Hallo,
Religion wird doch vor allem aus Not geboren… denke ich.
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben, nicht verhindern.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den (christlichen) Gott möglich, oder? Er oder Jesus könnte es vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von ihrer Existenz nicht. Aber ich würde (mehr) an sie glauben, wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht einläßt?
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder, um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an ihn zu fördern?
Hallo Fabian,
1.) Deal mit Gott
Im Prinzip gibt es schon einen „Deal“.
Es gibt die Wiederauferstehung der Toten. Und die wurde dadurch möglich, dass Gott seinen Sohn opferte (1.Johannes 4:9-10).
Bis Gott sein Reich errichtet, bleibt kein Mensch von Leid, Schmerz, Krankheit und Tod verschont. Auch bei Menschen, die von tiefsten Herzen an ihm glauben und die treu dienen, erfüllt er nicht immer auf deren Gebete (2.Korinther 12:8-9).
2.) Wunder
Wunder erfüllten zu ihrer Zeit einen bestimmten Zweck. Sie sollten den wahren Gott von den falschen Göttern unterscheiden. Sie kennzeichneten die Propheten, die wirklich von Gott gesandt waren.
Gott will, dass die Menschen ihn freiwillig anbeten und lieben. Er will sie nicht zwingen und ihre Liebe auch nicht kaufen.
Wie das mit den Wundern abläuft hat man bei Jesus gesehen, als er viele Wunder wirkte. Das Volk hat ihm zugejubelt und wollte ihn sogar zu König machen. Wenn es aber unangenehm wurde, war es genauso schnell verschwunden (Johannes 5:60-68).
Selbst wenn Gott heute direkt Wunder bewirken würde, würde in unserer skeptischen Gesellschaft kaum jemand glauben, dass es von Gott bewirkte Wunder wären.
Gruß
Carlos
Hallo Fabian,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter so krank ist und ich weiß, wie verzweifelt man in solch einer Situation ist (meine Mutter war zweimal von einem Tumor im Kopf betroffen, es ging aber glücklicher Weise gut aus).
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die Zeit, die vor euch liegt.
Religion wird doch vor allem aus Not geboren… denke ich.
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke
Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben,
nicht verhindern.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den
(christlichen) Gott möglich, oder? Er oder Jesus könnte es
vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von
ihrer Existenz nicht.
Hier ein Auszug aus dem Jakobusbrief (Lutherübersetzung):
Jakobus Kapitel 1.5 „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden.“
Du glaubst (noch) nicht wirklich an Gott und weißt nicht, ob es ihn gibt. Wieso versuchst Du es nicht mit einem Gebet? Du hast nichts zu verlieren. Ziehe Dich zurück, nimm Dir Ruhe und Zeit und schütte ihm Dein Herz aus. Sag´ ihm, was Du Dir von ihm wünschst und erbitte intensiv eine Antwort von ihm und dass Du sie erkennen mögest. Wenn Du ihn aus tiefstem Herzen um Antwort bittest, so wirst Du sie sicher erhalten.
Aber ich würde (mehr) an sie glauben,
wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein
Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht
einläßt?
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Würde die Menschheit wirklich mehr Glauben, wenn sie mehr „Wunder“ erleben würde? Was wäre, wenn Dir morgen jemand von einem Wunder erzählen würde? Würdest Du es ihm bedenkenlos glauben oder bräuchtest Du auch wieder Beweise dafür? Wie viele Dinge geschehen jeden Tag, die nicht zu erklären sind und dadurch wegerklärt werden, dass die Wissenschaft eben einfach noch nicht weit genug ist, um Erklärungen für dieses oder jenes Ereignis zu finden.
Das beste Beispiel ist doch Jesus.
Wie viele Wunder hat er bewirkt, was haben die Menschen Wunderbares gesehen und doch haben sie ihn ans Kreuz geschlagen.
