Hallo wamiba,
als erstes möchte ich Dir erklären was der Zahnriemen macht und was passiert, wenn er reißt.
Der Zahnriemen steuert die Ventile über die Nockenwelle so, dass sie im richtigen Moment ausfahren und wieder zu machen. Das ist Dir aber wahrscheinlich selbst klar. Nun gibt es Motore, bei denen der Kolben auch dann hochkommen darf, wenn die Ventile offen, also in den Brennraum eingefahren sind. Das macht zwar keinen Sinn, aber kaputt geht im Motor zumindest nichts. Die alten Opel-Motore waren allesamt so gebaut. Ein gerissener Zahnriemen bedeutete lediglich, dass der Motor stehenbleibt und man einem neuen Zahnriemen einbauen musste. Neuere Modelle sind da auch bei Opel nicht mehr so Benutzerfreundlich. Hochgezüchtete Motore haben meißt einen kleineren Hub wie früher. Um nun die selbe oder gar höhere Verdichtung zu erreichen, was natürlich Leistung bedeutet, fahren die Kolben viel näher an die obere Wandung des Brennraumes heran. Ist nun ein Ventil offen, stößt der Kolben an das Ventil.
Dabei kann der Ventilschaft verbiegen. Das Ventil arbeitet dann nicht mehr richtig oder gar nicht mehr.
Es kann sogar dazu führen, dass sich das Ventil gar nicht mehr bewegen kann. Hört sich schlimm an, und ist es auch.
Wie gesagt, das passiert wenn die Ventile offen sind, also in den Brennraum reinragen. Leider ist es so, dass, auch wenn der Zahnriemen gerissen ist, sich noch alles wegen des Schwunges der Nockenwelle etwas weiterdreht und die Ventile noch ein paar mal kommen. Der Motor aber mit etlichen tausend Umdrehungen je Miunte dreht und deshal auch nicht sofort stehen bleibt. Bei jeder Umdrehung kommt der Zylinder hoch. Die Nockenwelle und der Kolben laufen jedoch nicht mehr synchron sonder immer weiter assynchron. Da nun auch die Zündung nicht mehr richtig arbeitet verliert der Motor schnell an Kraft. Das nun falsche Ventilspiel tut sein übliges, dass der Motor versagt und stehenbleibt. Die Wahrscheinlichkeit dass eine Kollision geschah ist sehr groß. Wie stark der Schaden ist, kommt jetzt darauf an, in welcher Stellung der Riemen gerissen ist und wieviel Masse die Nockenwelle hat. Kontrolliert muss das allemal werden. Auch wenn der Motor evtl. wieder laufen würde, weil der Ventilschaft nur etwas gestaucht ist. Bei schlecht laufenden Ventilen besteht die Gefahr, dass sie überhitzen. Ein noch größerer Motorschaden würde dann entstehen.
Also muss der Zylinderkopf abgeschraubt werden. Danach wird die Leichtgängigkeit der Ventile geprüft. Evtl. müssen einige oder alle Ventile getauscht werden. Auch die Ventilschaft-Dichtungen könnten einen Schaden haben. Wenn dies alles behoben ist, braucht man normalerweise eine neue Zylinderkopfdichtung. Nun wird der neue Zahnriemen eingebaut und dabei die Vetilstellung eingestellt. Bei manchen Motoren muss auch das Ventilspiel eingestellt werden. Bei Hydrostößel ist das nicht nötig. Alles in allem bestimmt nicht billig. Besonders weil ich weis, dass diese Automarke gerne alles so verbaut, dass Reparaturen lange dauern.
Zu diesem sehr häufigen Schaden kommt noch eine, wenn auch geringe, Gefahr, dass beim Auslaufen des Motors, da ja auch die Zündung verstellt war, eine Zündung erfolgte als der Kolben nach unten fuhr. Normalerweise wird ja kurz vor dem oberen Umkehrpunkt gezündet. Dieser falsche Zündzeitpunkt und das entstandene falsche Benzin/Luft-Gemisch könnten eine blöde starke Kraft auf Kolbenaufhängung oder Kurbelwelle ausgelößt haben.
Wie das genau bei Dir aussieht, kann ich nicht sagen, weil ich dieses Model und den Motor selber noch nicht gesehen oder zerlegt hab. Ich bin ein eingeschworerener Opel-Fan und seit Jahrzehten dieser Marke treu.
Viel Glück
Kleiner Racker