Würde bedeuten- bei unklaren Zahnschmerzen wird letztlich der
Zahn gezogen und erst DANN wird die Diagnose gestellt??
Servus Kitty,
geradeheraus: Ja, so kann’s kommen. Wenn ein Zahn so durchgebrochen ist, dass der Bruchspalt von vorne nach hinten (also in der Richtung von Zahn davor zum Zahn dahinter) verläuft, kann man oft, aber nicht immer, einen Bruchspalt finden, wenn man die Pulpenkammer
http://www.flydent.com/user_files/images/pics/Thumb-…
. . . vollständig eröffnet. Ein Bruchspalt würde auf diesem Bild in der Schnittebene verlaufen. Wenn man ein Dentalmikroskop verwendet und wenn die Fraktur schon etwas älter ist, kann man im Boden der Kammer eine feine Linie erkennen. Man kann dann mit geeigneten Instrumenten versuchen, die Fragmente auseinander zu drängen. Manchmal wird der Spalt dann etwas größer. Diesen Gewinn an Diagnosesicherheit sollte man tunlichst unter Lokalanästhesie anstreben. 
Man kann auch Methylenblau in den Zahn füllen und wieder herauswaschen. Mit etwas Glück nimmt der Frakturspalt die Farbe auf und man hat eine gesicherte Diagnose.
http://www.zp-aktuell.de/praxis/endodontie/story/der…
Hat man die Diagnose, ist die Therapie alternativlos:
„Diese ist abhängig von der Lokalisation des Frakturspalts und vom Zustand der Pulpa. Bei Längsfrakturen ist die Folge immer die Extraktion“.
zitiert aus:
http://www.unimedizin-mainz.de/zahnerhaltungskunde/p…
Der von Dir angedeutete Weg, den Zahn erst zu extrahieren, um dann zur gesicherten Diagnose zu kommen, geht meistens schon deshalb fehl, weil ein Zahnarzt, der einen Zahn in Teilen herausbekommt, annehmen wird, dass er selbst bei diesem gewaltsamen Vorgang die Fraktur verursacht hat.
Fazit: die Diagnose einer Längsfraktur steht nicht immer auf soliden Füßen. Abwarten führt aber dazu, dass Bakterien in den Spalt dringen werden, die in den umgebenden Knochen gelangen und ihn zur Entzündung und Auflösung bringen.
Das kann dann so aussehen, wie hier:
http://www.zahnfilm.de/upload/rte/vzgere1.jpg
Gruß
Kai Müller