Und auch heute versucht man vieles, von dem was er getan hat, weg zu diskutieren. Viele Menschen können oder wollen doch einfach nicht an ihn glauben, sondern lassen sich lieber von fremden Damen im TV ihre Zukunft durch Tarotkarten vorhersagen an die sie dann sehr wohl glauben können…
Aber ja, der Glaube an Gott ist ein Thema über das man so viel schreiben könnte. Das eine ergibt sich aus dem anderen und die einen glauben an ihn, die anderen nicht…
In Deiner Situation hilft Dir das alles vermutlich nicht viel weiter. Du möchtest einfach nur Hilfe für Deine Mutter.
Lass´ es einfach auf einen Versuch ankommen und bitte Gott selbst. Ob er Deine Mutter gesund machen wird oder nicht kann ich nicht sagen, aber er wird sicher für Dich da sein, wenn Du ihn darum bittest. Jeder muss für sich den Zugang finden - oder auch nicht. Dafür haben wir unseren freien Willen und da greift Gott eben nicht ein.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute,
Sally
Sterbebegleitung
Hallo Fabian,
möchte Dir erstmal sagen, dass ich mit Dir fühle! Keine leichte Situation, ich weiß das.
Du willst das Leben verlängern, wirst damit vielleicht den Tod hinauszögern, aber nie vermeiden können.
Mal angenommen Du machst diesen Deal mit Gott (oder mit wem auch immer) und es klappt nicht, weil derjenige den Deal nicht einhält, und Deine Mutter stirbt doch. Dann wird sie noch qualvoller sterben, als sie es jetzt möglicherweise ohnehin schon tut. Warum? Weil Du an ihr festhälst und nicht zuläßt, dass sie stirbt. Sie wird denken, dass Du sie noch brauchst und möchte hier bleiben. Sie wird sich nicht trauen loszulassen und das wird ihr neben der körperlichen Schmerzen noch viel schlimmere seelische Schmerzen bereiten.
Mein Rat: Bitte sucht Euch jemanden, der Erfahrung mit Sterbebegleitung hat. Jemand, zu dem Deine Mutter Vertrauen hat oder aufbauen kann und der so oft wie möglich vorbeikommen kann. Und zwar möglichst bald. Du kannst nichts Besseres für Deine Mutter tun als genau das. Es wird ihr extrem nutzen, wenn sie stirbt.
Du wirst diesen Job selbst nicht machen können. Unter Umständen brauchst Du selber jemanden, einen guten Freund oder ein Familienmitglied, mit dem Du über Deine Gefühle schnacken kannst.
Ansprechpartner für Sterbebegleitung und Stichwort für eine Google-Suche in Deiner Nähe ist „Hospiz“ (ich hätt’s für Dich rausgesucht, wenn Du ein paar mehr Infos in Deiner ViKa hättest. Unter anderem wüßt ich auch gern, wie alt Du bist.).
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute. Ich wünsche Euch, dass Ihr diesen wichtigen Moment im Leben möglichst mit einem angenehmen Gefühl meistert. Alles Liebe,
Spiff
Hallo,
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Warum sollte Gott so etwas tun? Der Glaube an Gott hilft ja in erster Linie uns Menschen. Ich glaube, dass Gott sich einfach an uns freut, ob wir nun an ihn glauben oder nicht. Aber für uns selber macht der Glaube einen Unterschied.
Ich denke nicht, dass Religion nur aus der Not geboren wird. Man kann auch zu Gott beten, wenn es einem gut geht - etwa um für das zu danken, was das Leben für uns bereithält. Das kann etwas ganz einfaches sein wie etwa eine gute Mahlzeit oder ein schöner Sonnenaufgang - aber auch so etwas wie eine Freundschaft oder Partnerschaft, die einem viel bedeutet.
Um aber nun einmal auf deine Mutter zu sprechen zu kommen. Dieser Satz hier ist mir aufgefallen: Also muß ein Wunder geschehen.
Der Mensch ist so beschaffen, dass er sterblich ist. Wenn es nicht jetzt passiert, dann passiert es später, und wenn nicht so, dann auf eine andere Weise.
Ich bin nicht die richtige Person, um über den Tod zu sprechen - denn für mich hat er seinen Schrecken schon lange verloren. Das werden sicher einige andere hier im Forum und außerhalb noch tun.
