, revidierbar ist und daß sich gute in schlechte und schlechte in gute Wissenschaft wandeln kann. Dennoch folgt aus allem nicht, daß ein Urteil nur dann möglich ist, wenn seine Infragestellung ausgeschlossen ist. Im Gegenteil gewinnt ein Urteil dadurch, daß der Beurteilende sich der Grenzen seiner Urteile bewußt ist.
Grüße