Zahnarzt wechseln oder normales Verfahren?

Halli hallo,

ich bin 23 und bekomme gerade meinen 3. Weisheitszahn. Die zwie oberen habe ich bereits, allerdings hat es Monate gedauert, bis sie wirklich durch waren und es tat teilweise weh. Ich habe immer entzündetes Zahnfleisch bekommen und den Mund in der Zeit mit einer alkoholischen Mundspülung ausgespült.
Nun bekomme ich unten rechts meinen dritten Weisheitszahn und es war noch nie so schlimm…
Der Zahn hat bereits anfang 2012 auf sich aufmerksam gemacht. Manchmal tat es weh, dann monatelang nicht mehr. Mit dem Finger konnte man unter dem Zahnfleisch fühlen, dass etwas hart ist.
Dann vor etwa 4 Monaten bohrte sich die erste Spitze durch. Es entzündete sich ein wenig, ging aber nach 2 Tagen wieder weg und so blieb es dann einfach. Ich war in dieser Zeit beim Zahnarzt und er meinte auch, dass dort bereits der Weisheitszahn kommen würde.
(Er sagte schezrhaft zur Helferin: „Schauen Sie mal, wer uns da Hallo sagt!“)
Nun sind vier Monate rum und seit 4 Tagen ist es richtig schlimm. Die zweite Spitze guckt endlich raus, aber mein ganzes Zahnfleisch ist wund. Parodonthose? Ich habe für Montag einen Termin beim Zahnart… Mein Zahnfleisch oben, unten ist total wund, gerötet und teilweise blutig, sogar die Haut unter meiner Zunge schmerzte teilweise.
Mir wurde eine professionelle Zahnreinigung nahe gelegt und Montag werde ich mich genauer beraten lassen, was ich tun kann.
(Ich kann kaum essen! Und das mit 23! Und das, obwohl meine Zähne alle in Ordnung sind!)

Nun aber meine eigentliche Frage…

Meine Freunde sind alle sehr verwundert.
Nicht nur, weil er die Zähne drin lässt - aber sie scheinen gerade zu wachsen und so weit ich weiß, muss man sie dann nicht ziehen.

Eher aus folgendem Grund:

Bisher wurde noch kein einziges mal ein Röntgenbild gemacht. Weder bei den ersten zwei Zähnen, noch jetzt.
Sogar noch nicht, als ich nur meinte „Ich spüre Druck und ein Ziehen und wenn ich taste merke ich, unterm Zahnfleisch wächst etwas.“
Mein Zahnarzt lässt sie einfach wachsen und ‚guckt‘ dann so, ob sie gerade sind.

Ist das normal?
Muss nicht wneigstens vorher per Röntgenbild getestet werden, ob man sie überhaupt so lange wachsen lassen sollte?

Mein Freund seine Zähne wurdne gezogen, noch bevor sie sich bemerkbar machten. Ein Röntgenbild hat gezeigt, dass sie 90° gedreht waren - sie sind genau GEGEN die anderen Zähne gewachsen.

Woher weiß man Arzt, dass das bei mir nicht auch so ist?
Und soll ich Montag zu ihm gehen oder lieber zu einem anderen?
Und ein Zahn fehlt mir ja noch… Ich erwarte ihn in 2 Jahren, haha… Und dann wieder das gleiche SPiel mit Entzündungen etc???

Grüße,

Joé

Mein Zahnarzt lässt sie einfach wachsen und ‚guckt‘ dann so,
ob sie gerade sind.

Ist das normal?
Muss nicht wneigstens vorher per Röntgenbild getestet werden,
ob man sie überhaupt so lange wachsen lassen sollte?

Servus,

es ist nicht normal, aber nur deshalb, weil es wohl ein eher zurückhaltender Kollege ist. Dass es heutzutage noch vorkommt, dass ein über 20jähriger ohne Übersichtsaufnahme geblieben ist, spricht für ein unaufgeregtes ärztliches Verhalten. Schließlich kostet die Leasingrate für ein dafür nutzbares Röntgengerät über 300.- €. Da macht man dann schon mal eine Röntgenaufnahme ohne konkreten Anlass.

Mein Freund seine Zähne wurdne gezogen, noch bevor sie sich
bemerkbar machten. Ein Röntgenbild hat gezeigt, dass sie 90°
gedreht waren - sie sind genau GEGEN die anderen Zähne
gewachsen.

Woher weiß man Arzt, dass das bei mir nicht auch so ist?

Weil die Höcker des neuen Zahns nicht ‚schon oben rausgucken‘ und gleichzeitig um 90 Grad gedreht auf den Nachbarn zuwachsen können.

Und soll ich Montag zu ihm gehen oder lieber zu einem anderen?

Die Frage sollte sich vor allem um den Termin kümmern. Hier liegt anscheinend eine akute Entzündung vor, die mit Abwarten kaum zu stoppen sein wird. Es ist in aller Regel nicht der Durchbruch des Zahns, der zu solchen Beschwerden führt, sondern eine explosionsartige Zunahme von Bakterien, die ausgehend von der Rückseite des schon vorhandenen Nachbarn in den Bereich um die Krone des Weisheitszahns geraten sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dentitio_difficilis

Jetzt, wo es schon nach 20:00 Uhr ist, wird Nothilfe schwierig. Wenn Du allerdings Zugang zu fachlicher Hilfe finden solltest (Privatadresse Zahnarzt, Uni-Zahnklinik), solltest Du versuchen, gleich noch etwas zu unternehmen. Die Kollegen von der Allgemeinmedizin haben zwar meistens in der kurzen kieferchirurgischen Vorlesung lieber geschlafen, aber eine Antibiose können auch die in Gang setzen.
Wenn es einmal zu einer reaktiven Kieferklemme und einer ausgeprägten Perikoronitis gekommen ist, wird alles nur noch schwieriger.

Also - pronto ans Telefon, im Zweifel die 112.

Alles Gute

Kai Müller