Wunde ausbrennen

Hallo,

ich les grad einen Roman, der im Mittelalter spielt. Der Frau wird von einem Mönch empfohlen Tollwutbisse mit einem Schlüssel (ja ok is ja egal womit) auszubrennen. Dazu noch Gebete etc.

Hilft, bzw half ausbrennen wirklich bei Tollwut? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

Gruß
Kati

Das war früher die einzige Möglichkeit. Viren vertragen das Kochen schlecht. Wenn man Glück hat und die Wunde nicht zu tief ist, kann das durchaus funktionieren.
Udo Becker

Oh, die Einzige Möglichkeit war das nicht. Die Europäer waren einfach zu blöde und haben sich Christianisieren lassen und die Hexenverfolgung hat ein übriges dazu beigetragen.
Da ist halt so, wenn man seine Heiler und Schamanen kurzerhand ertränkt und verbrennt, dann muss man selber leiden.

Schimmelnde Moose haben einen ähnlichen desinfizierenden Effekt.
Wobei das alles recht gut bei ‚normalen‘ Wunden gegen Wundstarrkampf helfen könnte.
Bei Tollwut, denke ich mal, wird das bei einem Versuch bleiben. Dann ist die Wunde soweit Ok, aber die Tollwutvieren sind trotzdem im Blutkreislauf. Da muss man sicherlich sehr, sehr schnell reagieren um eien Chance zu haben. Ausbrennen wäre dann eine Möglichkeit, aber ob das tief genug geht?

Das war früher die einzige Möglichkeit. Viren vertragen das
Kochen schlecht. Wenn man Glück hat und die Wunde nicht zu
tief ist, kann das durchaus funktionieren.
Udo Becker

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Moin,

Schimmelnde Moose haben einen ähnlichen desinfizierenden
Effekt.

das Antibiotika gegen Viren wirkungslos sind, ist Dir aber bekannt?!

Gandalf

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Danke
Vielen Dank für eure Antworten.

Gruß
Kati

Moin, moin.

jo, das ist mir wohlbekannt. In diesem Falle, wenn es den wirklich um Tollwut geht, hatte das Ausbrennen auch unmittelbar nach dem Biss erfolgen müssen, daher dürfte das genauso wirkunksvoll sein.

Aber als Alternative zum Ausbrennen um weiter Infektionen zu verhindern sind Schimmelpilze und verschiederne Blätter eine weiter Möglichkeit. Leider fehlt mir da detailierte Kenntnisse, aber diese Praktiken werden noch heute abgewand und das sehr erfolgreich.

Im übrigen sind die Heilbehandlungen in verschieden Werken unser ‚Entdecker‘ aus der Zeit ab 1700 beschreiben worden, soweit sie denn den Zugang zu den Heilern bekamen.

Dieter

Das Ausbrennen von Wunden hat man im Mittelalter eher getan bei größeren Verletzungen (z.B. bei Schlachten) um bei größeren Wunden bzw. Blutgefäße zu verschließen .
Bei Verletzungen durch einen Biss egal ob durch einen tollwütigen Hund oder einer Giftschlange hat es wenig Sinn die Wunde aus zu brennen!
Denn bei Bissen erfolgt eine Verletzung von Blutgefäßen! Die Blutgefäße transportieren Viren usw. weiter!
Das heißt die Viren udgl. sind längst im Körper unterwegs - da hilft an der Eintrittswunde nur noch ein steriler Verband! (mit dem ausbrennen würde man nur noch eine zweite Wunde erzeugen)
Ja und schnellstens zum Arzt - dabei die betroffene „Stelle“ möglichst ruhig stellen!
Welche Möglichkeiten gewisse heilkundige Frauen hatten im Mittelalter, wie viel sie mit Kräutern usw. erreichen konnten?
Das ausbrennen der Wunden führte fast immer zu heftigen Entzündungen und Fieber. Auf Deutsch man fügt einer Verletzung noch eine zweite dazu, wer schon einmal etwas von Wundbrand gehört hat weis was ich meine!
Erst nachdem man Arterien nach einer Amputation abbinden konnte (die sogenannte Ligatur)wurde das ausbrennen eingestellt!
Erst 1542 vom französischen Chirurgen Ambroise Paré erfunden wurde.

PS. Es gibt inzwischen Impfungen für Tollwut usw. !.. Ein Arzt hat beobachtet das Menschen die viel mit Kühen zu tun hatten kaum an Pocken erkrankten so fing das Thema Impfungen an … (> Kuhpocken…)

(Branding > Das Branding zählt auch zum Körperschmuck. Hierbei werden Narben auf der Haut verursacht und diese damit „verschönert“. etwas für absolut Hartgesottene)

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Hallo Kati, es ist nicht gut eine Bisswunde auszubrennen, eher sollte man in einem heißen Seifenwasser baden und warten bis Ärztliche hilfe vor Ort ist

LG Max