Zahnfleischentzündung bei Vollkeramikkrone

In der vierten Klasse hatte ich in der Grundschule einen Schulunfall, wo ich beide Schneidezähne verlor.

Nachdem ich die kieferorthopädische Behandlung (ca 6 Jahre her) hinter mir hatte, bekam ich beim linken Schneidezahn eine Veneers aus Vollkeramik. Beim rechten Schneidezahn bekam ich eine Krone aus Vollkeramik.

Im Februar 2010 begann ich eine chronische Pardontitis bei dem rechtem Schneidezahn der Krone zu entwickeln. Ich tanzte jede Woche an und bekam eine antibiotische Salbe darauf. Nachdem das gar nichts mehr half, wurde eine Rectorbehandlung gemacht. Auch das half nichts. Dann wurde mir das entzündete Gewebe weg geschnitten. Ich war so genervt, dass keine Besserung eintraf, dass ich zum Kieferorthopäden ging. Der wusste auch keinen Rat und schickte mich zum Zahnfleichspezialisten. Der machte einen Röntgenaufnahme und stellte fest, dass die Krone zu kurz wäre. Daraufhin bekam ich eine Teilkeramikkrone (auf Kulanz, ich musste nicht zuzahlen). Bei dieser hatte ich noch schneller die Zahnfleischentzündung wieder und nach ein paar Monaten wurde die Krone wieder entfernt. Ich bekam wieder eine Vollkeramikkrone. Die Entzündung kam wieder. Nach einem Monat. Ich habe mir wieder eine zweite Meinung eingeholt. Der meinte, die Krone wäre immer noch zu kurz. Dann war bei meinem Zahnarzt ein Professor aus Hamburg anwesend, der die Implantate setzt. Der schaute sich den Zahn an. Die Krone wäre perfekt gearbeitet. Ich hätte eine Fissur in der Wurzel. Da hilft nur ein Implantat. Kosten 2.000 €.

Ich möchte jetzt nochmal einen Gutachter einschalten. Ein Implantat kann ich mir als Studentin nicht leisten und meine Eltern können mich da auch nicht finanziell unterstützen.

Besteht eine Möglichkeit, dass die Unfallkasse (Unfall Grundschule) das übernimmt? Die Krankenkasse? Es scheint ja keine andere Alternative zu geben.

Die Zeit drängt. Ich habe mittlerweile arge Schmerzen, einmal abgesehen von der Optik des angeschwollenen, geröteten Zahnfleisches.

Noch eine wichtige Anmerkung: Wenn ich eine Provisorium auf meinem Zahn habe, ist die Entzündung ganz schnell wieder verschwunden.

Vielen lieben Dank im Voraus für die Unterstützung.

Mit freundlichem Gruß,

Katharina Neumann

Hallo,
als erstes möchte ich vorwegnehmen das ich mich nicht sehr gut mit Krankenkassen auskenne. Ich bin Zahntechniker und kein Arzt.

Ich kann jedoch sagen das es nicht einfach sein wird die Krankenkasse dazu zu bewegen die vollen 2000 Euro für das Implantat zu zahlen.
Im Regelfall übernimmt die Krankenkasse nur die Regelleistung der Behandlung d.h. sie zahlt nur den Betrag der nötig ist um die Funktion der verlorengegangenen Zähne wiederherzustellen. Mit Ästhetik hat das ersteinmal gar nichts zu tun.

Ihre Lage ist schwierig einzuschätzen denn es gibt viele Dinge die eine Zahnfleischentzündung hervorrufen können. Es kann z.B eine Allergie gegen das verwendete Haftverbundmittel sein, mit der die Krone auf den Zahn gesetzt worden ist. Andererseits schreiben Sie von einer Fissur in der Zahnwurzel.

Ich persönlich rate auf jedenfall dazu weitere Meinungen einzuholen, einen Gutachter einzuschalten und sich bei der Krankenkasse zu informieren.
Besteht unumgänglicher Bedarf eines Implantates, durch psychische Schäden bei Ästhetisch minderwertigem Zahnersatz stehen die Chancen schon besser.

Im Falle eines Falles rate ich jedoch dazu ein Implantat setzen zu lassen.
Noch etwas, um meinen Rat zu verdeutlichen.
2000 Euro sind viel Geld, keine Frage, wenn man jedoch bedenkt das man 2000 Euro in mehr als fünfzig Jahre Lebensqualität investiert erscheint der Betrag verschwindent gering.

Es ist sehr schwer als Ausenstehender genaue Auskunft zu geben, da die Umstände der Patienten immer sehr unterschiedlich sind.

Ich hoffe ich konnte helfen.
MfG

Hallo Frau neumann,

Ihre Anfrage ist doch etwas komplexer und ich könnte jetzt ne ganze Menge dazu schreiben, wovon evtl nicht mal die Hälfte auf Ihren konkreten Fall zutrifft (zuviele Eventualitäten!!!) Ich rate zu einer zweiten Meinung bei einem ihnen anempfohlenen Zahnarzt! das ist heir das beste!

gruß Dr.Bittner

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Ich habe mittlerweile schon vier Ärzte durch: mein Zahnarzt, Kieferchirurgen (keine Ahnung), Zahnfleichspezialist (Krone zu kurz) und Professor aus Hamburg (Fissur in der Wurzel).

