Wüsten der Welt

Die Weltbevölkerung steigt ständig. Das Klima scheint sich zu
ändern, mehr oder weniger beeinflußt auch durch die menschlich verursacheten Emissionen.
Der Wassermangel wird steigen, besonders dort, wo die Bevölkerung steigt.
Wärmeres Klima und das Streben nach Entwicklung wird nach mehr
Wasser fragen für die Irrigation, den sanitären Bedarf, für die
Tierzucht, die industrielle Produktion und … just for fun.
Wir können mehrere Maßnahmen treffen, um diesem Mangel abzuhelfen.
Wir können gebrauchtes Wasser reinigen und wieder verwenden, wir
können die Felddrainage forcieren, als Sicherung gegen die Bodenversalzung. Wir können fossiles Grundwasser aus hunderten/ tausenden von Metern hochpumpen, wir können Brack-und Meeerwasser entsalzen, unter Benutzung von fossilen/nuklearen
Brennstoffen.
Wir können Wasser importieren aus Ländern, wo es noch reichlich
vorhanden ist, auch durch die dort eingedämmten Flüsse.
Diese sind, bzw. können die Lösungen für die nächsten 20-30
Jahre sein. Und danach ?
Wir können die vermutlich auch durch die menschlichen Einflüsse
verursachten Klimaveränderungen nicht stoppen.
Wir können dia Steigungsraten der Weltbevölkerung nicht mit
Gewalt stoppen. Wie können einen bestimmten Anteil von Brauch-
wasser wieder verwenden, aber sicherlich nicht als Trink-,Bade-
oder Waschwasser.
Grundwasser und fossile/nukleare Brennstoffe sind nicht unendlich. Eines Tages müssen wir sie ersetzen. Und eine komplette Umstellung dürfte mindestens 40-50 Jahre beanspruchen.
Es wird ein sehr lang und teuer weg werden, falls wir nicht
bereits zu spät sind.
Aber auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt, wie die Chinesen zu sagen pflegen.
Das MENA-Gebiet (Nordafrika/Nahosten/Arabische Halbinsel) ist
einer der Plätze, wo die Wassermangel-Frage ist, schon heute,
besonders ernst. Deshalb wollen wir diese Region als Beispiel
für einen möglichen Lösungsbeginn nehmen und zur Diskussion stellen.
Eine Lösung könnte sein Wasser zu kaufen, das aus der türkischen Mittelmeerküste stammt, allerdings mit manchen Problemen:
Wasser in einem fremden Land zu kaufen heißt, hier vom Überbleibsel ihres früheren Herrschers, dem Ottomanischen Reich,
nicht nur viel Geld auszugeben, sondern auch sich,auf lange Sicht,in ein politisches Abhängigkeitsverhältnis zu
begeben, bei hoher Verlätzlichkeit, falls der Transport durch
Pipelines erfolgt (ein Attentat mitten im Sommer …).
Das Mittelmeer wird jedes Jahr immer wärmer und salzhaltiger,
nicht nur wegen der heißer werdenden Klima, sondern auch weil die meisten der ins Mittelmeer mündenden Flüsse eingedämmt wurden (und werden).
Der Mittelmeer-Ausfluß in den Atlantik beeinflusst die thermo-
halinen Austausch des Golfstroms. Keiner weißt, ob und wann dieser immer wärmer und salzhaltiger werdende Ausfluß eines
Tages das Gleichgewicht des Golfstroms stören wird. Die Folge
wäre ein Zusammenbruch dieses Stroms, mit dem Beginn einer neuen Eiszeit zumindest für West-,Mittel- und Nordeuropa.
(Das ist der Grund, warum ein US Wissenschaftler, bereits vor
Jahren, den Bau eines gewaltigen Dammes quer durch die Meeres-
enge von Gibraltar vorschlug, um 80% des Mittelmeer-Ausflusses
