Zahn gezogen, was jetzt?

Guten Morgen allerseits,

ich habe hier schonmal über meinen Zahn gepostet vor einiger Zeit
http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?i…

(Ich hoffe das klappt so mit dem verlinken)

Jetzt war ich bei einem, vom behandelnden Zahnarzt empfohlenen Spezialisten, der gucken sollte ob die Entzündung noch in den Griff zu kriegen soll.
Dieser hat mir dann, aber kurz nach Beginn der Resektion den Zahn gezogen, weil er nicht mehr zu retten war…Schade um die 1200€ die ich privat für Rettung des Zahns schon bezahlte hatte, aber das ist wohl mein pech…

Ich bin eigentlich froh, dass der Zahn raus ist und die Entzündung jetzt hoffentlich entgültig abklingt…Antibiotikum muss ich auch schon wieder nehmen…

Jetzt meine Frage, der Arzt meinte auf meine Frage was jetzt passiert, da könne man jetzt erstmal 3 Monate lang gar nichts machen.
Muss da jetzt wirklich 3 Monate eine Lücke bleiben? Es ist links oben der 5. Zahn…das sieht man ja zwar nicht direkt, aber zumindest zur Zeit hab ich das Gefühl, dass die Lücke ziemlich nerven wird.
Ich gehe nächste Woche zum Zahnarzt, der ursprünglich die Behandlung durchgeführt hat zum Fäden ziehen. Den werde ich natürlich auch fragen, aber würde mich freuen, wenn mir hier jemand schonmal meine Frage aus seiner Sicht beantworten könnte :wink:

Ich wünsche einen schönen 3. Advent,
Klarjo

Servus Klarjo,

auf die exotischen Versorgungsformen gehe ich nur im Vorübergehen ein:

Schlicht-Prothese:http://tinyurl.com/nl7tmgu

‚Edel‘-Prothese: http://tinyurl.com/nskbndu

Die heutzutage als diskutabel geltenden Versorgungsformen sind:

Brücke: http://tinyurl.com/oynlax5
Einzelzahn-Implantat mit Krone: http://tinyurl.com/pqyv5xs

Der Kieferteil, in dem der extrahierte Zahl gewesen ist, wird im Zuge der Heilung schrumpfen. Dabei wird er niedriger und dünner. Ein Brückenglied, das zu früh nach einer Extraktion so hergestellt wird, dass der ‚falsche Zahn‘ direkt aus dem Kiefer herauszuwachsen scheint, wird nach drei Monaten ‚in der Luft hängen‘.
Also macht man . . .

  • die neue Brücke erst nach 3 Monaten
  • für die kritische Zeit eine provisorische Brücke, die man später entsorgt („Langzeitprovisorium“).

http://www.fairimplant.de/typo3temp/pics/dba0ce51ec.jpg

Man kann auch die neue Brücke mit einem provisorischen Zement einsetzen und die später erforderliche Anpassung der Unterseite nach abgelaufener Schrumpfung vornehmen.

Meine Meinung: ein Vierteljahr mit einer Lücke an der von Dir genannten Stelle zu leben, halte ich nur für sehr ego-schwache Personen für unzumutbar. Das etwas zurückhaltende Lächeln hat man sich schnellstens antrainiert. Bei Models, oder Personen im ‚Blitzlichtgewitter‘ mag es anders sein.

Die dreimonatige Wartezeit ist auch beim Implantat nicht zu vermeiden - im Gegenteil! Die Implantologen, die ein bisschen von ihrem Fach verstehen, stecken keinen Fremdkörper aus Titan mit Gewalt an eine Stelle, wo eben noch eine akute Knochenentzündung und -infektion abgelaufen ist. Auch da wird abgewartet, bis der Knochen total mit neuer Schleimhaut zugeheilt ist, Dann kann man das Implantat setzen - bevor man es mit einer Krone belasten kann, vergeht noch einmal ein Vierteljahr.

Irgendwelche Tricks? No Sir: naturam expellas furca tamen usque recurret

Gruß

Kai Müller

Hallo Kai,

vielen Dank für deine sehr informative Antwort. Genau das hatte ich mir gewünscht.

Ich habe bestimmt kein optisches Problem mit der Zahnlücke, eher ein praktisches, weil es wehtut, ständig essen drin hängen bleibt und ich immer mit der Zunge anstoße.
Aber gut, da muss ich wohl geduld haben und davon ausgehen, dass der Schmerz verschwindet, wenn die Wunde verheilt und die Fäden gezogen sind. Und an das andere gewöhnt man sich wahrscheinlich?

Viele Grüße
Klarjo

und zumindest hab ich durch deine Antwort bemerkt, dass ich noch etwas Latein kann, auch wenn ich das Zitat nicht kannte :smile: