Zahnarzt gegen Amalgamfüllung

Hallo liebe Wissenden,

ich habe umzugsbedingt einen neuen Zahnarzt, und nun sind zwei Füllungen fällig. Mir wurde ein Termin gegeben und gleichzeitig ein Zettel rübergereicht, den ich unterschreiben sollte - nämlich dass ich für Kunststofffüllungen 40-60 Euro pro Füllung dazuzahlen muss. Auf meine Frage, ob ich denn keine Amalgam-Füllung bekommen könne, wurde mir mitgeteilt, diese Praxis arbeite grundsätzlich nicht mit Amalgamfüllungen, denn die seien zwar als Füllmaterial sehr gut, seien aber Gift für den Körper. Falls ich auf einer Amalgam-Füllung bestehe, solle ich mich nach einem anderen Zahnarzt umsehen, es gäbe wohl noch einige Praxen, die das anbieten.

Mich wundert es sehr, dass eine (kassenärztlich zugelassene) Zahnarztpraxis überhaupt keine Amalgam-Füllungen anbietet. Alle offiziellen Stellungnahmen, die ich im Internet gefunden habe, einschließlich der des Robert-Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sagen ganz klar, dass Amalgam von der Haltbarkeit her besser sei und dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass Amalgamfüllungen zu gesundheitlichen Schäden führen, deshalb wollte ich mir eben auch eine Amalgamfüllung machen lassen.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon sehr lange keine Füllungen gebraucht habe und daher nicht weiß, wie der Stand der Dinge ist. Ist das mittlerweile Usus? Bieten das tatsächlich viele Praxen nicht an? Unterscheidet sich die Haltbarkeit moderner Kunststofffüllungen tatsächlich stark von der Haltbarkeit von Amalgamfüllungen?

Liebe Grüße

Anja

Hallo Anja,

mein damaliger Zahnarzt hat auch keine Amalgamfüllungen mehr angeboten und ich bin auf den Kunststoff allergisch und er hat auch gesagt, ich soll mir einen anderen Zahnarzt suchen, weil er keine Amalgamfüllungen mehr anbietet, er behandelt Kassen- und auch Privatpatienten. Ich habe mir dann einen Zahnarzt gesucht, der noch Amalgamfüllungen anbietet.
Mit freundlichen Grüßen

Susanne

Hi

Unabhängig von der möglichen Schädigung deines eigenen Körpers, sollte dir bewusst sein, dass du unwiderruflich die Erde mit Quecksilber belastest, in der du mal begraben wirst.

Ich mein das nicht im Scherz. Deine einzelne Füllung ist vielleicht ne Spur, aber stell dir bitte mal vor, dass alle Menschen mit Füllungen irgendwann mal begraben werden!

Das Plastik kann zumindest durch Verbrennung zerstört werden, Quecksilber bleibt. Immer.

Grüße

Karana

Alle offiziellen Stellungnahmen, die ich im Internet gefunden habe, einschließlich der des Robert-Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sagen ganz klar, dass Amalgam von der Haltbarkeit her besser sei und dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass Amalgamfüllungen zu gesundheitlichen Schäden führen

Auf eine offizielle Stellungnahme der Zahnschulmedizin, dass man die Leute 100 Jahre lang mit Quecksilber verseucht hat,
wirst du noch lange warten können.

Hallo Susanne,

danke für deinen Erfahrungsbericht. Es scheint also doch kein Einzelfall zu sein.

Grüße

Anja

Hallo,

Auf eine offizielle Stellungnahme der Zahnschulmedizin, dass
man die Leute 100 Jahre lang mit Quecksilber verseucht hat,
wirst du noch lange warten können.

dass Kunststofffüllungen ebenfalls bedenkliche Materialien enthalten können (z.B. Bisphenol A), man mit ihnen jedoch wesentlich weniger Erfahrungswerte hat und die Risikoabschätzung deshalb wesentlich ungenauer (bzgl. Langzeitrisiken sogar nicht vorhanden) ist als die von Amalgam, ist dir aber klar?

Jeder Stoff ist ein Gift, es kommt nur auf die Dosis an.

Grüße

Anja

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Hallo Karana,

danke für das Einbringen dieses Aspekts. Zu einseitig sollte man ihn dennoch nicht betrachten, denn auch Kunststofffüllungen setzen nach dem Tod giftige Substanzen frei (Dioxine, Bisphenol A).

