Wurzelbehandlung ohne Erfolg

Seit über einem halben Jahr habe ich eine Wurzelbahndlung. Ohne jeglichen Erfolg. Meine behandelnde Zahnärztin hat mich nun zu einen Endontologen geschickt, der meinen Fall übernehmen würde. Das große Problem: Kosten von ca. 1500€. Die kann ich unmöglich aufbringen. Nun habe ich mich informiert, ob es vielleicht eine Versicherung gibt, die diese Kosten mittragen würde. Beispielsweise machtr ja die ErgoDirekt Werbung, dass man diese Versicherung nachträglich abschließen kann. Leider zahlen die aber nur für Krankenkassenleistungen. Aber meine Krankenkasse übernimmt den Fall nicht (weil es eben zu zeitaufwenidig ist und da soll ich ihn mir lieber ziehen lassen (Folgekosten wie Implantat, etc) muss ich dann ja aber auch tragen (Endontologe meinte, da es sehr nah an der Kieferhöhle ist, wird das Implantat auch nicht ewig halten))…

Meine Frage nun: WAS mache ich ?!

Servus,

  • inwiefern ‚ohne jeden Erfolg‘?

  • Was kann Deine Zahnärztin nicht, was sie vom Endotontologen erwartet?

  • Wie schätzt der die Chancen ein?

  • Um welche Art Zahn (einwurzelig, mehrwurzelig, vorne, hinten, oben unten) handelt es sich?

  • Hat man mit Dir über Versorgungsalternativen gesprochen, wenn der Zahn entfernt werden müsste?

  • Hat man dabei - statt des Implantates - auch eine Brücke erwähnt?

Fragen über Fragen und

Gruß

Kai Müller

Naja ohne Erfolg–> dass ich jeden Tag Schmerztabletten nehmen muss, weil er weh tut.

Laut Endontologen ist er mehrkanälig, die Wurzelkanäle sind c-förmig und überlappen sich zudem auch noch. Dafür brauch man spezielles Werkzeug und eben viel Zeit, was die Krankenkassenzahnärzte weder haben noch bezahlt bekommen würden von der Kasse.

Die Chacen stehen bei ca. 90 %, dass er ihn „in Ordnung“ bekommt. Nach der Behandlung soll ich aber am besten auch noch eine Krone drauf machen lassen, da es sein kann, dass man zu doll mit dem Zahn zubeißt (weil das Gefühl nicht ganz so ist,wie bei einem normalen Zahn. Das wären ja auch nochmal Zusatzkosten.

Bei dem Zahn handelt es sich um den 17er. Der ist aber sehr komisch gewachsen und der Lacher aller Zahnarztpraxen. Er ist doppüelt so groß wie normal.

Naja wenn der Zahn entfernt werden würde, meinte meine Krnakenkassenzahnärztin, dass man ja ertsmal schauen könnte, wie ich damit klar kommen würde. Und sonst halt ein Implantat (erneute Kosten). Aber der Endontologe meinte, dass ein Implantat eben sicherlich nichts für die Ewigkeit sein würde, da es zu nah an der Kieferhöhle sei.

Ich bin echt sooo ratlos. Und die ganzen Zusatzversicherungen, die man abschließen könnte, helfen einen natürlich auch nicht bei einem ZAHNERHALT… Lieber alles raus und neu.

Die Chacen stehen bei ca. 90 %, dass er ihn „in Ordnung“
bekommt.

Servus Sophia,

da wäre er besser als der Durschnitt einer sehr großen internationalen Untersuchung. Da sahen die Erfolgsraten so aus:

Alle noch vitalen in die Studie aufgenommenen Zähne:
Erfolgreich behandelt: 82,2 +/- 1.19 %

und 78,9 +/- 1,05% erfolgreich für bereits tote Zähne

Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14716263

Nach der Behandlung soll ich aber am besten auch noch
eine Krone drauf machen lassen

Das ist in der Regel richtig.

Naja wenn der Zahn entfernt werden würde, meinte meine
Krnakenkassenzahnärztin, dass man ja ertsmal schauen könnte,
wie ich damit klar kommen würde. Und sonst halt ein Implantat
(erneute Kosten).

Der Rat mit dem Abwarten ist immer vernünftig. Wenn der möglichen Lücke allerdings ein Zahn gegenübersteht, der nicht noch auf Gegenzähne trifft. kann es sein, dass sich ein solcher Zahn in die Lücke hinein verlängert. Dann kann man aber immer noch reagieren. Gibt es hinter dem 17 noch einen Weisheitszahn?

Ich bin echt sooo ratlos. Und die ganzen Zusatzversicherungen,
die man abschließen könnte, helfen einen natürlich auch nicht
bei einem ZAHNERHALT… Lieber alles raus und neu.

Es stimmt tatsächlich: Der zeitliche und materielle Aufwand für eine solche Wurzelbehandlung steht in absolut keinem akzeptablen Verhältnis zu den erzielbaren Einnahmen. Der Kollege, bei dem ich vor ca 12 Jahren eine Kurs für solche Behandlungsmethoden gemacht habe, hat damals 1800.- DM für so eine Zahn verlangt und bekommen. (München, Zentrum). Für so etwas wären eben auch die Versicherungsprämien reichlich gesalzen. Dazu kommt, dass es kein Schicksal ist, wenn ein oberer Molar eine so tiefe Karies bekommt, dass eine Wurzelbehandlung nötig ist.

Zusammenfassung:

Das mit den 90% Erfolgswahrscheinlichkeit ist IMO hoch gepokert.
Ein toter Zahn, dessentwegen man ständig Tabletten nehmen muss, kann nicht so bleiben.
Eine Oberkieferlücke ganz weit hinten, muss nicht wirklich tragisch sein.

Gruß

Kai Müller

1 Like

Sehr geehrter Herr Müller,

ich danke Ihnen so sehr für Ihre Ratschläge. Jetzt bin ich erstmal ein wenig beruhigter und suche nach einem Kassenendodontologen. Mal schauen was dabei raus kommt.

Ich danke Ihnen aus ganzem Herzen. Ich hab wirklich nicht mehr weiter gewusst. Und von der Krankenkasse und meiner Zahnärztin hat man ja auch gar keine Unterstüzung bekommen. Das ist so traurig.

Hallo Kai,

Die Chacen stehen bei ca. 90 %, dass er ihn „in Ordnung“
bekommt.

Servus Sophia,

da wäre er besser als der Durschnitt einer sehr großen
internationalen Untersuchung. Da sahen die Erfolgsraten so
aus:

Alle noch vitalen in die Studie aufgenommenen Zähne:
Erfolgreich behandelt: 82,2 +/- 1.19 %

und 78,9 +/- 1,05% erfolgreich für bereits tote Zähne

Das sind aber in der Regel Studien, die nicht ausschließlich in spezialisierten Praxen gemacht werden. Es gibt auch andere Zahlen, und da sind´s dann teilweise schon 90% (habe die Studie leider gerade nicht zur Hand). Insgesamt gibt es leider zur Endodontie (wie zu fast allen Bereichen der Zahnmedizin) wenig wirklich aussagekräftige Zahlen.

Zum Ursprungspost: Man kann auch bei der Endondontie durchaus mal mehrere „Angebote“ einholen. Durch die Fortschritte in der Endodontie sind gute Ergebnisse nicht nur von reinen Spezialpraxen erzielbar.

Viele Grüße Christian