Ytterbium und Röntgenstrahlung

Hallo und Guten Tag.

Meine Frage:

Beim Forschen nach den Eigenschaften der Lanthanoiden fand ich
(sinngemäß) folgenden Hinweis zur Verwendung von Ytterbium:
„… erzeugt Röntgenstrahlen ohne Elektrizität, z.B. für
tragbare Röntgengeräte …“.

Im Netz finde ich dann jedoch immer wieder genau dieses Zitat
(oder Abwandlungen dessen) und leider keinerlei Hinweis darauf,
wie ein solcher Vorgang entsteht bzw. wie man Röntganstrahlung
auf diese Weise erzeugen kann.

Ist das ganze vielleicht lediglich ein verbreiteter Irrtum?
Aber auch darauf finde ich keinen Hinweis.

Wie könnte es gehen, ohne komplizierte Technik mit bestimmten
Isotopen des Ytterbiums Röngtenstrahlen zu erzeugen?
Ein Zusammenwirken mit anderen möglicherweise strahlenden
Elementen?
Eine exotische Zerfallsart?
Sekundäreffekte, Sekundärstrahlung?

Weiß jemand etwas darüber?

Mit den besten Grüßen aus dem Emsland: Eugen Pawlowski

Gamma Strahlung mit niederer Energie = Röntgenstrahlung.

ich hab jetzt nicht gesucht, aber vermutlich ist die beim Zerfall von Ytterbium emittierte Strahlung einfach genau in diesem Bereich. Und diese Strahlung käme dann von der Umwandlung von Masse in Energie.

Moin,

Weiß jemand etwas darüber?

in dieser Doktorarbeit von 2006

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/vo…

wird dieses geschrieben
Vor kurzem ist der Einsatz von 169Yb für die permanente Strahlerimplantationen in der Brachytherapie aufgrund der kleineren Halbwertszeit im Vergleich zu 125I sowie auch seiner verbesserten und homogeneren Dosisverteilung im Zielvolumen im Vergleich zu 125I und 103Pd getestet worden.

Wiki sagt dieses:
Das radioaktive Isotop 169Yb (Halbwertszeit 32 Tage) wird vereinzelt als γ-Strahlenquelle in der Nuklearmedizin benutzt.

So auf die Schnelle

Gandalf

Hallo,

die zwei wichtigen Stichworte sind Elektroneneinfang und Fluoreszenz. Kurz gesagt: zuerst wird vom Kern ein Elektron der innersten Schale eingefangen, wodurch sich das Element umwandelt und im Periodensystem um eins nach links verschiebt.
Da jetzt in der innersten Schale ein Elektron fehlt wird ein Elektron einer höheren Schale in die K-Schale „hüpfen“ und dabei ein Fluoreszenzphoton mit einer Energie im Röntgenbereich ausstrahlen.
Wenn man in einer Isotopentafel nachschaut dann sieht man dass Ytterbium 169 eine Halbwertszeit von 32 Tagen hat, und zu quasi 100% über den Elektroneneinfang zerfällt.
Ich hab jetzt mal die links zu Wikipedia weggelassen, aber ich hoffe dass du dich mit diesen Stichwörtern selber weiterhangeln kannst.

Schöne Grüsse,
Johannes

Hallo!

Ja, stimmt! Der Hinweis mit dem Elektroneneinfang ist für mich der Schlüssel.

Obwohl es (im Rahmen des elektromagnetischen Spektrums) keine wirklich
verbindliche (scharfe) Grenze zwischen Röntgen- und Gammastrahlung
gibt, geht man ja davon aus, dass R-Strahlung aus der Hülle,
G-Strahlung jedoch aus dem Kern stammt. Der Wellenlängenunterschied
ist ja so auch plausibel wegen der Größenverhältnisse (sofern man
hier von „Größe“ sprechen darf … ich weiß.). So findet der
Vorgang des Elektroneneinfangs zwar im Kern statt, die beobachtete
R-Strahlung stammt jedoch als Folgeerscheinung aus der Hülle.

Ich denke, so habe ich es wenigstens im Prinzip richtig verstanden,
oder?

Danke! - Und eine Gute Nacht allen…

Hallo Eugen
Nicht die Lage im Spektrum oder die Wirkung ist das Kriterium, sondern die Erzeugung der Strahlung.
Danach kann kein Isotop Röntgenstrahlung erzeugen, weil diese als Bremsstrahlung in Elektronenröhren entsteht.
Gamma Strahlung kann in jeder Weise dicht an Röntgenstrahlung sein, ist aber nicht dasselbe.
Aber tröste dich, das wird auch von Fachleuten oft durcheinander geworfen.
Es kann durchaus sein, dass Ytterbium Elektronen aussendet, die sind aber nicht allein, und auch stammen auch nicht aus Beschleunigungen.

Gruß
Rochus

Hallo Rochus,

Nicht die Lage im Spektrum oder die Wirkung ist das Kriterium,
sondern die Erzeugung der Strahlung.
Danach kann kein Isotop Röntgenstrahlung erzeugen, weil diese
als Bremsstrahlung in Elektronenröhren entsteht.
Gamma Strahlung kann in jeder Weise dicht an Röntgenstrahlung
sein, ist aber nicht dasselbe.