Grüße

Anja

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Hallo

ich habe umzugsbedingt einen neuen Zahnarzt, und nun sind zwei
Füllungen fällig. Mir wurde ein Termin gegeben und
gleichzeitig ein Zettel rübergereicht, den ich unterschreiben
sollte - nämlich dass ich für Kunststofffüllungen 40-60 Euro
pro Füllung dazuzahlen muss.

Versteh ich nicht, es gibt Kunststofffüllungen die durchaus
von der Kasse getragen werden.

Auf meine Frage, ob ich denn
keine Amalgam-Füllung bekommen könne, wurde mir mitgeteilt,
diese Praxis arbeite grundsätzlich nicht mit Amalgamfüllungen,
denn die seien zwar als Füllmaterial sehr gut, seien aber Gift
für den Körper. Falls ich auf einer Amalgam-Füllung bestehe,
solle ich mich nach einem anderen Zahnarzt umsehen, es gäbe
wohl noch einige Praxen, die das anbieten.

Das wirst du dann wohl tun müssen.

Mich wundert es sehr, dass eine (kassenärztlich zugelassene)
Zahnarztpraxis überhaupt keine Amalgam-Füllungen anbietet.
Alle offiziellen Stellungnahmen, die ich im Internet gefunden
habe, einschließlich der des Robert-Koch-Instituts und des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sagen
ganz klar, dass Amalgam von der Haltbarkeit her besser sei und
dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass Amalgamfüllungen zu
gesundheitlichen Schäden führen,

Natürlich, wie wollen sie das Quecksilber
sonst verkaufen.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon sehr lange keine
Füllungen gebraucht habe und daher nicht weiß, wie der Stand
der Dinge ist. Ist das mittlerweile Usus? Bieten das
tatsächlich viele Praxen nicht an? Unterscheidet sich die
Haltbarkeit moderner Kunststofffüllungen tatsächlich stark von
der Haltbarkeit von Amalgamfüllungen?

Meine Kunststofffüllungen halten schon seit Jahren,
selbst im Backenzahnbereich, sind nicht auffällig
und leiten weder Hitze und Kälte.

LG
pue

Servus Karana,

hast Du Dich mal gefragt, wo das Quecksilber herkommt, das in der Erde landet, in der wir mal begraben werden?

Es ist ja nicht so, dass ständig irgendwelche UfOs das Quecksilber von extraterrestrischen Quellen auf unseren Heimatplaneten verbringen würden - nein, es ist schon da.

http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber#Vorkommen

http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber#Gewinnung_u…

Mit anderen Worten:

Wenn man von Amalgamfüllungen abraten will, sollte man sich nicht gerade Deiner Argumente bedienen. Im Gegenteil - solange das Metall in Füllungen ‚zwischengelagert‘ ist, bleibt Mutter Erde davon immerhin unbelastet. Die Mitmenschen auch. Das ändert sich dann erst wieder, wenn das Krematorium nicht auf dem angemessenen technischen Stand ist.

Gruß

Kai Müller

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Mich wundert es sehr, dass eine (kassenärztlich zugelassene)
Zahnarztpraxis überhaupt keine Amalgam-Füllungen anbietet.
Alle offiziellen Stellungnahmen, die ich im Internet gefunden
habe, einschließlich der des Robert-Koch-Instituts und des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sagen
ganz klar, dass Amalgam von der Haltbarkeit her besser sei und
dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass Amalgamfüllungen zu
gesundheitlichen Schäden führen, deshalb wollte ich mir eben
auch eine Amalgamfüllung machen lassen.

Servus Anja,

Du wunderst Dich mit Recht. Nicht so sehr über den amalgamverweigernden Zahnarzt, wohl aber über die Institution, die sein Verhalten reguliert. Der Zahnarzt als Freiberufler kann innerhalb seiner ‚Therapiefreiheit‘ seine Art der Behandlung frei wählen. Es trifft rechtlich durchaus zu, dass er die Amalgamfüllung nicht anbieten muss. Als Vertragszahnarzt unterliegt er zusätzlich noch den Richtlinien, die der Gemeinsame Bewertungsauschuss (GBa) beschließt. Diese Richtlinien haben früher als plastisches Füllungsmaterial im Seitenzahnbereich „in der Regel“ das Amalgam vorgesehen. Das ist heute nicht mehr so:
Heute heißt es:

