hallo, ich habe ein Anliegen. ich hatte vor mehreren Jahren einen Unfall. Lange Zeit nach dem Unfall sah man zufällig bei einem Röntgenbild das er abgestorben ist. Ich merkte wirklich nie etwas vom absterben und so kam es das der Zahnarzt an der Wurzelspitze eine große Entzündung sah.
Sofort begann er mit einer Wurzelbehandlung. Leider kam es zu einem Termin Missverständnis zwischen Assistentin und mir und mein Zahn stand mehrere Wochen „offen“. Als er Wieder "zu klopfen begann setzte ich die Wurzelbehandlung fort und der Zahn wurde Wurzelgefüllt. Nach der Behandlung setzten die Schmerzen wieder ein und somit folgte ein halbes Jahr später eine Resektion der W. Spitze. (Kiefer aufschneiden). Wieder ein halbes Jahr später also vor kurzem wurde wieder ein neues Röntgenbild gefertigt und man sagte mir das die Wsr für die Katze war und weiter eine Apikale Entzündung besteht. Ich dachte es mir vor Anfertigung des Bildes schon, da ich immer noch ab und an leicht ziehende Schmerzen habe.
Da es aber ein Frontzahn ist möchte ich die Hoffnung ungern aufgeben und mich nicht für ein Implantat entscheiden erstens weil es wieder eine Zahn Op wäre und zweites weil Platzmangel besteht.
Ich frage mich nun wie es weitergehen soll? Mit den Schmerzen leben? Möchte ich auch nicht ich möchte ja kein Abszess riskieren. Aber Zahnverlust im Frontzahn Bereich ist sehr schlimm da müsste ich dann in jungen Jahren eine Klammersprothese tragen *bäää* haben sie eine Ahnung warum die Wurzelspitze nicht ausheilt??? Meine letzte Hoffnung schöpfe ich nun bei einem Endodontologen Termin steht schon. ich hoffe er kann vielleicht mit Mikroskop und perfekter Ausstattung die Wurzelfüllung erneuern und den Zahn dauerhaft abdichten?? Leider ist dies auch sehr teuer und kostet mir 1000 Euro.
(( und es stellt sich die Frage nützt es etwas? Werde ich ohnehin einen neuen Frontzahn brauchen? Ich danke für ihren Rat
Servus,
das Röntgenbild ist so dunkel, dass man mit einiger Phantasie erkennen kann, dass es sich um einen unteren Schneidezahn handelt. Aussagen über den Zustand des Zahnes zu machen, traue ich mir hier nicht zu. Also kommen hier ein paar grundsätzliche Überleegungen.
Vom endodontologisch erfahrenen Zahnarzt vorgenommene Revisionen von Wurzelfüllungen sind im Durschnitt erfolgreicher als Resektionen. Bei Zweitresektionen dürfte die Erfolgswahrscheinlichkeit noch geringer sein. Ein erfahrener Endodontologe weiß auch, dass ca. 40% der unteren Schneidezähne einen zweiten Wurzelkanal haben:
http://books.google.de/books?id=SL78o_c3UmkC&pg=PA24…&
. . . und hat - mit seinem OP-Mikroskop - dann auch gute Chancen, so einen Kanal zu finden, aufzubereiten und zu füllen. Ob das 1000.- € wert ist, muss jeder selbst beurteilen. Ich komme, bei Zugrundelegung der Höchtsätze der Gebührenordnung auf max 250:- € Honorar + evtl. Röntgenaufnahmen und Materialkosten.
Alternativen? Wenn schon Platzmangel in der Front besteht, wäre ganz nüchtern an eine Extraktion zu denken. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die restlichen Zähne sich spontan den entstehenden Raum ‚teilen‘. Der Rat von Kieferorthopäden würde hier bei der Entscheidung helfen.
Das wären meine ‚two bits of advice‘. Bin gespannt, was von der Kollegenschaft an Meinungen kommt.
Gruß
Kai Müller
http://orthocj.com/2012/07/orthodontic-extraction-wh…
nach ‚mandibular incisor extraction‘ suchen.
Danke, Herr Kai,
Angenommen der Zahn hat einen 2 Kanal und der Arzt findet ihn und dichtet ihn ab wie stehen dann die Chancen auf Zahnerhalt, dauerhaft?