Eine ernstgemeinte Frage: wie kommst du darauf?
Kannst du mir irgendein Lehrbuch, Paper, Lexikoneintrag Vorlesungsskript oder sontwas nennen die diese Definition unterstuetzt?
Ich arbeite im Bereich der Roentgendetektoren und ich habe bis jetzt noch niemand getroffen der deine Definition verwenden wuerde. Dahingegen wuerde ich den ersten Satz des Wikipediaartikels ueber Roentgenstrahlung unterschreiben:

"Röntgenstrahlung bezeichnet elektromagnetische Wellen einer Photonenenergie zwischen 100 eV und 1 MeV und von Wellenlängen zwischen 10-8 und 10-12 m. „“

Aber tröste dich, das wird auch von Fachleuten oft
durcheinander geworfen.

Dann bin ich wohl einer dieser Fachleute…

Gruss,
Johannes

Hallo Johannes

"Röntgenstrahlung bezeichnet elektromagnetische Wellen …

Ich schrieb: Nicht die Lage im Spektrum oder die Wirkung ist das Kriterium, sondern die Erzeugung der Strahlung.
Weiter schrieb ich:
Gamma Strahlung kann in jeder Weise dicht an Röntgenstrahlung
sein, ist aber nicht dasselbe,
Zusatz: kann sich in der Darstellung aber gleichen.
Niemand käme auf die Idee, Strahlung aus einer Röhre als gamma-Strahlung zu bezeichnen.
Das mag vielleicht kleinkariert erscheinen, und ich schrieb ja schon:

Aber tröste dich, das wird auch von Fachleuten oft
durcheinander geworfen.

Ich arbeite im Bereich der Roentgendetektoren und ich habe bis
jetzt noch niemand getroffen der deine Definition verwenden
wuerde.

Dann kennst du vielleicht nicht viele Leute ? :wink:
Selbstverständlich kann man mit Röntgendetektoren auch gamma Strahlung nachweisen, wenn sie im entsprechenden Bereich liegt, aber warum hat man unterschiedliche Equivalentdosis für gamma und X-Strahlung eingeführt?

Dahingegen wuerde ich den ersten Satz des
Wikipediaartikels ueber Roentgenstrahlung unterschreiben:

Das bezweifelt ja auch niemand, auch ich nicht.
Aber C.W.Röntgen hat nun mal eine Röhre genommen und Frau Curie eben eine Isotop, das ist der Unterschied.

Man kann nicht alles wissen.

Gruss
Rochus

Hallo nochmal,

ich hab schon gelesen was du geschrieben hast, aber dass du es nochmal wiederholst macht es nicht richtiger.
Der Einfachheit halber gebe ich dir mal ein paar Beispiele wo man von Röntgenstrahlung redet, obwohl keine Röntgenröhre im Spiel ist:

Ach ja, und lies dir vielleicht noch den Wikipedia-Artikel zur Gammastrahlung http://de.wikipedia.org/wiki/Gammastrahlung durch. Für unsere Diskussion hier ist der 3. Abschnitt interessant.

Wo du natürlich recht hast ist im Grenzbereich, das heisst zum Beispiel zwischen 100keV und 1MeV. Da wird die Benenung in der Tat von der Erzeugung abhängen, aber genau das meint man wenn man davon spricht dass es keine klare Abgrenzung zwischen dem Röntgen- und dem Gammabereich gibt.

Gamma Strahlung kann in jeder Weise dicht an Röntgenstrahlung
sein, ist aber nicht dasselbe,
Zusatz: kann sich in der Darstellung aber gleichen.

Tut mir leid, aber diesen Satz verstehe ich nicht.

Niemand käme auf die Idee, Strahlung aus einer Röhre als
gamma-Strahlung zu bezeichnen.

Richtig. Das heisst aber nicht dass der Umkehrschluss stimmt.

Ich arbeite im Bereich der Roentgendetektoren und ich habe bis
jetzt noch niemand getroffen der deine Definition verwenden
wuerde.

Dann kennst du vielleicht nicht viele Leute ? :wink:

Damit wäre ich nochmal bei der Frage die ich mit dem vorherigen Post eigentlich schon gestellt habe (und ich würde mich weiterhin auf eine Antwort freuen): wie kommst du auf die Idee dass Röntgenstrahlung nur welche ist wenn sie aus der Röhre kommt?
Kannst du mir irgendwelche Quellen nennen?

Selbstverständlich kann man mit Röntgendetektoren auch gamma
Strahlung nachweisen,

kann man nur in begrenztem Masse weil die Quanteneffizienz durch die grösseren Eindringtiefen für grösser werdenden Energien extrem klein werden.

Man kann nicht alles wissen.

Da sind wir uns auch einig.

Gruss,
Johannes

PS: Falls du auf meine Frage wieder nicht antwortest und wieder nur heisse Luft produzierst dann war das meine letzte Antwort

ihr habt beide Recht
also so wie es im Wikipediaartikel steht ist es nicht genau definiert. Es gibt beide möglichkeiten. Entweder unterscheidet man nach der Wellenlänge oder nach der Entstehung.