„4. Es sollen nur anerkannte und erprobte plastische Füllungsmaterialien gemäß ihrer medizinischen Indikation verwendet werden. Die aktuellen Gebrauchs- und Fach-
informationen und Aufbereitungsmonographien sollen berücksichtigt werden.“

Diese allgemeinen Formulierungen lassen große Freiheit bei der Materialwahl. Dahinter stehen nicht etwa bessere werkstoffkundliche Erkenntnisse, dahinter stehen zwei verschiedene Bündel von Ursachen:

Das eine ist die wissensunbelastete esoterische, vorurteilsbasierte Pseudoinformiertheit, die man bei Laien wie Zahnmedizinern gleichermaßen antrifft, wenn es um das Amalgam geht. Die Zahnärzteschaft hatte es einfach satt, gerade in Sachen Amalgamfüllung als geldgierig und profitorientiert hingestellt zu werden, wo jeder Fachmensch weiß, dass diese Therapieform ein betriebswirtschaftliches Draufzahlgeschäft ist. Die resultierende Haltung war: „Wenn die Leute bereit sind, für Mist mehr zu bezahlen, sollen sie damit glücklich werden.“ Den Standesführern der Kassenzahnärzte ist vorzuwerfen, dass sie diesen Trend durch Schweigen und Zulassen gefördert haben. Schlau wie sie waren, haben sie wenigstens dafür gesorgt, dass die - in Sachen Haltbarkeit bisher nicht konkorrenzfähige - Composite-füllung in ihren verschiedenen Formen mit Kostenzuschlägen an die Kassenpatienten verkauft werden darf. Das war gleichzeitig ein Systembruch im sogenannten Sachleistungsprinzip (aber das ist ein anderes Thema).

Hier treffen also in einer marktwirtschaftlich orientierten Situation zwei interessierte Markteilnehmer aufeinander. Die Zahnärzte bekommen ordentlich Geld für ein Produkt, das die Patienten anderen Produkten vorziehen. Das Regulativ ist der Preis. Noch Fragen?

Eine der Fragen könnte sein: ist das konkurrierende Produkt nach objektiven Kriterien auch gleichwertig?
Dazu müsste man prospektive Studien über längere Zeiträume machen.Das kostet Zeit=Geld.
Wer ist daran interessiert, diesen Aufwand zu treiben? Die Krankenkassen? Die müssen ihre Bauchtanzkurse finanzieren.
Die Dentalindustrie? Innovationen lassen sich immer gewinnbringender vermarkten als alte Hüte.
Die Zahnärzteschaft? Siehe oben.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich schon sehr lange keine
Füllungen gebraucht habe und daher nicht weiß, wie der Stand
der Dinge ist. Ist das mittlerweile Usus? Bieten das
tatsächlich viele Praxen nicht an?

Ja

Unterscheidet sich die
Haltbarkeit moderner Kunststofffüllungen tatsächlich stark :von der Haltbarkeit von Amalgamfüllungen?

Ja. Soviel man weiß (auch, weil eine ordentliche, werkstoffgerecht gelegte Kunstofffüllung gar nicht so einfach zu machen ist) halten die Amalgamfüllungen länger. Sie sind halt aber leider

greislich
giftich und überhaupt nicht
zeitgeistich :wink:

Gruß

Kai Müller

Hallo,

nein, das ist kein Einzelfall. Die Zahnärzte gehen dazu über, die „Regelleistungen“ der Krankenkassen zu verweigern. Dann können die Behandlungen auch privat berechnet werden.

Ich werde beim nächsten Zahnarzt vorher fragen, ob er auch Kassenpatienten behandelt, die sich auf das medizinisch Notwendige beschränken müssen/möchten.

Gruß
Gundine

Hallo,

Hallo,

nein, das ist kein Einzelfall. Die Zahnärzte gehen dazu über,
die „Regelleistungen“ der Krankenkassen zu verweigern. Dann
können die Behandlungen auch privat berechnet werden.

Das ist in dem Sinne nicht korrekt dann sollte die Kassenzulassung abgegeben werden und nur noch privat behandelt werden.