Wenn du möchtest, dann kann ich dir helfen, einen Geistheiler/ eine Geistheilerin in deiner Nähe zu finden. Aber Wunder kannst du davon keine erwarten. Das Geistheilen (auch „energetisches Heilen“) ist einfach eine andere Art des Heilens. Um ein Bild zu gebrauchen: Die Schulmedizin ist für den Körper zuständig, also für die „Hardware“. Das energetische Heilen kümmert sich mehr um die Seele, also um die „Software“. Beides hat seinen Platz - beides ist wichtig. Aber Wunder kann man auch mit energetischem Heilen keine vollbringen.
Schöne Grüße
Petra
Lieber Fabian
Du meldest dich aus einer schwierigen Ausgangslage:
Religion wird doch vor allem aus Not geboren… denke ich.
Oder aus Angst. Aus Angst vor dem Tode. Angst ist eine existenzielle Grunderfahrung des Menschen.
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke
Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben,
nicht verhindern.
Das ist sehr traurig.
Allerdings sehe ich, auch wenn ich dein Motiv natürlich verstehen kann, keinen Sinn darin, aus dieser persönlichen Notsituation heraus plötzlich an Gott zu glauben.
Dieser Glaube würde einer Zweckmäßigkeit unterliegen. Er wäre taktisch und damit unlauter.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den
(christlichen) Gott möglich, oder? Er oder Jesus könnte es
vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von
ihrer Existenz nicht.
Wenn du von ihrer Existenz nicht überzeugt bist, so existieren sie für dich auch nicht.
Aber ich würde (mehr) an sie glauben,
wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein
Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht
einläßt?
Ja. Jeder Deal mit transzendentalen Wesen ist generell absurd. Was kann es denn für eine andere Antwort geben?
Ein Deal ist ein Handel. Es soll dann so aussehen, dass Gott dir in einer bestimmten Frage hilft, du als Gegenleistung dafür an ihn glaubst? Zäumst du da nicht das Pferd von hinten auf?
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Glaube würde durch Wissen ersetzt; ganz so wie im Falle deines „Deals“. Darauf kann keine Religion fußen. Letztlich hat eine Wesenheit, die alles, wirklich alles erschaffen hat, keine PR nötig (und auch keine Interessenvertretung in Form einer Amtskirche).
Soweit meine Entgegnung.
Vielleicht, lieber Fabian, stellt dein Ausgangsposting allerdings für dich unbewusst ein Gebet dar…
Denk’ 'mal drüber nach. Das wäre mein Tipp an dich.
Viele Grüße
Voltaire
Hallo Fabian
Religion wird doch vor allem aus Not geboren… denke ich.
Natürlich wenden sich viele Menschen in ihrer Not an Gott. Doch Religion wird nicht daraus geboren. Es ist eigentlich ein Vertrauen darauf, dass die Dinge mehr sind als das, was wir sehen. Allerdings fangen viele Menschen erst dann an zu glauben, wenn sie in Not sind und eventuell keine andere Möglichkeit oder Hoffnung mehr haben. Religion kann auch einfach dazu da sein, Trost zu spenden.
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke
Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben,
nicht verhindern.
Das tut mir sehr Leid. Es ist bestimmt sehr schwer.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den
(christlichen) Gott möglich, oder?
Wenn wir wirklich glauben, dann ist nichts für uns unmöglich. Wie Jesus sagte: „alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr’s empfangen.“ (Matth. 21)
Oder auch „Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott, denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“ (Mark. 10)
Es ist eine Sache von Vertrauen, fast blindes Vertrauen für etwas, für das wir keine Beweise haben, weil es unseren Verstand übersteigt.
Manchmal ist das sehr schwer. In solchen Fällen kann ein Gebet sehr viel helfen.
Er oder Jesus könnte es
vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von
ihrer Existenz nicht.
Wie gesagt, es kommt auf das Vertrauen an.
Aber ich würde (mehr) an sie glauben,
wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein
Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht
einläßt?
Mit diesen Worten hast du Gott gewissermaßen eine Person gegeben. Wenn wir aber annehmen, dass Gott etwas Raum- und Zeitloses ist, etwas Vollkommenes, das wir nicht begreifen können, dann ist der Gedanke von so einem Deal „absurd“. Aber nicht, weil Gott sich darauf nicht „einlässt“, sondern weil ein Deal etwas menschliches ist. Gott wird meiner Meinung nach nie eine Gegenleistung verlangen.
