Kann mir jemand ganz einfach erklären, wofür man in der Mathematik das Wurzelziehen benötig? HOffentlich hört sich die Frage nicht zu blöd an!
Danke und Gruß
kjl
um herauszufinden, welche zahl mit sich selbst multipliziert das vorliegende ergebnis ergibt.
ein beispiel: du hast ein quadratisches grundstück mit der fläche 400m² von deiner tante geerbt, hast aber momentan keine möglichkeit, es zu vermessen. du willst aber wissen, welche seitenlänge das quadrat hat, um dann einen zaun bauen zu können. also ziehst du die wurzel aus 400m² und erhältst 20m als seitenlänge.
praktisch, nicht?
Ja, danke, sehr praktisch, so lange das Grundstück quadratisch ist. Doch die Gleichungen bei Einstein haben auch diese Wurzelrechnung, wofür brauchte er sie?
Hi Kajottel,
bei der mathematischen Behandlung physikalischer Sachverhalte entstehen alle naselang quadratische Terme, die irgendwann aufgelöst werden müssen. Einstein war also nicht allein; die Wurzel kann jedem begegnen, der etwas zu berechnen hat, sogar dem Banker, der dem Kunden einen Sparplan vorrechnen will.
Gruß Ralf
Hi kjl,
diese ‚Rechentricks‘ ergeben sich, weil ein experimentell belegter Sachverhalt diese Rechenvorschrift benötigt.
Es gibt noch viel ‚üblere‘ Rechenvorschriften, als da sind Exponentialfunktionen und deren Umkehrung, komplexe Zahlen (bei denen die meisten vergeblich versuchen, die sich konkret vorzustellen), trigonometrische Funktionen und so weiter, denn damit ist das Horrorkabinet der Mathematik noch lange nicht abgeschlossen.
Und auch diese Sachen werden selten ihrer selber willen erfunden, sondern meist, weil ihrgend ein Sachverhalt sie benötigen.
Gandalf
Ich gebe mal ein Beispiel
Hi Kajottel,
Wurzel ziehen muss man alle Nase lang, sowohl in der Mathematik als auch in der Physik.
Hier ein Beispiel:
Im rechtwinkligen Dreieck gilt a^2+b^2 = c^2, wenn a und b die kürzeren Seiten des Dreiecks sind und c die längste…
Will man jetzt die Länge von c angeben, dann ist die Wurzel(a^2+b^2)…
Aus der klassischen Mechanik folgende Anwendung:
Du hast ein Auto, dass gleichförmig mit 5 m/s^2 beschleunigt wird.
Es gilt ferner, dass die Strecke, die der Wagen zurücklegt, von dem Zeitpunkt an, dass er losfährt durch 1/2 * Beschleunigung * t^2 beschrieben wird. Jetzt kann man leicht sagen, wie weit der Wagen nach 10 Sekunden gefahren ist:
s = 1/2 * 5m/s^2 * (10s)^2 = 250m
Willst du rechnen, wann der Wagen 100m gefahren ist, dann macht man das so:
100m = 1/2 * 5m/s^2 * t^2
40s^2 = t^2
Um jetzt auf t zu kommen muss man die Wurzel ziehen.
also ist t = Wurzel(40)s
t ist damit etwas größer als 6s aber ich habe gerade keinen Taschenrechner dabei…
VG, Stefan