Es wurde schon bei der Planung gepfuscht. Die berechneten Werte stimmten zwar auf dem Papier aber die Wohnungen waren nicht bewohnbar weil man vergessen hatte, dass die Bewohner auch Feuchtigkeit produzieren. Um die Schimmelbildung zu verhindern, mussten dann die Dichtungen der Fenster nachträglich entfernt werden und auch zusätzliche Lüftungen installiert werden.
Gepfuscht wurde dann am Bau, teilweise aus Unwissenheit. Es fehlte grundsätzlich an der Weiterbildung der Handwerker. Was die Dampfsperre soll und das die nicht gegen eindringendes Wasser ist, wurde nicht wirkliche verstanden und entsprechend wurden sie dann verlegt. Um Fassaden-Elemente zu befestigen, hat man extra dicke Gewindestangen verwendet, damit sich diese nicht verbiegen und schuf damit Kältebrücken.
Die verwendeten Materialien haben ihre Versprechen teilweise nicht gehalten, Es fehlten die Langzeiterfahrungen. Da haben dann Isolationen mit den Jahren Wasser aufgesogen oder sie sind einfach in sich zusammengesackt.
Ganz andere Dinge, wie z.B. das Brandverhalten gedämmter Fassaden hat man erst viel später erkannt. Manche Häuser sind bei einem Zimmerbrand fast ganz ausgebrannt, weil sich das Feuer über die Isolation über die ganze Fassade ausgebreitet hat. Ohne Dämmung wurde meist nur die Wohnung darüber direkt durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen, wenn die Flammen aus dem Fenster schlugen.
Bis zur „Ölkrise“ 1973, war Dämmung nicht wirklich ein Thema, Heizenergie gab es scheinbar im Überfluss. Direkt danach kamen dann zuerst die „wilden Zeiten“ ohne wirkliche rechtliche Regelungen.
man darf auch nicht vergessen, dass vor Baubeginn oft Jahre mit der Planung und Genehmigungsverfahren begonnen wurde.
Bis der Staat auf Veränderungen reagiert, vergehen oft Ewigkeiten.
Ich weiss gar nicht mehr, wie lange es gedauert hat, bis Brennwertkessel, und vor allem die angepassten Kamine, zugelassen wurden?