Hallo,
Was das Verhältnis BWLVWL angeht habe ich immerhin
eine schöne Graphik im Buch von Schierenbeck
„Betriebswirtschaftslehre“ in Erinnerung: zwei Kreise mit
geringer Schnittmenge (max 20% des Volumens eines der Kreise).
naja, so eine Graphik dient wohl eher der Veranschaulichung als der detailgetreuen Darstellung der Realität.
Einer mit BWL und der andere mit VWL beschriftet. Womit ich
nicht abstreiten will dass es BWL’er mit Wissen über VWL und
umgekehrt gibt. Aber rein tendenziell denkt ein BWL’er
unternehmensweit und der VWL’er landesweit.
Sag mal, hast Du BWL oder VWL studiert oder übst Du einen entsprechenden Beruf aus? Woher kommst Du denn sonst zu Deinen Weisheiten? Es ist doch nicht so, daß jeder BWLer ein Unternehmen führt und jeder VWLer die Bundesregierung berät. In volkswirtschaftlichen Abteilungen von Banken arbeiten auch BWLer und Juristen, in der Geschäftsführung meiner Kunden sitzen auch VWLer und eine direkte Kollegin von mir (mit den gleichen Aufgaben) hat VWL und Geschichte studiert.
Wie ich an anderer Stelle schrieb, ist die Ausbildung zum VWLer mit der zum BWLer vielfach weitgehend deckungsgleich. Das schwarz-weiß-Bild, das Du Dir fein zurechtgelegt hast, ist nicht wirklich realitätsnah.
Was die ökonomischen Modelle der beiden angeht haben sie eins
gemeinsam: sie brechen beide zusammen (bzw. sie bleiben
Theorien auf dem Papier), wenn Geld als einzigstes
Tauschmittel nicht mehr zur Verfügung stehen sollte.
Es scheint nicht vermittelbar zu sein, daß Geld nur ein Mittel zum Zweck ist und abgeschafft werden kann. Man muß zwar dann mit tonnenweise Schinken und Sonnenschutzmittel nach Australien fliegen, um dort Erze einzukaufentauschen, aber das wird sich sicherlich regeln lassen. An den Abläufen in der Wirtschaft ändert von der Systematik her dann nur wenig.
Nur einen sinnvollen Grund, Geld abzuschaffen, hat bisher niemand liefern können. Ganz einfach deshalb, weil es dabei nur Nach- und keine Vorteile gibt.
Gruß,
Christian