Wundinfektion: Fieber sinkt, Schwellung nimmt zu!

Hallo,

bei mir hat sich an einer Operationswunde nach einer WSR im Oberkiefer eine Wundinfektion gebildet (Entzündung mit starken Schmerzen).

Ab Tag 3 dieser Infektion bekam ich Amoxi 750 und zeitgleich stellten sich ein Krankheitsgefühl und leichtes Fieber ein. Ab Tag 6 bekam ich Amoxi 875 mit Clavulansäure 125, woraufhin an Tag 7 das Krankheitsgefühl sowie das leichte Fieber nicht mehr auftraten, dafür nahm die Schwellung der Wunde zu!

Kann mir jemand hier zufällig erklären, ob es ein gutes oder ein schlehctes Zeichen ist, wenn unter Amoxi das Krankheitsgefühl und das leichte Fieber zurückgehen, aber die Schwellung zunimmt? Ist das ggf. normal und ein Zeichen dafür, dass die Infektion unter Kontrolle ist und die Wunde jetzt erfolgreich repariert wird?

Danke vorab!

Fragen Sie mal lieber Ihren Arzt oder Apotheker!

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Hallo Martin,

das hätte ich am ehesten den Operateur gefragt (hoffentlich hat das ein Oralchirurg und nicht ein normaler Zahnarzt gemacht), aber leider „musstest“ du bis Freitag Abend warten.:confused: Ich kenne das bisher (von mir) mit Antibiotika nur so, dass sich der Zustand spätestens am 2. Tag deutlich gebessert hat, aber ich bin nicht unbedingt ein Maßstab. Hier im Forum wirst du kaum fachkundige Hilfe bekommen.

Ich persönlich würde, wenn die Schwellung weiter zunimmt, am Wochenende noch den Notdienst aufsuchen. Wenn sie stagniert oder abnimmt und die anderen Symptome zurückgehen, würde ich evtl. am Montag nochmal den Arzt konsultieren.

Viele Grüße
Christa

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Hallo Christa,

danke für deine nette Antwort!

Ja, ich war bei einem Oralchirurgen und soll auch am Montag wieder zu ihm kommen. Dennoch können sich aus dem aktuellen Krankheitsverlauf natürlich Fragen ergeben, die mir vielleicht jemand aus Erfahrung oder aus dem Lehrbuch heraus beantworten kann, zumal ja auch der Chirurg nicht zwangsläufig allwissend ist. Immerhin bekomme ich seit fünf Tagen Antibiotika, die scheinbar nicht wirken. Entsprechend weiß ich auch gar nicht, ob es sich überhaupt um eine Wundinfektion handelt oder vielleicht doch um eine tiefer liegende Kieferentzündung, die ja mit den gleiche Symptomen einhergeht.

Ich wünsche mir, dass es am Wochenende spürbar besser wird, aber auf gar keinen Fall schlimmer, sodass ich tatsächlich zum Notdienst müsste!

Und sollte es nicht besser werden, hoffe ich, dass der Doc am Montag eine effizientere Idee hat als mir experimentierfreudig irgendwelche Antibiotika zu verschreiben und mal abzuwarten, ob sie anschlagen.

Ich bin froh, dass die meisten Ärzte, mit denen ich zu tun hatte und habe, eher zurückhaltend beim Verschreiben von Antibiotika sind.

Ich drücke die Daumen!

Eine Möglichkeit wäre, ein Antibiogramm zu machen. Bei einem solchen kam z. B. bei meiner Schwester heraus, dass sie gegen die meisten Antibiotika Resistenzen (gebildet) hat. :confused: Das Antibiogramm braucht zwar Zeit, aber du bist schon in Behandlung, und ich würde darauf bestehen, falls der Arzt sich anstellt. Es ist dein Körper!

Amoxi ist ein Breitbandantibiotikum, aber in deinem Fall vielleicht nicht die beste Wahl. Im Wikipedia-Artikel steht u. a. „ Durch die Kombination mit einem β-Lactamase-Inhibitor wie Clavulansäure lässt sich das Wirkspektrum erweitern.“, das ist möglicherweise der Grund, warum die zweite Variante etwas geholfen hat.

