Zahlemeister Deutschland lernt nicht

Sag mir quando, sag mir wann…

Leute, wann kapiert der deutsche Wähler endlich, dass ER seinen eigenen Untergang mitfinanziert?

Warum wird diese ganze EU-Osterweiterung als toll verkauft & warum wird das auch noch geglaubt?

WANN wird endlich gegen diesen sinnlosen Kapitalexport vorgegangen? Wieso schenken unsere Politiker unser Geld her, und keiner hindert sie daran! Ich möchte ja nur mal den Grund wissen!

http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_113b/T01.HTM#anfang

Ost-Erweiterung der EU auf Kosten Ostdeutschlands
von Prof. Dr. rer. pol. Eberhard Hamer, Hannover*

Nur tröpfchenweise - um keine Unruhe zu erzeugen - sickern wöchentlich neue Meldungen von Nachteilen durch, welche die EU selbst, die Bundesregierung oder wissenschaftliche Institute aus der Osterweiterung für Ostdeutschland erwarten.

Jüngst musste Kanzler Schröder zugeben, dass sich zwar die Kosten der EU voraussichtlich für Deutschland nach der Erweiterung verdoppeln werden, dass aber die ostdeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen aus den EU-Fördertöpfen wohl nichts mehr bekommen würden. Schon bisher sind diese ostdeutschen Bundesländer in der EU-Regionalförderung geringer bedacht worden als etwa Spanien, Italien oder Irland. Die neu in die EU aufgenommenen Länder liegen mit ihrer Wirtschaftskraft pro Kopf alle unter 75 Prozent des EU-Durchschnitts und würden deshalb die gesamten Fördermittel des Regionalfonds in Höhe von 200 Milliarden Euro bis 2006 bekommen. Von allen EU-Mitteln - auch von diesen Regionalfördermitteln - zahlt die Bundesrepublik Deutschland netto etwa ein Drittel. Von den Subventionen, die EU-weit jährlich verteilt werden, entfallen aber auf Deutschland gerade einmal 15 Prozent.

Das Osteuropa-Institut errechnet die Mehrkosten der Erweiterung der EU mit mindestens 400 Milliarden Euro, wovon die Deutschen mindestens 120 Milliarden Euro aufbringen müssten, was ohne Staatsverschuldung in Deutschland oder erhöhte Steuern für die deutschen Bürger nicht aufzubringen ist. Altbundeskanzler Schmidt warnte deshalb auch dringend davor, dass durch den Beitritt der Zusatzländer die EU in einen finanziellen Abgrund stürzen könnte. Er wies darauf hin, dass die Angliederung der ehemaligen DDR mit 15 Millionen Einwohnern bisher schon nicht gelungen sei, man deshalb weitere neue Mitgliedsstaaten mit weiteren 60 Millionen Menschen nicht kurzfristig zusätzlich übernehmen könne.

Hallo!

Leute, wann kapiert der :deutsche Wähler endlich, dass :ER seinen eigenen Untergang :mitfinanziert?

Alle im Bundestag vertretenen Parteien begrüßen die Osterweiterung der EU. Von daher hat der von Dir beschworene Wähler in dieser Frage überhaupt keine Wahl. Es gibt allerdings ein verlorenes Häufchen ganz rechtsaußen, das auf den Ängsten der Menschen sein Süppchen kochen will.

Die Methode ist simpel: Man beleuchtet nur einen einzigen Aspekt und blendet den ganzen Rest aus.

Natürlich stehen den Vorteilen auch Probleme gegenüber. Wir haben nicht nur einen leicht erreichbaren zusätzlichen Markt, sondern auch zusätzlichen Wettbewerb. Vermutlich wird so manches bereits mit Problemen kämpfende Unternehmen noch schneller dem Ende entgegen gehen. Es gibt aber auch Unternehmen, denen sich bessere Möglichkeiten bieten. Als exportorientiertes Land können wir vom Wegfall von Handelshemmnissen insgesamt nur gewinnen.

Es ist allerdings ein alter Hut, daß bei uns für viel Geld zu wenig gearbeitet wird. Ebenso alt ist die Erkenntnis, daß die Belastung der Arbeit mit allen möglichen Abgaben zu hoch ist. Und schließlich ist es ein alter Hut, daß wir den Problemen mit einer Reihe von Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung, im Abgabensystem, in den soz. Sicherungssystemen begegnen und mehr für Bildung und F+E tun müssen. Das alles ganz unabhängig von der EU-Erweiterung, denn diese Aufgaben türmen sich schon seit Jahrzehnten vor uns auf.

Alle Schreihälse, die Deutschland am liebsten abschotten möchten, würden plötzlich splitterfasernackt vor uns stehen, würde man ihren Wünschen folgen. Kaum ein Faden, den wir am Leib tragen, kommt aus Deutschland. Kämen die Plünnen aus Deutschland, würde sie kaum jemand bezahlen können/wollen. Wir leben bei vielen Produkten von den anderweitig niedrigen Löhnen.

Wir sind schon von jeher auf freien Handel angewiesen und mußten schon immer Wettbewerb in Kauf nehmen. Jetzt muß nur noch der Letzte begreifen, daß wir mit uralten Produkten, die überall auf der Welt zusammengeklopft werden können, keinen Blumentopf mehr gewinnen werden. Das versuche ich gerade, Dir beizubiegen, denn Du machst Deinem Namen „timekiller“ alle Ehre.

Gruß
Wolfgang

Der freie Handel zwischen Deutschland und den anderen Ländern Europas ist nicht auf eine Fremdherrschaft über Deutschland angewiesen. Wäre Deutschland souverän, so stünde das dem Freihandel keineswegs im Wege.