Ich glaube, mein Gerede von Vertrauen usw hat dir bisher nicht viel geholfen, und du fragst dich bestimmt: „Hilft mir Gott denn jetzt oder nicht, wenn ich ihn darum bitte?“ Ich versuche mal, diese Frage zu beantworten, obwohl es wahrscheinlich keine allgeltende Antwort gibt.
Es passieren immer wieder gute Dinge, die wir nicht erklären können, doch es geschieht auch viel Unrecht und es herrscht viel Leid. Dass es zum Beispiel Krieg gibt, das sind wir Menschen selbst schuld. Gott hat uns Verstand und Liebe gegeben. Es ist so, wie wenn man einem Kind Taschengeld gibt (sehr einfaches Beispiel), es kann darüber verfügen, wie es will, und wenn es schlecht damit umgeht oder gar nicht gebraucht, ist es selbst schuld. Aber dass zum Beispiel so viele Menschen an Armut oder angeboren Krankheiten sterben, was können da die Leidenden dafür? Die Frage ist „Warum tut Gott so etwas?“ Oder „Warum lässt Gott das zu?“ Aber hat uns Gott denn nicht etwas gegeben, was die Schmerzen verscheuchen oder zumindest erträglich machen kann? Was? Uns! Wir tragen gegenseitig für uns Verantwortung, und jeder, der nicht handelt, ist mitschuldig.
Allerdings ist es bei dir viel schwerer. Du brauchst Gott, die letzte Hoffnung. Man sollte sich nicht an etwas festklammern, um dann danach noch mehr enttäuscht zu sein. Wichtig ist, dass du durch die Religion wieder Kraft und Ruhe findest, um mit dieser Situation zurechtzukommen. Und eins muss immer vor Augen bleiben: Irgendwann wird Gott jeden Menschen zu sich rufen und es liegt in seinen Händen, wie, wann und wo.
Ich wünsche dir, dass du und deine Mutter die euch verbleibende gemeinsame Zeit so positiv wie nur möglich nutzen könnt. Gerade jetzt, wo die Endlichkeit des Lebens für Euch so sichtbar ist, wünsche ich euch hierzu alle Kraft.
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Wie schon in der Bibel steht „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ (Joh.15) Wir haben nicht Gott erwählt, dass er unser Gott ist. Er erwählte uns, dass wir ihn als Trostspender haben und als Hoffnung. Er braucht niemanden, der an ihn glaubt, er will nicht „berühmt“ werden. Er ist göttlich, nicht menschlich. Wir brauchen ihn, nicht er uns. Er hat uns einen freien Willen gegeben und wir können unseren Weg wählen.
Viele liebe Grüße
Fury
Leider nein.
Lieber Fabian,
zu gerne würde ich dir jetzt eine Gebrauchsanweisung geben, wie du deine Mutter retten kannst, aber - die gibt es nicht. Gott macht keine Geschäfte nach dem Motto: Ich glaube, wenn du…
Ihr Leben liegt in seiner Hand. Du kannst ihn bitten, sie überleben zu lassen, vielleicht geschieht ja ein Wunder, doch erwarte es nicht. Gottes Wege sind unergründlich und sein Wille geschieht.
Doch ganz bestimmt erfüllt er deinen Wunsch, wenn du um Kraft und Mut für die kommende Zeit für euch alle bittest. Mich jedenfalls hat er dann noch nie alleine gelassen und immer wieder ein Lichtlein gezeigt.
Gruß und viele guten Wünsche
Hardey
Hallo!
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke
Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben,
nicht verhindern.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den
(christlichen) Gott möglich, oder? Er oder Jesus könnte es
vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von
ihrer Existenz nicht. Aber ich würde (mehr) an sie glauben,
wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein
Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht
einläßt?
