Zahlungsbeleg verloren für Grunderwerbssteuer

Hallo Zusammen, habe 2015 mein Haus als Mietkauf verkauft, die Ratenzahlungen enden am 15.1.2024. Die Grunderwerbssteuer hatte ich damals vorgelegt und soll im Anschluß nach der Ratenzahlung beglichen werden vom Käufer,wortlaut im Notarvertrag die Grunderwerbssteuer tragen die Käufer.Sie wird ihnen vom Verkäufer zur verfügung gestellt und im Anschluß an den Kaufpreis ebenfalls in Raten von 500 Euro zurück gezahlt. Jetzt habe ich die Überweisungsbelege nicht mehr, das Finanzamt sagt die Zahlungseingänge sind getätigt worden und ersichtlich wird aber nichts ausgehändigt weil nicht verwendbar unterlagen werden nach 10 Jahren vernichtet.Der Notar sagt seine Unterlagen werden nach 7 Jahren vernichtet. Gibt es eine andere Möglichkeit die Belege zu bekommen oder bin ich mit dem was im Notarvertrag steht auf der sicheren Seite ? jeden Tipp dankbar

Servus,

und wer zweifelt die Zahlungen denn an? Wem gegenüber willst Du auf der sicheren Seite sein?

Wenn der Käufer die Höhe der Grunderwerbsteuer wissen möchte, die im Notarvertrag nicht der Höhe nach beziffert ist, oder deren Höhe anzweifelt, genügt es, wenn Du ihm rätst, mal den Bescheid über GrESt anzuschauen - da steht drauf, wie viel Du noch von ihm zu bekommen hast.

Unabhängig davon: Wenn der gute Mann meint, Du hättest die GrESt nicht wie vereinbart bezahlt, darf er sich daran erinnern, dass er als Käufer die GrESt mit Dir zusammen zur gesamten Hand schuldet und der Betrag schon vor vielen Jahren bei ihm beigetrieben worden wäre, wenn bei Dir nichts zu holen gewesen wäre. Die Vereinbarung zwischen Euch beiden im Innenverhältnis ändert nichts an § 13 GrEStG.

Schöne Grüße

MM

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Vielen Dank für die gute Antwort.

Der Finanzbeamte sagte ohne Grunderwerbsteuer-Zahlung gibt es keinen Grundbuchauszug in dem die Käufer als Eigentümer vermerkt sind der Vertrag käme garnicht zustande.

Auf der sicheren Seite möchte ich gegenüber dem Käufer sein, der nicht hinten wie vorne ist, was mach ich wenn er einen Zahlungsnachweis verlangt ?

Hi,

du kannst bei der Bank kostenpflichtig einen Kontoauszug nachfordern.

Gruß
Christa

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Das ist schon mal gut auch wenn ich das von 2014 brauche ?

Ja, aber das kostet.

Du könntest den Herrn auflaufen lassen und - wenn er nicht zahlt - ein Mahnverfahren anstrengen. Dann hätte er die A***karte, die er Dir zuschieben möchte…

Schöne Grüße

MM

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Soweit ich das herausgefunden habe, für max. 10 Jahre zurück.

Das ist das, was ich mit

meinte.:grimacing:

Ob sich der Aufwand und der Ärger lohnen? So teuer sind alte Kontoauszüge nun auch nicht.

Viele Grüße
Christa

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Ich musste bei einer der größten Banken Ö’s für den Nachdruck von 3Jahre alten Kontoauszügen (Zeitspanne 3-4 Monate) etwa 6€,50 bezahlen. Pro Exemplar/Duplikat, wohlgemerkt. Und nochmal 6 - 7 Ösen Schaltergebühr.

Wenn man da mehrmals pro Monat ausgedruckt hatte, ist das schnell ganz schön Knödel.

Nur mal zum übern-Daumen-peilen orientieren.
In D. ist das evtl. anders geregelt.
Alles Gute, k.

