Meine Fragen:
Auch wenn ich keine Schmerzen habe, kann es sein, dass diese
eine Woche meinen Zahn gefährden könnte (besonders auch durch
meinen Fehlbiss; ich trage nachts eine Aufbissschiene)?
Servus Kathleen,
es kann gut sein, dass Dein ‚Fehlbiss‘ gerade jene Stelle getroffen und eliminiert hat, die dem Knirschen ‚im Weg‘ gewesen ist. Wenn das stimmt, bröckelt wahrscheinlich so schnell nichts nach.
Sonst passiert innerhalb einer Woche nichts, was sich nicht durch Schmerzen verstärkt bemerkbar machen würde.
Die uralte Plombe ist ja noch drin - könnte ich mir durch
diese Woche Verzögerung eine Amalgan-Vergiftung zuziehen,
falls da etwas zu bröckeln anfängt?
Du meinst, weil jetzt mehr Amalgam - Oberfläche frei liegt, als vor der Fraktur? Selbst wenn man unterstellen wollte (was nicht stimmt), dass Amalgam im Mund toxisch wäre, müsste die toxische Breite (also der Dosisunterschied zwischen harmlos und gefährlich) schon extrem klein sein, dass der ‚Zugewinn‘ an Oberfläche sich schädlich auswirken könnte.
Da ich noch nie großartige Probleme mit meinen Zähnen hatte
(das Knirschen außen vor gelassen), verzeiht mir die naive
Frage: Käme ich um eine Krone herum, wenn der Nerv anscheinend
nicht frei liegt? Wenn nein, was sollte ich bei der Krone
bedenken, auf was bestehen?
Eine Füllung setzt voraus, dass um das ‚Loch‘ herum noch genug solide Zahnsubstanz steht. Einen weiteren Anteil davon hast Du anscheinend gerade ausgespuckt. Das ist der Klassiker für eine Einzelkrone! Das hat mit dem Freiliegen des Nervs (das würdest Du BTW sehr deutlich merken) nichts zu tun.
Was bedenken? Es geht jetzt um die Ästhetik/Kosmetik. Bisher scheint es Dich nicht gejuckt zu haben, dass der Zahn dunkel aussieht. Dann ist es fraglich, ob Du jetzt zur ‚natürlichen‘ Zahnfarbe zurück willst. Die Chance (gegen mehr bares) besteht jetzt. Das Spektrum der Versorgungsformen ist groß. Einige kannst Du z.B. hier sehen:
http://www.dentnet-staufen.de/patinfodetail.cfm?Info…
Wenn Schönheit keine große Rolle spielen sollte, täte es die ‚Vollgusskrone‘. Von den Sparmöglichkeiten, die sich mit der Verwendung edelmetallfreier Legierungen ergeben, würde ich keinen Gebrauch machen. Ich habe als ‚Pionier‘ der ‚Nichtedelmetall-Versorgungen‘ angefangen und bin später gerne zu den hochgoldhaltigen umgeschwenkt. Korrosionsfestigkeit und leichtere technische Verarbeitbarkeit im Labor waren die Gründe. Für vollkeramische Systeme (inkl. Zirkonoxid) sehe ich im Seitenzahn-(Molaren)bereich nur bei Fotomodellen eine Indikation. Sonst tut es IMO die sogenannte VMK-Krone
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.wie…
wenn es ‚wie Zahn‘ aussehen muss.
Also, Fazit:
Krone muss sein,(wenn der Zahn noch gut genug dafür ist)
Edelmetalllegierung halte ich für eine gute Option
Wenn zahnähnlich, dann VMK
Individuelle Komplikation bei Dir: die Krone muss unter die Schiene passen - das macht es nicht einfacher für den Techniker. Wenn Du Deinen Präparationstermin hast, nimm die Schiene mit in die Praxis.
Gruß
Kai Müller