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Gott ist kein Selbstbedienungsladen in dem man geht und sagt was man möchte. Um Gottes Hilfe erfahren zu können muss man zuerst einmal an ihm glauben und ihm vertrauen. Das Glauben und Vertrauen nicht von heute auf morgen geht ist klar und auch selbstverständlich. Der Glaube muss genauso wachsen wie man als Mensch immer wieder mit neuen Herausforderungen wachsen muss.
Nun ist es so, dass nicht jeder ein Elternhaus hat, wo der Glaube praktiziert wird. Oder eine Oma hat die an Gott glaubt und den Glauben lebt. Solche Menschen tun sich da natürlich schwer. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass Gott auch solchen Menschen eine Hilfestellung geben kann. Allerdings muss man Gott ernst nehmen. Halbherzigkeiten mag er nicht soviel hab ich in meinem Glaubenleben schon rausfinden können ohne übermässig begottisch zu sein. Er sieht das Bemühen jedes Einzelnen und weiß das vieles im Leben des einzelnen Menschen nicht leicht ist.
Wenn du mit Gott leben möchtest musst du nicht unbedingt einer religiösen Gemeinschaft angehören. Du kannst dich auch so zu Gott bekennen und beten. Mein Vorschlag versuche vielleicht einmal mit dem Beten zu beginnen. Vielleicht besorgst du dir christliche Grundgebete. Wenn dir das zuviel Phrasen sind, dann mach es einfach so wie ich. Ich bete hauptsächlich frei, an einen Ort wo mich niemand stört, wo Ruhe ist. Sag einfach ehrlich dein Anliegen und vertraue darauf, dass er dein Problem lösen kann. Gott erfüllt die Gebete nicht immer gleich und auch nicht unbedingt immer so wie wir es wünschen. Möglicherweise wirst du eine Veränderung spüren. Denn durch das Beten verändert sich schon das Leben. Nimm diese Veränderung an. Gott will nur das Beste für alle Menschen. Am Anfang wirst du dir damit schwer tun, ihm zu vertrauen, auch das ist normal. Wenn du alleine nicht damit klar kommst, vielleicht gibt es jemanden der dich dabei unterstützen kann.
Gott vollbringt heute noch Wunder, denk zum Beispiel darum wieviel Verkehrsunfälle manchmal gimpflich ausgegangen sind. Ah ja und man soll nicht nur in der Not zu Gott gehen. Danken ist in der Beziehung zu Gott auch sehr wichtig. Danke für alles was Gott dir schenkt. Egal ob es noch so klein ist. Dadurch kommt Gott auch mehr in dein Leben.
Gruss
Petra
Hallo,
Religion wird doch vor allem aus Not geboren… denke ich.
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke
Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben,
nicht verhindern.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den
(christlichen) Gott möglich, oder? Er oder Jesus könnte es
vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von
ihrer Existenz nicht. Aber ich würde (mehr) an sie glauben,
wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein
Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht
einläßt?
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Religion wird doch vor allem aus Not geboren… denke ich.
Die ist jetzt für mich gegeben… durch meine krebskranke
Mutter. Eine erneute Chemo kann ihren Tod nur aufschieben,
nicht verhindern.
Also muß ein Wunder geschehen. Das wäre doch durch den
(christlichen) Gott möglich, oder? Er oder Jesus könnte es
vollbringen… wenn es sie denn gibt. Überzeugt bin ich von
ihrer Existenz nicht. Aber ich würde (mehr) an sie glauben,
wenn sie meiner Mutter helfen, sie retten würden. Ist so ein
Deal absurd, weil Gott sich auf solche Spielchen sowieso nicht
einläßt?
Warum (allgemein gefragt) vollbringt Gott nicht mehr Wunder,
um so auf sich aufmerksam zu machen… um so den Glauben an
ihn zu fördern?
Hallo Fabian,
wenn wir uns mit unserem beschränkten irdischen Bewusstsein ein Bild von Gott machen, dann können wir, so glaube ich, ihm bedenkenlos Eigenschaften wie unendliche Liebe zu seinen Geschöpfen und absolute Gerechtigkeit betreffend das Schicksal eines jeden von uns unterstellen.