Ich habe schon mit einem Kieferorthopäden gesprochen jedoch meinte er leider er führe solch eine Behandlung nicht durch da dann die Ästhetik meiner Zahnfront "eine Katastrophe ist also er meinte das würde dann in der Front ästhetisch nicht mehr gut aus sehen. deshalb kam ich dann von dem Gedanken wieder ab.
ich hab viel recherchiert könnte es sich auch im eine Fraktur der Wurzel handeln?
Würde man das unter dem Mikroskop erkennen können?
Könnten aufgrund einer Fraktur die wiederkehrenden Schmerzen und die nicht abheilende Entzündung Schuld sein?
Ist die Entzündung an der Wurzelspitze ihres Erachtens klein oder groß?
Freundliche Grüße
Danke, Herr Kai,
Angenommen der Zahn hat einen 2 Kanal und der Arzt findet ihn
und dichtet ihn ab wie stehen dann die Chancen auf Zahnerhalt,
dauerhaft?
Sibyllinische Antwort: so gut, wie die Chancen eines einwurzeligen und einkanaligen Zahnes.
Ich habe schon mit einem Kieferorthopäden gesprochen jedoch
meinte er leider er führe solch eine Behandlung nicht durch da
dann die Ästhetik meiner Zahnfront "eine Katastrophe ist also
er meinte das würde dann in der Front ästhetisch nicht mehr
gut aus sehen. deshalb kam ich dann von dem Gedanken wieder
ab.
Es gibt Menschen, bei denen man die untere Front eher selten sieht. Promis mit ihrem geübten Krampflächeln sind dabei die Ausnahme . Ich wollte Dir auch gar nicht zu einer kieferorthopädischen Behandlung raten (die würde bestimmt mehr als 1000 € kosten), sondern zu einer fachzahnärztlichen Beratung. Unter Umständen könnte es nach der Extraktion des Schneidezahns zu einem spontanen - wenn auch unvollkommenen - Lückenschluss kommen, dessen ‚Ästhetik‘ man durchgehen lassen könnte. Zu so einer Vorgehensweise - Barfuß-Kieferorthopädie - ließe sich (wenn sie denn bei Dir möglich wäre) nicht jeder ‚Zahnschubser‘ (Christian, Du bist nicht gemeint) herbei. Am ehesten vielleicht noch ein altgedienter Assi an einer Uniklinik.
ich hab viel recherchiert könnte es sich auch im eine Fraktur
der Wurzel handeln?
Leider ist die Röntgenaufnahme für die Auswsertung nicht zu gebrauchen. Frakturen sind im Rö-Bild nicht immer, aber oft zu erkennen.
Würde man das unter dem Mikroskop erkennen können?
Jein.
Könnten aufgrund einer Fraktur die wiederkehrenden Schmerzen
und die nicht abheilende Entzündung Schuld sein?
Nicht so wahrscheinlich, wie das Vorhandensein eines unbehandelten, infizierten zweiten Kanals, den man auf der Rö-Aufnahme auch nicht unbedingt sehen muss (auf Deiner Aufnahme gewiss nicht).
Ist die Entzündung an der Wurzelspitze ihres Erachtens klein
oder groß?
Keine Ahnung - ich hab’ sie im Dunklen nicht gesehen.
Gruß
Kai Müller
PS. entschuldige das vertrauliche DU, ich habe mich mittlerweile an diese Form der Netiquette angepasst.
Hallo,
Hier mal meine Anmerkungen:
Wenn bei einem Zahn 6 Monate nach WSR die Resektionshöhle (der schwarze Fleck am Ende des Zahns) noch zu sehen ist, so wäre das für mich noch KEIN sicheres Anzeichen für einen Misserfolg. Wir wissen aus Studien, dass wir oft viel zu ungeduldig sind und die Heilung nach einem derartigen Eingriff oft einfach länger dauert. Nach 1 Jahre sollte dann schon eine Verkleinerung der Operationshöhle zu sehen sein.
Ein eindeutiges Misserfolgszeichen ist:
- Ein erneutes Auftreten von starken Schmerzen, einer Schwellung oder einer Fistel - gelegentliches Ziehen zählt da nicht
- eine eindeutige Vergrößerung der Resektionshöhle oder eine unveränderte Größe derselben nach 1-2 Jahren
Zu den Aussichten einer Revision und/oder WSR hat ja Kai schon ausführlich berichtet.
Viele Grüße Christian