…Hirnforschung, Neurophysiologie, Sigmund Freud, Psychoanalyse, das Unbewusste, das Unendliche, die Fortschrittsillusion, Epigenetik, Determinismus, freier Wille, Freiheit des Menschen, Meditation, Zukunftsangst, Cyborgs, der Sinn des Lebens, Logotherapie, Unsterblichkeit, Surrealismus, Mensch = Maschine?, Logik der Liebe, Oberflächlichkeit, Gesellschaftskritik, Religionskritik, Philosophie des Glücks, Bewusstsein, Materlialismus, Dualismus, Reduktionismus…
So… ich hab mal ein kleines Brainstorming gemacht über Themen, die mich seit einiger Zeit (teilweise unfreiwillig) beschäftigen.
Hmm… wie soll ich mein Problem erklären?
Ich kann mich nicht mehr haargenau daran erinnern, wie ich auf all diese Themen genau gestoßen bin, einige davon waren Themen in der Schule (bspw. in Philosophie und in Deutsch), auf andere stieß ich beim Lesen von verschiedenen Zeitschriften, Zeitungen oder bei Wikipedia (…bei manchen Themen lässt sich ja auch schnell ein Zusammenhang erkennen).
Vorhin am Bahnhof fand ich mich in einem Zeitschriftengeschäft wieder. Dort stieß ich auf MASSENweise spannende Themen:
Dort lagen Ausgaben von GEOWissen, GEOkompakt, Gehirn & Geist, Spiegel, Spektrum der Wissenschaft… um ein paar zu nennen. Und darin befanden sich Themen wie:
„Hat Sigmund Freud uns durchschaut? - Wie die Psychoanalyse unseren Alltag sieht“
„Wie studiere ich richtig?“
„Müssen wir unser Menschenbild revidieren?“
„Meditation“
„Unendlichkeit“
u.v.a.
(…ich entschied mich schließlich, keine dieser Zeitschriften zu kaufen)
Beim Betreten dieses Forums gleich noch ein paar Themen mehr:
„Wie handle ich rational?“
„Entscheidungsfreiheit des Menschen“
(das soll jetzt kein Vorwurf an die Verfasser sein ;o)
Uoah, und für Philo musste ich doch kürzlich erst eine Hausarbeit zum Thema ~Vorbilder~ verfassen! Und für PoWi steht noch ein Referat über Karl Marx an… …da kommt Freude auf!
…ich fahre fort:
Dass ich als Mensch ja gar keinen freien Willen habe, weiß ich ja nun (zumindest geht man davon aus)… aha! und was jetzt? Dass all die schönen Bäume da draußen in Wirklichkeit gar nicht grün sind, sondern dass mein Gehirn mir das nur vormacht (schließlich ist diese Welt ja vollkommen farblos), weiß ich nun auch endlich, juhuu! -.-
Und dass, wenn ich ein Mädchen liebe, es sich dabei letzlich um Neuronenverschaltungen (und was weiß ich was), die in meinem Gehirn reagieren, handelt, und dass langanhaltende intensive Liebe ja gar nicht möglich ist, weil das evolutionsbedingt gar nicht vorgesehen ist, hab ich auch kürzlich gelesen…
Na klasse.
Nun… manch einer ist sicher der Meinung, derlei Themen seien sehr wichtig und man müsse darüber Bescheid wissen, ~schließlich leben wir ja in einer modernen Gesellschaft!!~ usw…
Und ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie mich manch ein Schullehrer jetzt vielleicht für einen tollen ~wissbegierigen und ehrgezigen Schüler~ hielte und mich wahrscheinlich sofort dazu ermuntern würde, mich auf diese Themen ja einzulassen!! …schließlich kann man da ja ~viel für die Zukunft lernen!!~
Also…
Um auf meine eigentliche Frage zurückzukommen:
WOZU DENN DAS ALLES? Was soll das alles?
Soll ich das alles wissen? Muss ich das alles wissen? Und wenn ich alles dies weiß, was dann?
Bin ich dann dadurch irgendwie ~weiser~ oder wie? Ach ja…und dann hört man ja auch immer wieder Phrasen wie „ich weiß, dass ich nichts weiß“… wie töricht wir doch sind, anzunehmen, wir könnten überhaupt etwas wissen!! Ist doch alles Illusion! Illusionen über Illusionen! Wahh!!
Dieses Wissen ist zumindest kein Segen…
Es kommt mir echt so vor, als hätte ich einen wahren Bauchklatscher gelandet in Fragen, die mich seitdem plagen… …is is what I wanted?
Logo… „du musst doch der Wahrheit ins Auge blicken!!!“… mag manch einer mich Glauben machen wollen… (…ach, moment mal: was war denn noch mal „Wahrheit“?) „sei doch kein naiver Realist!!“
…nach dem Motto.
Ich könnte vielleicht versuche, all diesen Fragen einfach auszuweichen. Aber irgendetwas in mir (vielleicht ja mein Über-Ich???) sagt mir dann doch immer wieder: „Tus doch!“… andererseits denke ich manchmal wiederum: „Mach mal locker man! Komm mal runter!“.
Sicher, sicher… die Aufklärung, die Wissenschaft… sie haben das moderne Leben möglich gemacht! Die Lebensqualität ist (materiell gesehen) besser als jemals zuvor!
Es spielen für mich dabei auch andere Gedanken eine Rolle:
Ok, das klingt jetzt vielleicht lächerlich, aber manchmal träume ich echt davon, wie das Leben wäre, wenn ich beispielsweise in einem Naturvolk aufgewachsen wäre…
Frei von all diesen Qualen der Moderne, den Zwängen der Zivilisation, unserer Informationsgesellschaft…
Nun… ich kann morgens aufstehen und mich duschen! Ich kann mit meinem Handy rund um die Uhr alle meine Freunde anrufen! Und die Uhr sagt mir, wie spät es ist! Yeah! Dafür haben wir den Klimawandel… den Kapitalismus… u.v.m.
By the way: die Illusion des Fortschritts! Eine Projektion unseres Gehirns, nichts weiter!
Nun… ihr seht, ich hab ziemlich weit ausgeholt… vielleicht auch ein bisschen polemisiert…
Aber, und das geht zumindest mir so: Ich glaube manchmal, ich halt das alles nicht aus… das alles schmerzt… es geht mir mir manchmal wirklich SCHEIßE, wenn ich an solche Fragen denken muss. Ich leide darunter und finde manchmal echt keinen Ausweg…
Ich wache dann morgens auf und schon fallen mir solche blöden Fragen ein. (klingt lustiger, als es ist ;o)
Vielleicht gehe ich ja bloß falsch an die Dinge heran? (wie gesagt: ich hab wohl einen Bauchklatscher gelandet)
Ich gebe zu: ich bin vielleicht eine etwas emotionalere Persönlichkeit.
Aber versteht ihr, was ich meine? Könnt ihr das nachvollziehen?
Ich weiß, dass das Leben kein Ponyhof ist, aber wie kann es mir gelingen, lockerer mit all diesen Dingen umzugehen?
Ich bin gespannt auf eure Antworten!