Gute Besserung!

Ich würde fast meinen (ohne Profi zu sein), dass du - so wie du es beschreibst - bei deinem Krankheitsgefühl nur eine Viruserkrankung hattest, da gegen die meisten bakterielle Infektionen ja das Antibiotikum wirkt.
Das hat dann eher nichts mit der OP zu tun sondern fällt nur zufällig in den Zeitraum deiner NACH-OP-Beschwerden und der Amoxi-Einnahme. Auch die Dauer stimmt dafür ziemlich gut: Viruskrankheit dauert mit Tabletten 1 Woche und ohne 7 Tage. :slight_smile:
Also nicht zu viele Gedanken machen, wenn es jetzt besser wird.

Mal schauen ob noch eine Arzt in die Sprechstunde hier kommt. :slight_smile:

Die bisherigen Antworten hier sind wieder Musterbeispiel dafür, wie gefährlich in bestimmten Situationen Internetforen sein können. Das betrifft vor allem die letzte Antwort.
Das Einzige, was man dir dringend raten kann und muss, dass du das Ganze einem Experten vorstellst und zwar nicht erst am Montag, sondern heute. Jedenfalls dann, wenn die Schwellung noch besteht, aber auch, wenn andere Symptome hinzugekommen oder diese abgelöst haben.
Eine verschleppte Entzündung ist immer sehr ernst zu nehmen. Was in der Allgemeinheit nicht bekannt ist: die Sepsis gehört zu den häufigsten Todesursachen überhaupt. In Deutschland sterben mehr Patienten im Krankenhaus an Sepsis als an Herzinfarkt und Schlaganfall zusammen! Die Ursachen sind vielfältig, liegen auch auf Seiten des Gesundheitssystems, sie liegen aber auch in einer Bevölkerung, die viel zu spät den Hintern zu einem Arzt bewegt.
Besonders gefährlich sind Entzündungen nach OPs und ganz oben auf der Liste steht…der Kopf. Und es dürfte eigentlich nicht viel Überlegung und kein Maßband erfordern, um selbst auf die Idee zu kommen, warum und welche Körperregion da so in „Sichtweite“ liegt.
Dass keine Schmerzen mehr da sind, ist kein ausreichendes Entwarnungszeichen! Das kann Hinweis in beide Richtungen bedeuten und damit auch ein Zeichen sein, dass sich das Ganze verlagert hat.
Das Alles kann nur ein Arzt mit ausreichender Diagnostik feststellen. Eine Zahnklinik wäre Anlaufadresse. Und über falsch gelaufen würde ich mir jetzt keinen Kopf machen! Dafür gibt es noch keinen Anlass.


https://www.leading-medicine-guide.com/de/erkrankungen/verdauung/kieferentzuendung#:~:text=Oftmals%20handelt%20es%20sich%20tatsächlich,sie%20längere%20Zeit%20unentdeckt%20bleibt.
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Was bitte war an den anderen Antworten falsch? :roll_eyes:

Habe ich geschrieben, dass alle anderen Antworten falsch waren!? :roll_eyes:
Die letzte, von mir hervorgehobene Antwort ist falsch und sehr gefährlich. Bei den anderen geht immerhin die potentielle Gefahr nicht ausreichend hervor. Wobei ich immer auch wichtig finde, wo der Fragesteller steht. Hier fragt jemand, der offensichtlich keine großen Tendenzen hat, sich rechtzeitig zum Arzt zu bewegen, sonst hätte er das Freitag bereits außerhalb des Notdienstes gean. Wir reden aber von etwas, mit dem nicht zu spaßen ist. Und das gilt bereits bevor es zur Sepsis kommt.
Am Thema bin ich nun schon seit gut 10 Jahren dran. Aber der letzte Held, der so drauf war, wie der Fragesteller, und mit dem ich zu tun hatte, ist mit Ende 40 innerhalb von 24 Stunden auf Intensiv gelandet nach einer UnterleibsOP. Man braucht ja Freitag nicht den Stress machen, hab ja Montag eh einen Termin, reicht ja übers Wochenende…Nicht.
Ist bei ihm gut gegangen. Wie oft das aber in unserer modernen Welt nicht gut geht, zeigt die Kampagne des Aktionsbündnis Patientensicherheit. Die Quelle dürfte ausreichend seriös sein.