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Man muss schon wissen, wann der Betrag überwiesen wurde, und nicht auf gut Glück die Auszüge für mehrere Monate bestellen.:sweat_smile:

@Christa
Genau das wusste ich damals eben nicht, nur ungefähr (deshalb die Spanne). Ich hoffe der Fragesteller hat ein genaueres Datum.
LG, K.

Das kann @C_Punkt sicherlich zumindest für einzelne Banken aus dem Handgelenk beantworten. Ich meine, die Auszugdaten würden regelmäßig viel weiter zurück archiviert - nur, dass man da wohl mit 6,50 € nicht sehr weit kommt, wenn bei der Bank erst ein Mikrofiche-Leser ausgemottet werden muss oder derlei Aktionen nötig sind.

Schöne Grüße

MM

Ich habe meine Kontoauszüge von der Postbank digital vorliegen seit 2011. 2011 und 2012 gab’s die noch pro Quartal, ab 2013 monatlich.
@Aprilfisch:
Commerzbank gibt an „Bei Bestellungen über das Formular können Kontoauszüge rückwirkend bis zum 01.01.2014 nachbestellt werden.“ Ob man telefonisch auch weiter zurückliegende Auszüge bestellen kann, weiß ich nicht. 15 Euro pro Auszug: https://service.commerzbank.de/wie-bestelle-ich-einen-kontoauszug-nach/
Damit scheinen sie aber auch wirklich die teuersten zu sein:
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wirtschaft/banken-hammer-kontoauszuege-nachbestellen-bis-zu-15-euro-56988332.bild.html

Bei der Postbank steht übrigens nicht zum „Alter“ der Auszüge, die wären dann tatsächlich unschlagbar günstig:

Mir fehlen Kontoauszüge. Was kostet es, wenn Sie mir die Kontoauszüge nochmals zusenden?

  • bis zu 3 Kontoauszüge = je 2,50 Euro plus Porto
  • 4 – 10 Kontoauszüge = 10,50 Euro plus Porto
  • 11 – 20 Kontoauszüge = 21,00 Euro plus Porto
  • jede weiteren 10 Kontoauszüge = 10,50 Euro plus Porto

Gruß
Christa

Sagen wir es mal so: Die Kontoauszüge werden ja nicht je Kunde in Ordnern abgelegt, die dann nach zehn Jahren geschreddert werden. Vielmehr ist ein Kontoauszug ja nur der Teil der Buchhaltung des Kreditinstituts, das den Kunden genug angeht, um darüber informiert zu werden.

Für Zeug wie Kontojournale, Jahresabschlüsse und Korrespondenz gibt es gesetzlich vorgeschriebene Aufbewahrungsfristen, die Du in Zweifel besser kennst als ich. 10 Jahre sind, glaube ich, für Buchungszeug schon richtig. Nur ist das eben nicht die Haltbarkeit, sondern eine Mindestvorgabe. Mit anderen Worten: der Fragesteller sollte die Auszüge recht problemlos bekommen können.

Ich habe, nota bene, Ende der 90er im Rahmen einer Aktion (Keller mußte wegen Sanierung geräumt werden) Papierakten aus den 20er und 30er Jahren weggeworfen.

Was elektronische Daten angeht, zweifle ich daran, dass die bei allen Banken nach der Mindestaufbewahrungsdauer systematisch gelöscht werden. Insofern sollte es - jetzt mal unabhängig von der Frage - in den meisten Fällen möglich sein, auch ältere Auszüge zu bekommen. Ob die dann so schick aussehen, wie man das gewohnt ist, oder eben als Ablichtungen von Microfiches daherkommen, sei dahingestellt.

Die nächste Frage wäre dann, wer auf so alte Daten Zugriff hat. Beim Callcenter wird man wohl kaum jemanden finden, der sich aus dem indischen oder irischen Callcenter auf dem Weg ins Archiv macht. Und selbst unter den „normalen“ Mitarbeitern ist der eine bemühter und findiger als der andere.

Grüße
C.

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