Die EU wegen des Freihandels zu beklatschen ist so rational, wie beim Auto die Bremsen auszubauen, um die Fahrzeiten zu verkürzen.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Warum wird diese ganze EU-Osterweiterung als toll verkauft &
warum wird das auch noch geglaubt?
WANN wird endlich gegen diesen sinnlosen Kapitalexport
vorgegangen? Wieso schenken unsere Politiker unser Geld her,
und keiner hindert sie daran! Ich möchte ja nur mal den Grund
wissen!

Mit der gleichen Argumentation könnte man sich gegen den Bau einer Autobahnausfahrt, einer Schule oder eines Krankenhauses wehren. Der Nutzen ist nicht monetär berechenbar, die Investitions- und Unterhaltskosten sehr wohl.

Warum werden also 20 Mio. Euro in eine Autobahnausfahrt investiert, Investitionen in Osteuropa aber kritisiert?

Ganz einfach deshalb, weil sich die Formel "Kosten+EU+Polen+„die klauen eh nur unsere Autos und machen unsere Wirtschaft kaputt“=EU böse besser verkaufen lassen, als der Verweis auf eine insgesamt prosperierende EU/EG-Vergangenheit für alle Beteiligten und auch den oft zitierten „Zahlmeister Deutschland“.

Am Geldbeutel ist der Deutsche halt leichter zu stimulieren als am Hirn.

Gruß,
Christian

Hallo!

Leute, wann kapiert der :deutsche Wähler endlich, dass :ER seinen eigenen Untergang :mitfinanziert?

Alle im Bundestag vertretenen Parteien begrüßen die
Osterweiterung der EU. Von daher hat der von Dir beschworene
Wähler in dieser Frage überhaupt keine Wahl. Es gibt
allerdings ein verlorenes Häufchen ganz rechtsaußen, das auf
den Ängsten der Menschen sein Süppchen kochen will.

Die Methode ist simpel: Man beleuchtet nur einen einzigen
Aspekt und blendet den ganzen Rest aus.

Natürlich stehen den Vorteilen auch Probleme gegenüber. Wir
haben nicht nur einen leicht erreichbaren zusätzlichen Markt,
sondern auch zusätzlichen Wettbewerb. Vermutlich wird so
manches bereits mit Problemen kämpfende Unternehmen noch
schneller dem Ende entgegen gehen. Es gibt aber auch
Unternehmen, denen sich bessere Möglichkeiten bieten. Als
exportorientiertes Land können wir vom Wegfall von
Handelshemmnissen insgesamt nur gewinnen.

Sorry, sehe ich anders, mal abgesehen davon, dass Allaussagen selten stimmen („insgesamt nur gewinnen“).

Es ist allerdings ein alter Hut, daß bei uns für viel Geld zu
wenig gearbeitet wird. Ebenso alt ist die Erkenntnis, daß die
Belastung der Arbeit mit allen möglichen Abgaben zu hoch ist.
Und schließlich ist es ein alter Hut, daß wir den Problemen
mit einer Reihe von Veränderungen in der öffentlichen
Verwaltung, im Abgabensystem, in den soz. Sicherungssystemen
begegnen und mehr für Bildung und F+E tun müssen. Das alles
ganz unabhängig von der EU-Erweiterung, denn diese Aufgaben
türmen sich schon seit Jahrzehnten vor uns auf.

Mh, Teils Teils, D ist anscheinend von der Arbeitsleisung ziemlich effizient (lt. eines Amis, hab die Quelle leider nicht), ansonsten sehe ich das ähnlich. „Ein alter Hut“ kann auch Wahres enthalten, was durchaus aktuell ist.

Alle Schreihälse, die Deutschland am liebsten abschotten
möchten, würden plötzlich splitterfasernackt vor uns stehen,
würde man ihren Wünschen folgen. Kaum ein Faden, den wir am
Leib tragen, kommt aus Deutschland. Kämen die Plünnen aus
Deutschland, würde sie kaum jemand bezahlen können/wollen. Wir
leben bei vielen Produkten von den anderweitig niedrigen
Löhnen.

Kritik an einer Vorgehensweise lässt keinen Rückschluss auf eine „Abschottung“ zu – Abschottung wäre für Deutschland als Exportland der wirtschaftliche Tod, erst recht bei unserer Veredelungwirtschaft. Dies ist so offensichtlich, dass es wohl keiner Erwähnung bedarf.

Wir sind schon von jeher auf freien Handel angewiesen und
mußten schon immer Wettbewerb in Kauf nehmen. Jetzt muß nur
noch der Letzte begreifen, daß wir mit uralten Produkten, die
überall auf der Welt zusammengeklopft werden können, keinen
Blumentopf mehr gewinnen werden. Das versuche ich gerade, Dir
beizubiegen, denn Du machst Deinem Namen „timekiller“ alle
Ehre.

Gruß
Wolfgang

Dem stimme ich ja zu! Ich finde nur die Vorgehensweise – Nachteile für die Allgemeinheit, Vorteile für die Unternehmen – kritikwürdig! Denk doch mal an die vielen, vielen, von der Allgemeinheit finanzierten Bürgschaften für „Exporte“, die vom Empfänger NIE bezahlt wurden.

Wie gesagt: Wettbewerbsängste zu schüren ist genau das, was blödsinnig ist, viel mehr muss sich dem Wettbewerb gestellt werden, allerdings auf konstruktive Weise doch dies geschieht z.Z. nicht.

mfG