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Und weil ich auf solche Antworten schon gewartet hatte schrieb ich:

Das war nicht flapsig gemeint, sondern genau so, wie es da steht.
Mit einer möglicherweise tieferen Wundinfektion im Kopf (!) geht man doch bitte kein Risiko ein und schlägt sich in Allerweltsforen durch!

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Du hast Recht und ich habe was gelernt!
Das Einzige, was so ein Forum angesichts solcher Fragestellungen leisten kann, ist die Gefahr zu erkennen und detailliert zu benennen. Und das sollte man auch umgehend tun.

Och. Falsch ist so was nicht generell. Aber man sollte die Sachen unterscheiden können, die man aufschieben kann und solche, wo besser mal jemand draufguckt. Dass der Arzt hier die Angelegenheit nicht unproblematisch einstuft, sieht man daran, dass innerhalb kürzester Zeit die Medikation angepasst wurde.

Solche Fälle sind gemeint, und dieser ist schon auf Grund des Ortes des Infektionsgeschehens ein sensibler.
Natürlich sind nicht akut handlungsbedürftige Fälle zumindest einen Versuch wert, hier mal zu fragen.

Ich war ja am Donenrstagabend beim Arzt, wo ich die angepasste Medikation erhielt und am Montag wieder vorstellig werden soll. Insofern hatte ich keinen Anlass gesehen, schon einen Tag später wieder hinzugenehen, sondern hier erstmal zu fragen, ob der Rückgang des Fiebers bei gleichzeitiger lokaler Anschwellung einen Tag nach der angepassten Medikation im üblichen Rahmen liegt.

Immerhin habe ich heute mal die erste Nacht seit einer Woche wieder erholsam geschlafen, die Schmerzen sowie die lokale Entzündung einschl. Schwellung sind noch vorhanden, aber mittlerweile mit tgl. 2 x 400 mg Ibuprofen aushahaltbar, nachdem ich zuvor noch tgl. 2400 mg brauche und es immer noch schmerzte.

Mir ist die potenzielle Gefahr einer Sepsis bewusst, aber dagegen habe ich ja das Antibiotikum erhalten - und meine Frage zielte darauf, ob es denkbar ist, dass das Medikament sich positiv auf den Allgemeinzustand ausgewirkt hat und die lokale Schwellung ebenfalls Zeichen der Wirkung ist. Der entzündete Bereich am Zahnfleisch fühlt sich wie eine weiche Blase an und es pocht leicht.

Ich war nun heute doch beim Notdienst (Oralchirurg) und der hat die Wunde aufgeschnitten und eine Drainage eingelegt - mit Antibiotikum getränkt. Er meinte aber, dass das systemische Antibiotikum auch wirkt, aber der lokalen Entzündung müsse der Eiter entzogen werden, damit die Wunde vernünftig heilen kann. Die Gefahr einer Sepsis bestht wohl bei der aktuellen Versorgung nicht.

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Super! Weiterhin gute und möglichst schnelle Besserung!

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Schön zu hören, dass es besser geht. Der Vollständigkeit aber zur Ergänzung doch nich einmal:
Dass du ein Antibiotikum bekommen hast, schützt nicht per se vor einer Sepsis. Wenn / Falls das Antibiotikum nicht gegen den Erreger hilft, hilft es nicht. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Ein resistenter Keim ist mit das Übelste.
Und dann ist eine Sepsis nicht schlimm, wenn sie eskaloert. Die Sepsis ist die Eskalation. Man sollte sie halt unter allen Umständen vermeiden. Das nur noch einmal, um Missverständnisse Nicht erst entstehen zu lassen.
Die Aktionen des Arzte zeigen, dass in jedem Fall deutlicher Handlungsbedarf bestand.

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