zu stoppen).
Ein weiteres, vermutlich nicht lösbares Problem betrifft das Nil-Becken.
Dort gibt es 10 Länder. 6 davon liefern 14% des Wassers, das tatsächlich den Norden erreicht (Weisser Nil), 2 86% (Blauer
Nil/Hatbara/Sobat), das meiste Äthiopien, sehr wenig Eritrea,
und die restlichen zwei, Sudan und Ägypten, praktisch nichts.
Und diese zwei verwenden (und verschwenden mit ihren Irrigations
methoden) das ganze Wasser, besonders Ägypten, das sich auf
historische Rechte beruft, nur für den eigenen Bedarf.
Für die Anderen ist es verboten, ggf. unter Androhung von Gewalt, das Nilwasser für Irrigationszwecke zu verwenden.
Wie so oft in der Vergangenheit, auch dieses Jahr droht Äthiopien eine gewaltige Dürre, weil die kleine und die grosse
Regenszeit weit weniger ergiebig waren als sonst.
Hier rechnet man,- ohne ausreichende fremde Hilfe-, mit bis zu 15 Millionen Hungertoten …
Aber bereits heute benötigt Ägypten weit mehr Wasser, als im nur
mit dem Sudan 1959 abgeschlossenen Abkommen vorgesehen ist,
wegen der immer neuen Irrigationsprojekte, die dort für die
ständig steigende Bevölkerung angestoßen werden müssen (Toshka,
Sinai). Aber die Bevölkerung in Äthiopien steigt noch rasanter.
Ein ähnliches Problem gibt es im Jordan Becken (Libanon, Syrien,
Israel, Jordanien).
Lybien hat den grossen, menschgemachten Fluß, die Arabische Halbinsel riesige Entsalzungsanlagen, so lange es genug Grund-
wasser gibt und fossile Brennstoffe, um diese Anlagen zu
betreiben.
Es sind dorch eine ganze Menge Probleme.
Die Frage hier ist: Haben wir Lösungen dafür, oder wollen wir,
eines Tages, Millionen von hungernden und durstenden Flüchtlingen bei uns aufnehmen … falls es uns noch gut geht ?
Soll der Golfstrom weiterhin Wärme nach Norden pumpen und wird
das Mittelmeer tatsächlich als Schuldige ausgemacht, müssten
zumindest die dort mündenden Flüsse wieder „entdammt“ werden.
Und der wassermächtigste ist der Nil …
…Und deshalb möchte ich hier eine Diskussion anstoßen, unter
Heranziehung von möglichst vielen Fachleuten und Interessierten,
um Lösungen zu finden, bzw. Lösungsvorschläge zu verifizieren,
damit, mit Hilfe der verschiedensten Wissenssparten, hier Wege
gesucht und vielleicht gefunden werden.
Der Beginn könnte mit einer Pipeline zwischen dem Roten und dem
Toten Meer gemacht werden, ausgehend aus einer bereits vorhande-
nen Idee, wofür die EU, bereits vor Jahren, eine Hilfe von 2
mrd. Euro zugesagt hat.
Die dort gemachten Erfahrungen könnten dann bei der nächsten
Stufe eingesetzt werden, etwa an der Kattara-Senke in Ägypten,
allerdings nicht mehr bloß als einweg-Becken für ein hydro- solares Kraftwerk, sondern als lebensfähiger, neuer See.
Das heißt, um den Salzgehalt innerhalb von für Flora und Fauna
tolerierbaren Grenzen zu halten, eine gewaltige Anzahl von noch
zu konzipierenden Entsalzungsanlagen…
Ein ähnliches Projekt könnten auch die Australier in Angriff
nehmen, mit Pipelines vom Ozean (Spencer-Golf) bis zu dem Eyre
Becken. Wer die täglichen Nachrichten verfolgt weiß, wie akut
die Wasserknappheit, besonders im Südaustralien, ist.
Wer träumt, mit wer macht mit ?
herzlich,
Tony