Wenn wir diese göttlichen Eigenschaften nun auf den Krebs deiner Mutter anwenden, so müssen wir unweigerlich zu dem logischen Schluss kommen, dass sich deine Mutter, wie übrigens jeder Mensch zu jeder Zeit, in der bestmöglichen Situation befindet. Das kann aber nur dann der Fall sein, wenn die Krankheit einen Sinn hat, d.h. sie zu etwas veranlassen will, das für sie von aller größter Wichtigkeit ist, und zwar so wichtig, dass, wenn sie so weiterleben würde wie bisher, sie ebenfalls mit dem Tode konfrontiert würde.
Wenn das verstanden ist, dann ist auch ganz klar, dass es zu ihrem Krebs keine Alternative gibt, es sei denn, sie findet heraus, was ihr der Krebs zu sagen hat und verändert dann ihre inneren Einstellungen.
Krankheitssymptome spiegeln entweder symbolisch gewisse Bewusstseinsinhalte oder sie zeigen das, was sich das Bewusstsein nicht erlaubt zu leben. Letzteres trifft für den Krebs zu. Die Krebszellen nehmen sich die Freiheit, aus der körperlichen Ordnung auszubrechen und völlig egoistisch das zu tun, was ihnen beliebt, nämlich sich auszubreiten und so viel Raum in Anspruch zu nehmen, wie sie glauben, haben zu müssen, auch wenn dabei das ganze Körpersystem zugrunde geht.
Übersetzt auf deine Mutter heißt das, dass sie sich eingeengt fühlt und aus falsch verstandener Rücksichtnahme oder wegen gewisser moralischer oder anderer Einstellungen derart blockiert ist, dass sie sich nicht mehr weiterentwickeln kann, womit ihr Leben keinen Sinn mehr macht und die Seele sich zurückziehen will. Hier kommt nun einerseits der dem Körperbewusstsein innewohnende Drang zum Leben zum Tragen. Es unternimmt nun einen letzten Versuch, das Bewusstsein auf seine Blockade aufmerksam zu machen indem es ihm die absolute Handlungsfreiheit vorlebt. Die Seelenpersönlichkeit andererseits unterstützt diesen Versuch, denn wenn er gelingt und die Person korrigiert daraufhin ihre Einstellungen, dann hat ihr Leben wieder einen Sinn und kann weitergeführt werden, wenn nicht, wird der Körper durch den Krebs derart geschwächt, dass sie sich problemlos daraus zurückziehen kann.
Mach deiner Mutter also klar, dass sie nun endlich das leben, denken, fühlen, sagen und tun soll, was sie sich bisher nie getraut oder sich bisher versagt hat, auch wenn sie Angst hat, dass dadurch Beziehungen kaputt gehen, Beziehungen, die in diesem Falle sowieso auf falschen Grundlagen beruhen. Sie darf dabei ruhig für eine gewisse Zeit in das andere Extrem fallen. Wichtig ist, dass sie sich nun endlich von ihren Einschränkungen rigoros befreit. Solche entwicklungshemmenden Einschränkungen können sein: Falsche Rücksichtnahmen (des lieben Friedens Willen), Aufopferung für andere (die sie nur missbrauchen oder ausnutzen), Überzeugungen, tief verwurzelte Glaubenssätze und verkrustete innere Haltungen moralischer, religiöser oder sexueller Art, u.a.
Du musst sie dabei aktiv unterstützen (auch wenn Du selbst davon betroffen sein solltest), denn Krebskranke sind von der Richtigkeit ihrer bisherigen Einstellungen felsenfest überzeugt und kommen von alleine nicht davon los, zumal das Umfeld ihre alte Haltung meistens für gut hält, weil es davon profitiert.
Wenn Deine Mutter das schafft, dann wird das Leben wieder in sie zurückkehren, es sei denn, der Tod ist bereits eine beschlossene Sache. Aber auch in diesem Falle wird ihr die Transformation und Neuordnung ihrer Bewusstseinsinhalte ein erhabenes Gefühl vermitteln und sie in Frieden mit sich selbst und der Welt sterben lassen.
Sollte sie für diesen Selbsterkenntnis- und Erneuerungsprozess fachkundige Hilfe benötigen, dann kannst Du Dich gegebenenfalls direkt an mich wenden.
Fritz