Hallo Hanna,
Im Judentum laufen Tage an denen gefastet wird folgendermaßen:
25 Stunden
In dem Buch „Wie Juden leben“ von Oberrabbiner Israel M. Lau
steht, das Fasten beginnt mit Sonnenaufgang und endet, sobald
Sterne zu sehen sind.
Gibt es da verschiedene Auffassungen über die Dauer des
Fastens?
Nein, es gibt da keine unterschiedlichen Konzepte. Ich vermute mal, daß bei dem Buch, das Du hast eine Übersetzung von einer nicht-jüdischen Person vorliegt, die das jüdische Konzept von Tag nicht kennt, nämlich, daß der Tag am Vorabend beginnt. Da wird dann gern aus „sun down“ der Sonnenaufgang, weil die Leute denken, das könne nur ein Versehen sein, weil der Tag mit „Sonnenaufgang“ beginnt, denn so kennen sie es von ihrem Bezugsrahmen her.
An Jom Kippur wird gefastet, an den Tagen davor nicht, aber es
sind besondere Tage der Besinnung und Neuorientierung.
Aha! Und ich dachte, es seien zehn Fastentage, wo man sich
aber nur tagsüber enthält.
Das Fasten, das tagsüber durchgeführt wird, ist das der Muslime während des Ramadan. Auch wenn Judentum und Islam sich sonst in vielen rituellen Fragen sehr nahe sind, so ist der Unterschied beim Fasten doch sehr deutlich.
Wird das Gedaljafasten am 3. Tischri eigentlich noch
eingehalten?
In liberalen Kreisen nicht. Wie es bei Orthodoxen läuft, da schreibt sicher Eli noch was dazu.
Man geht zu dem Menschen, mit dem man etwas zu bereinigen hat,
entschuldigt sich und man ist verpflichtet, Schaden zu
ersetzen.
Aha! Also nicht einer Institution beichten sondern dem
Menschen, dem man Schaden zugefügt hat!
Und die Vergehungen gegen G-tt? Die werden dann mit den
Bußgebeten in der Synagoge bereinigt, oder?
Wobei die Voraussetzung dafür ist, dass die Verfehlungen gegenüber Menschen bereinigt wurden.
Das Judentum ist eine Wissenschaft, aber eine sehr
interessante …
))
Eher eine Lebens praxis
Viele Grüße
Iris