Nur weil man nicht mehr mit Amalgam arbeitet, heißt es nicht das eine Regelleistung verweigert wird. Es gibt Kunsstoffe die die Krankenkasse übernimmt. Mann muss also keine Mehrkosten wie bei hochwertigeren Materialien bezahlen.

Ich werde beim nächsten Zahnarzt vorher fragen, ob er auch
Kassenpatienten behandelt, die sich auf das medizinisch
Notwendige beschränken müssen/möchten.

Das soll und muss jeder zugelassene Zahnarzt (Kasse) auch machen.
Wünscht der Patient keine Mehrkosten die auf Behandlungen beruhen die die Kasse nicht trägt ( weil total veralteter Stand nach Timbuktu) dann sollte dieser es auch durchführen.

Gruß
Gundine

Gruß

Hallo Lucia,

leider wird gerne die Zahnsteinentfernung nicht gemacht (seit nunmehr fünf Jahren!), weil angeblich nicht notwendig. Dafür wird aber - natürlich mit beiden Händen im Mund des Patienten - sehr „intensiv“ versucht, die Zustimmung zur professionellen Zahnreinigung zu erhalten.
Dabei habe ich vor zwanzig Jahren noch nicht einmal den Begriff „professionelle Zahnreigung“ auch nur gehört. Begründung einer Zahnarztgattin in der Praxis: "Da hat ja auch die Krankenkasse noch 4 x pro Jahr die Zahnsteinentfernung bezahlt. Wie, bitte, darf ich so eine Aussage verstehen?

Bei einem seit mehr als 30 Jahren überkronten Zahn der schmerzt und wackelt, will man noch eine Wurzelkanalfüllung machen. Klar zahlt auch das die Krankenkasse nicht (lt. Zahnarzt!).

Nun werde ich mir also einen neuen Zahnarzt suchen (müssen!). Obiges Verhalten zählt bei mir eben nicht zu den vertrauensfördernden Maßnahmen.

Gruß Gundine

gaia cries

solange
das Metall in Füllungen ‚zwischengelagert‘ ist, bleibt Mutter
Erde davon immerhin unbelastet. Die Mitmenschen auch.

du bist ein sehr böser mensch. ich empfehle eine wurzelchakrenreinigung.

e.c.

Hallo Kai,

vielen Dank für deine ausführliche und interessante Antwort, die doch so einiges Licht ins Dunkel gebracht hat.

Ich habe mich nun endgültig dafür entschieden, den Zahnarzt zu wechseln. Der neue Zahnarzt bietet ausdrücklich auch Amalgamfüllungen an, sodass ich auf eine objektive Beratung unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten hoffe, um den richtigen Werkstoff für die konkrete Füllung auszuwählen.

Grüße

Anja

Sternchen :smile:
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… mehr auf http://www.wer-weiss-was.de/app/faqs/list/4?entries=…

bevölkerungsreduktionsprogramm

Zahnschulmedizin

zum glück werden auch zahnärzte nicht an irgendwelchen schulen ausgebildet, sondern müssen bitter studieren.
im gegensatz zu heilpraktikern & konsorten, die sich sogar ihre urkunden selbst ausdrucken dürfen.

man die Leute 100 Jahre lang mit Quecksilber verseucht hat

also die volltrottel, die ihre plomben gegessen haben? das ist eben karma.
aber selbstverständlich ist das alles eine riesige verschwörung.

e.c.

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Guten Morgen Gudine,

Bei einem seit mehr als 30 Jahren überkronten Zahn der
schmerzt und wackelt, will man noch eine Wurzelkanalfüllung
machen. Klar zahlt auch das die Krankenkasse nicht (lt.
Zahnarzt!).

Nun werde ich mir also einen neuen Zahnarzt suchen (müssen!).
Obiges Verhalten zählt bei mir eben nicht zu den
vertrauensfördernden Maßnahmen.

Richtig so, such dir einen neuen! Das darf echt nicht wahr sein!
Hoffe du findest einen guten!

Gruß Gundine

Gruß

Guten Morgen Lucia,

danke für Deine Rückenstärkung.

Gruß
Gundine

Es gibt Kunsstoffe die die Krankenkasse übernimmt. Mann muss also keine Mehrkosten
wie bei hochwertigeren Materialien bezahlen.

Servus Lucia,

ich will nicht dumm sterben - welche Kunststoffe wären das?

Gruß

Kai Müller