Hallo, Tony,
ich mag vielleicht ein wenig begriffstutzig sein, aber so ganz habe ich Deine Frage noch nicht verstanden

Und deshalb möchte ich hier eine Diskussion anstoßen,
unter Heranziehung von möglichst vielen Fachleuten und
Interessierten, um Lösungen zu finden, bzw.
Lösungsvorschläge zu verifizieren, damit, mit Hilfe der
verschiedensten Wissenssparten, hier Wege gesucht und
vielleicht gefunden werden.

Das habe ich soweit kapiert, aber Du sprichst so viele verschiedene Regionen der Welt an. So wie Dein Text ein harter Brocken für den Leser ist.
Vielleicht sollte man das alles nicht am Stück servieren (wenn es auch inhaltliche Zusammenhänge gibt), sondern in verdaulichen Häppchen.
Wäre es nicht vielleicht sinnvoller, sich zunächst einmal auf ein Gebiet zu konzentrieren, dessen Probleme zu beschreiben und Lösungsansätze herauszuarbeiten?
So ganz unproblematisch ist es ja wohl nicht, Wüstengebiete zu bewässern und ganze Randmeere abzusperren. Ganz abgesehen davon, dass die dadurch ausgelösten Wechselwirkungen noch gar nicht ganz verstanden sind und damit u.U. mehr und größere Probleme an anderen Ecken heraufbeschworen werden.
Dein erster Schritt aber sollte sein, Dein Anliegen zu strukturieren und zu systematisieren.

Gruß Eckard.

hallo!

Eine Lösung könnte sein Wasser zu kaufen, das aus der
türkischen Mittelmeerküste stammt,

genau daher kommt das wasser für den nahen osten.

sondern auch sich,auf lange
Sicht,in ein politisches Abhängigkeitsverhältnis zu
begeben,

bei jeder tankfüllung unterstützen wir den terror. sprich: politische abhängigkeiten durch knappe güter sind eine realität, nicht nur beim wasser! damit muß man leben, solange man wasser und energie nicht aus der luft zaubern kann.

aber mach dir keine sorgen. europa ist noch meilenweit von solchen wasserproblemen entfernt. dort rinnt trinkwasser (!) bei der klospülung runter. ich glaubs nicht, daß die klimaveränderung so rasch europa erreichen wird.

bin zwar keine expertin, weiß aber inzwischen wie wertvoll wasser ist, und was für eine freude es ist, wenn es nach sieben monaten zum ersten mal regnet, während in europa alle herummotzen über das „schlechte“ wetter :smile:

grüße
lehitraot (israel)

hallo!

Bitte lies auch die zwei weiteren Beiträge „Wüsten der Welt“
und „Wüsten der Welt:Totes Meer“ die ich, aus Versehen, da
Neuling beim Forum, als getrennte Beiträge gesendet hatte.
Vielleicht meldest du dich danach noch einmal. Danke.
Tony

Eine Lösung könnte sein Wasser zu kaufen, das aus der
türkischen Mittelmeerküste stammt,

genau daher kommt das wasser für den nahen osten.

sondern auch sich,auf lange
Sicht,in ein politisches Abhängigkeitsverhältnis zu
begeben,

bei jeder tankfüllung unterstützen wir den terror. sprich:
politische abhängigkeiten durch knappe güter sind eine
realität, nicht nur beim wasser! damit muß man leben, solange
man wasser und energie nicht aus der luft zaubern kann.

aber mach dir keine sorgen. europa ist noch meilenweit von
solchen wasserproblemen entfernt. dort rinnt trinkwasser (!)
bei der klospülung runter. ich glaubs nicht, daß die
klimaveränderung so rasch europa erreichen wird.

bin zwar keine expertin, weiß aber inzwischen wie wertvoll
wasser ist, und was für eine freude es ist, wenn es nach
sieben monaten zum ersten mal regnet, während in europa alle
herummotzen über das „schlechte“ wetter :smile:

grüße
lehitraot (israel)

Anmerkungen…
Hi Tonio
Ich werde mal nur auf einzelne Punkte eingehen.

Die gemäßigten Breiten sowie die Tropen werden auch in Zukunft über ausreichend Trinkwasserpotenzial verfügen.
Problematisch wird es in den ariden - semiariden Bereichen.

Wir können die vermutlich auch durch die menschlichen
Einflüsse
verursachten Klimaveränderungen nicht stoppen.
Wir können dia Steigungsraten der Weltbevölkerung nicht mit
Gewalt stoppen. Wie können einen bestimmten Anteil von Brauch-
wasser wieder verwenden, aber sicherlich nicht als
Trink-,Bade-
oder Waschwasser.
Grundwasser und fossile/nukleare Brennstoffe sind nicht
unendlich.

Teilweiser wiederspruch. bei ausreichenden niederschlägen erneuert sich das grundwasser. Der von dir aufgeführte punkt betrifft vor allem fossile Grundwässer (Saharagebiet z.B.)

In verschiedenen ariden gebieten ist das Grundwasser aber nicht Fossil (Z.B. Namib)

Wasser aus der Turkei mittels Pipeline in den nahen-Mittleren osten zu verfrachten, ist relativ witzlos.
Die Türkei ist selber ein relatives Wassermangelgebiet.

Der Mittelmeer-Ausfluß in den Atlantik beeinflusst die thermo-
halinen Austausch des Golfstroms. Keiner weißt, ob und wann
dieser immer wärmer und salzhaltiger werdende Ausfluß eines
Tages das Gleichgewicht des Golfstroms stören wird. Die Folge
wäre ein Zusammenbruch dieses Stroms, mit dem Beginn einer
neuen Eiszeit zumindest für West-,Mittel- und Nordeuropa.
(Das ist der Grund, warum ein US Wissenschaftler, bereits vor
Jahren, den Bau eines gewaltigen Dammes quer durch die Meeres-
enge von Gibraltar vorschlug, um 80% des Mittelmeer-Ausflusses
zu stoppen).

HALT: Das Mittelmeer hat schon seit Millionen von Jahren eine negative Wasserbilanz. Der Frischwasserzufluss durch die europäischen Flüsse, das schwarze meer und dem Nil (den Rest kann man vergessen) reicht bei weitem nicht aus, um die Verdunstung zu kompensieren. Durch die Gibraltar-strasse strömt das wasser oben in das Mittelmeer, und weiter tiefer strömt dichteres, salzhaltigeres wasser wieder hinaus (allerdings weniger, wie oben reinläuft) Dieses salzhaltige wasser ist schwer und sinkt in die tiefsee ab.
Vor ca 4 Mio jahren (Messinien-Event) trocknete das Mittelmeer Mangels Zufluß aus dem Atlantik aus!

Die Frage liegt darin: welech großklimatischen Auswirkungen hätte eine großflächige Bewässerung der Wüstengebiete.
In wie weit wirkt die Verstärkte Verdunstung in einem derartigen Bereich sich auf das Klima aus?

Die Frage sollte man sich stellen, bevor man den gleichen Fehler macht wie in der Vergangenheit.

Gruß
Mike

Hi Mike,
es ist schön, daß zumindest du darauf eingehst und etwas fest-
stellst, was nicht jedem bekannt ist (und das ich nicht gemeint hatte !).
Meine Angaben betrafen natürlich weder die Tropen, noch die
Landschaften, wo, durch ausreichenden Regen, die Aquifer sich
regenerieren können, sondern die fossilen Vorräte die, eines
Tages, leer gempumpt werden, wie etwa in der MENA-Region,
worauf ich mich hauptsächlich berufen habe (MENA steht für Middle East/North Africa).
Die Türkei hat/wird ausrechend Wasser bekommen weil, mir nichts
dir nichts, die Flüsse Tigris und Euphrates für die eigenen
Zwecke eingedämmt und deren Wasser ausgenutzt, zu Lasten von Syrien und Irak. Das Wasser für den Nahen Osten soll aber aus einem ins Mittelmeer mündenden Fluß kommen, zu Lasten dieses Binnenmeeres.Die damit zusammenhängenden Kosten (Reinigung/Transport), zusammen mit dem entsprechenden Gewinn, machen diese Sache nicht gerade billig.
Die Transportwege sind ebenfalls politisch/sicherheitstechnisch problematisch, besonders wenn das Wasser, durch Pipelines,
mehrere Länder durchqueren soll.
Daß das Mittelmeer eine Negativbilanz aufweiste und aufweist ist
ebenfalls bekannt. Nur, wird ihm immer mehr Süßwasser entzogen,
verschlimmert sich die Chose. Sein Ausfluß wird ständig wärmer
und saliner. Der thermohaline Austausch hat eine so wackelige Bilanz, daß eine Beeinflussung des Golfstroms nicht auszuschließen ist. Das wagt Keiner zu behaupten.
Und das ist der Grund, warum Wissenschaftler entweder vorschla-
gen, den Mittelmeer-Ausfluß durch einen Damm auf 20% zu begrenzen, oder gar riesige Mengen Salz an ihrem Umkehrpunkt zu
„streuen“ … Das sind nicht „meine“ Ideen.
Schau bitte im Web.
Ich habe nicht vorgeschlagen, die gesamten 9 millionen km² der
Sahara unter Wasser zu setzen, sondern „lediglich“ die 20.000
km² der Qattara-Senke.
Das Tote Meer muß sowieso nachgefüllt werden.
Warum wollen wir uns auf Nebenschauplätzen verlieren ?
Ist das vielleicht doch das falsche Forum, wenn überhaupt ?
Herzlich,
Tony