wer will schon eine Frau sein ^^
Huhu!
Oft investiert das weibliche Geschlecht mehr in die Fortpflanzung als das männliche, insbesondere, wenn sie die die Eier zur Reifung noch eine Weile mit sich herumtragen (Energieaufwand).
Letztes Jahr in einer Vorlesung hatten wir das Thema Zwittrigkeit. Mir ist ein Video von zwei penisfechtenden Plattwürmern sehr in Erinnerung geblieben. Beide Tiere versuchten, ihr Sperma im anderen abzugeben, aber möglichst selbst nicht befruchtet zu werden. Das hat im Laufe der Evolution zu sehr brutalen Befruchtungsmethoden (via Stachel, der dort in den Körper gerammt wird, wo man es gerade schafft…das bringt natürlich Verletzungen mit sich) geführt.
Googel hat mir geholfen, und einen Bericht zu diesem Thema gefunden, wo es besser beschrieben steht, als ich es aus meinen Erinnerungen noch zusammenkramen könnte:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/pd/pd2007/pd-200…
Aber ernsthaft: Warum gibt es eigentlich, von den zwittrigen
Schnecken mal abgesehen, ausgerechnet zwei Geschlechter?
Warum nicht drei oder vier?
Mehr als zwei sind einfach nicht notwendig. Auch bei Zwittern werden nur zwei Erbgute pro Ei vermischt, nicht mehr. Übrigens sind nicht nur Schnecken zwittrig… ^^
Letztenendes sind mehr Tiere als man glaubt zweigeschlechtlich… aber da es sich in dem Bereich der Tierwelt, die vom Menschen wegen seiner Zugehörigkeit zu diesem hauptsächlich wahrgenommen wird, nicht wirklich durchsetzen konnte, neigt man schnell dazu, Verhältnisse falsch einzuschätzen. Natürlich sind die zwittirgen Tiere in der Minderheit, aber es sind doch zu viele, um bloß als eine Ausnahme angesehen zu werden.
Und warum teilen die sich auf in männlich, weiblich?
Schon bei vielen Pflanzenarten ist das so.
Es macht so einfach Sinn. Ein Organismus stellt die zu befruchtende Eizelle und in der Regel auch dazugehörige Nährmedien für diese, der andere sorgt für die Befruchtung.
Erzählt mir bitte nichts von der nötigen Gen-Durchmischung,
das weiß ich schon.
Das ist nunmal ein sehr guter Grund, um sich überhaupt sexuell fortzupflanzen. Aber auch Zwitter pflanzen sich sexuell fort und durchmischen ihre Gene. Das allein wäre also eh kein Grund, um von Zwittrigkeit auf zwei Geschlechter umzusteigen…
Aber warum braucht es eigentlich zur Fortpflanzung so gut wie
immer ein Männchen und ein Weibchen?
Weil die Gendurchmischung, und die damit verbunde Variation Vorteile bringt. ZB kann man oft besser auf Veränderungen der Umwelt eingehen, man ist anpassungsfähiger
Bei Einzellern gibt es das noch nicht.
Naja…zumindest hat es sich dort noch nicht durchgesetzt. Aber Beispeile für genetischen Austausch gibt es auch bei Einzellern (Chlamydomonas, Plasmodium, Pantoffeltierchen…)
siehe Konjugation zB http://de.wikipedia.org/wiki/Konjugation_(Pantoffelt…
Asexuelle Fortpflanzung setzt auf eine andere Strategie als die geschlechtliche. Man hat zwar nicht so eine breite genetische Varianz, aber man hat zB Masse, kann sich relativ schnell vermehren.
Aufgabenteilung ist doch meiner Meinung nach erst entstanden,
als es schon zwei Geschlechter gab.
Nein, wie gesagt, muss auch bei Zwittern einer die Rolle des Weibchens, einer die des Männchens übernehmen.
Und bei manchen Arten
investieren die Männchen weit mehr in den Nachwuchs als die
Weibchen.
Das ist aber vergleichsweise selten der Fall… im übrigen beginnt die Investition ja nicht erst beim Bebrütern der Eier zB, sondern schon dabei, die Eier zu Produzieren, was ein hoher Energieaufwand für den Weiblcihen Körper bedeutet (selbst wenn die Eier dann nur achtlos irgendwo abgelegt werdne wie bei vielen Insekten)
Warum produzieren die einen nur relativ wenige, dicke
Fortpflanzungszellen und die anderen massenhaft dünne?
Vereinfacht gefragt:
Wäre es nicht besser, wenn alle Individuen einer Art
durchschnittlich viele, mitteldicke Fortpflanzungszellen
produzieren würden?
Das macht keinen Sinn…
Für eine Eizelle macht es entweder Sinn, so groß wie möglich zu sein, denn dann kann sie dem Sprößling mehr Nährstoffe als Startpaket mit auf den Weg geben. Dann aber ist die Anzahl der Eizellen, die Produziert werden können begrenzt. Der Evolutionäre Vorteil ist aber, dass sich ein Pflanzenkeimling zB mit eigenem großen Nährstoffvorat gegenüber einem Keimling, der fast keinen Vorrat hat eher durchsetzen kann. Oder man setzt auf Masse…also man macht die Eier so klein wie es gerade noch geht, dass der Keimling aber ein nötigstes Starterpaket noch mitbekommt um sich zu entfalten und überschwemmt die Umgebung mit der schieren Masse an Keimlingen.
Eine Pflanze, deren Eizellen in der Mitte dieser beiden Extreme herumdümpeln, hätte kaum Chancen sich dauerhaft durchzusetzen gegen die beiden anderen Konkurrenten (um es mal zu vereinfachen und zu personifizieren…natürlich hat sich keine Pflanze das so überlegt, sondern mit Sicherheit gab es und gibt es immer mal wieder solche Mitteldinger, die sich aber nicht durchsetzen konnten).
Bei Tieren funktioniert das natürlich analog.
Ein Spermium muss nicht groß sein…es muss gerade groß genug sein, um die Erbinformation mit sich zu tragen, und sich eventuell fortbewegen zu können… ansonsten gilt, je mehr Spieler an den Start gehen, desto größer die Chance, dass einer von denen gewinnt. Je kleiner ein Spermium, desto mehr kann man mit gleichem Energieaufwand produzieren.
Bei Windbestäubenden Pflanzen bedeutet klein natürlich auch leichter und damit eine weitere Reichweite.
Wäre eine Art nicht im Vorteil, wenn sich jedes Individuum
einer Art mit jedem anderen fortpflanzen könnte?
Es hat Vorteile, die Rollen aufzuteilen. ich denke, die werden oben in dem Link ganz gut dargelegt.
lieben gruß
aj