Wissen Sie, es ist schwer solche Dinge nur vom Hören Sagen zu besprechen… In der Zahnmedizin gilt nach wie vor: vernünftige Aussage nur nach Begutachtung vor Ort! Alles andere ist zu spekulativ! Hier kann man aus Ihren Aussagen vieles vermuten, aber das hilft ja nicht wirklich weiter!!!
Ich hoffe, sie finden Ihren Behandler des Vertrauens, klingt im Monet ja nicht danach!

LG Dr.Bittner

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Ich habe mittlerweile
schon vier Ärzte durch: mein Zahnarzt, Kieferchirurgen (keine
Ahnung), Zahnfleichspezialist (Krone zu kurz) und Professor
aus Hamburg (Fissur in der Wurzel).

Hallo!
Tut mir Leid aber da kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich selbst habe einen Wirbelsäulenimplantat und kenne mich mit Zahnimplantaten nicht aus!
Alles Gute!
Sonja

Hallo,

Noch eine wichtige Anmerkung: Wenn ich eine Provisorium auf meinem Zahn habe, ist die Entzündung ganz schnell wieder verschwunden.

das ist der wichtige Punkt.
An der Fissur kann es nicht liegen, da sie auch beim Provisorium vorhanden ist. Eine zu kurze Krone könnte eine Entzündung hervorrufen. Laut Aussage des Prof jedoch auszuschließen.
Da die Entzündung beim Provisorium verschwindet, halte ich eine Unverträglichkeitsreaktion des Parodontiums auf Bestandteile der Krone oder eher des Befestigungszemnts für möglich. Das wäre ohne großen Aufwand zu prüfen.
Jan

Wir haben diese Anfrage in anonymer Form an unsere Botschafterin Frau Dr. Saskia Kießling weitergeleitet. Hier die Antwort:

Hallo,
Ihr Fall ist nur schwer an Hand der Schilderungen zu beurteilen.
Aber ich versuche einige „Anregungen“
zu geben:

  1. Wenn der Schulunfall damals gut dokumentiert und dem Unfallversicherer gemeldet wurde, gibt es eine gute Chance, dass die die Kosten übernehmen.
    Aber: Der letzte Punkt lässt mich stutzen: wenn die Beschwerden mit einem Provisorium weggehen, dann muss doch eine Heilung möglich sein…
    Meint der Kollege wirklich eine Fissur oder eine Fraktur?
    Waren Sie mal bei einem
    ausgewiesenen Parodontologen? Einem echten Spezialisten in dem Fach?
    Ihre Schilderungen sind nicht ganz schlüssig. Ich verstehe, dass Sie endlich eine Lösung wollen und Sie haben sich ja auch schon einige 2. Meinungen eingeholt. Aber vielleicht suchen Sie doch noch mal einen anderen auf, bevor Sie sich den Zahn ziehen lassen. Könnten Sie das Röntgenbild eventuell per Mail schicken? Dann kann ich vielleicht mehr sagen.
    Mit feundlichen Grüßen,
    Saskia Kießling

Die Röntgenbilder habe ich nicht wieder bekommen.
Man konnte auf den Bildern sehen, dass eine Lücke zwischen Zahnfleisch und Krone ist. Ein Versuch einer Erklärung. Zwei ZA deuten das als zu kurze Krone, der Prof als Fissur.
Ganz sicher eine Fissur, keine Fraktur.
In der letzten Zeit habe ich noch wieder folgendes erfahren:
Ein Allergietest ließ ich machen, der ergab kein Ergebnis. Ich reagiere also auf nichts allergisch, was in der Zahnmedizin verwendet wird.
Ein anderer Kieferchirurg sagte mir, dass die Wurzel völlig in Ordnung sei.
Mit diesen beiden Aussagen war ich wieder bei meinem Zahnarzt. Der möchte mir nun nächsten Dienstag den Zahn ziehen und hat heute Abdrücke für das Provisorium genommen. Am Montag müsste ich das dann mit der Unfallkasse klären, er meinte es dürfte aber kein Problem sein. Er sieht keine andere Alternative und sagt, dass es nur an der Fissur liegen kann. Diesen Haarriss (so wird es ausgesprochen, ich weiß nicht, ob auch so geschrieben) könnte man auf Röntgenbildern nicht sehen. Ist das so? Kann man einen Riss in der Wurzel nicht sehen?
Was vielleicht noch wichtig ist: Wenn ich mit der Krone etwas abbeiße, dann schmerzt mir der Zahn und das Zahnfleisch. Ich kann kaum mehr damit abbeißen. Jeden Tag habe ich Schmerzen, einen blutigen Rand.
Sollte ich noch einen Gutachter aktivieren? Allerdings denke ich, je länger ich warte, umso mehr schreitet die Parodontitis weiter. Was sicher nicht gut ist, oder?
Kann es sein, wenn ich dann das Implantat habe, dass ich durch diese chronische Parodontis über 14 Monate schlechte Heilungschancen mit dem Implantat habe?