Hallo,
bei Zähnen im sichtbaren Frontbereich muß man sich tatsächlich erst mal überlegen, wie viele und welche Füllungen, Keramiken, Brücken oder Kronen man hat, ob diese nach der Aufhellung bis zum angedachten Weißungsgrad in einem deutlich sichtbaren Kontrast zu den natürlichen Zähnen stehen würden, und falls ja, ob es finanziell drin ist, den Zahnerstaz zumindest im ständig gut sichtbaren Bereich nach dem Bleichen austauschen zu lassen. Bei Kunststofffüllungen kommt man meist recht günstig weg, bei allem anderen sollte man sich vorher gut erkundigen und ggf. auch mal bei mehreren Zahnärzten nach Preisen anfragen. Da es sich hierbei um eine Privatleistung handelt, ist Handeln möglich und gerade bei mehreren Zähnen durchaus erfolgversprechend.
In-Office-Bleaching hat natürlich viele Vorteile gegenüber dem Homebleaching: es ist schneller, bequemer und in den Fällen, in denen stark unterschiedliche Verfärbungen vorliegen, erlaubt es außerdem einen manuellen Ausgleich verschiedener Verfärbungsanteile, was ja beim Homebleaching aufgrund der gleichmäßigen Bleichwirkung manchmal nur dann möglich ist, wenn man in einen auffällig hellen Bereich hineinweißt. Andererseits führt Homebleaching - zumindest bei leidlich gleichmäßig verfärbten Zähnen - meist auch zu einem vergleichbar guten Ergebnis, und auch die Haltbarkeit desselben ist mit durchschnittlich 3-5 Jahren durchaus gleichwertig. Vorteil des Homebleachings ist ja die äußerst günstige Nachbleichbarkeit, da man später nur Gel nachkaufen muß.
Allerdings gelten bei den Schienen wie beim In-Office-Bleaching, daß man - unabhängig von der beruflichen Bezeichnung des Anbieters, ob nun Zahnarzt oder Dentalkosmetiker - sehr sorgfältig Erfahrung, Kompetenz und Preise vergleichen sollte, bevor man sich entscheidet. Hier gibt es branchenübergreifend so viele Unterschiede, und leider kann man vom Preis weder auf die Kompetenz schließen, noch kann man bei Anbietern mit schick und edel gemachten Websites automatisch auf besondere hohe Kompetenz schließen. Hier hilft nur ausgiebiges googeln und vor allem das sorgfältige Durchforsten der jeweiligen Informationsangebote. Auch in Foren wird man oft fündig.
Leider gibt es im Bereich Bleaching bisher noch keine Normierung und somit auch weder geschützte Berufsbezeichnungen, noch darf man bei solchen automatisch auf Kompetenz schließen (beispielsweise wird der von mir vor gut einem Jahrzehnt geprägte Begriff „Dentalkosmetiker“ inzwischen so inflationär und leider auch oft genug von völlig inkompetenten Anbietern verwendet, daß es einem grausen kann. Viel besser sieht es bei den Zahnärzten leider auch nicht aus. Zahnärzte sind von ihrer Berufsausbildung her in aller Regel nicht kompetenter informiert als alle anderen medizinischen Laien, die ihre Dienste so anbieten, somit darf man nicht denken, man begebe sich zwangsläufig in die kompetentesten Hände, wenn man zum Zahni geht. Bei allem Respekt und aller Anerkennung, die ich den seriösen, gut informierten zahnmedizinischen Mitanbietern unter den „Bleichern“ vorbehaltlos und gerne zolle: die Pfuscher sind bei den Zahnis leider genauso verbreitet wie bei den nicht-medizinisch vorgebildeten Bleaching-Anbietern. Also: egal, ob Sie nun lieber zum Zahnarzt gehen oder zu einem Zahn- oder Dentalkosmetiker (beides keine geschützten Begriffe und aussageneutral im Bezug auf die Bleaching-Kompetenz): vorher gut informieren und im Zweifel auch mal den Anbieter mit Fragen löchern, denn auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen schnell. Wer gut informiert ist und gezielt nachfragt, kann Inkompetenz und Schludrigkeit bald von Kompetenz und Erfahrung trennen.
Danach steht einem erfolgreichen Bleaching eigentlich nichts mehr im Wege!
Beste Grüße,
Christopher Schmeil
Dentalkosmetiker AACD